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ZUM BUCH
Peter Schmidt
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Eine Studentin
Thriller
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ISBN: 978-1717843135
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Neopubli-Ausgabe, 10997 Berlin
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KNV-verfügbar: Großhandel
Titelnummer: 74805973
Copyright © 1/2019:
Peter Schmidt
Professor Hollando, Nobelpreisträger im Fach Medizin, hat als Hirnforscher einen genetischen Schalter entdeckt, der sowohl für körperliches wie seelisches Leiden – Schmerzen, Angst, Depressionen – verantwortlich ist. Eine Entdeckung, die Medizingeschichte schreiben könnte …
Carolin ist von Cesare Hollando nicht nur als Wissenschaftler fasziniert und folgt ihm zur Preisverleihung nach Stockholm. Sie will unbedingt in den engeren Arbeitskreis seiner Studenten aufgenommen werden.
Da ihr Bruder Robert gerade zum Hauptkommissar befördert wurde, bittet sie Hollando als ehemaligen Profiler um Rat in einem mysteriösen Fall von Frauen, die alle auf rätselhafte Weise ihr Gedächtnis verloren haben. Sie können sich weder an ihre Namen erinnern, noch was mit ihnen passiert ist.
Der Körper einer Frau ist voller blauer Flecke. Eine andere macht dauernd obszöne Bemerkungen. Ein drittes Opfer war bei der Vernehmung kahl geschoren.
Besonders verstörend: Das rechte Auge eines vierten Opfers wurde über dem Altar der Kirche St. Maria Magdalena an einer Angelschnur gefunden …
Doch bei Roberts Nachforschungen gerät Carolin selbst ins Visier des Täters. Der entpuppt sich als Gegner mit unerwarteten Fähigkeiten. Das Böse scheint ein nie da gewesenes Hochfest raffinierter Grausamkeiten zu zelebrieren …
Schon bald geht es nicht mehr nur um Sieg und Niederlage und Carolins Überleben, sondern um die Deutungshoheit zweier geistiger Giganten – Täter und Opfer – über den wahren Charakter der menschlichen Natur.
„Dass nun ein solcher verderbter
Hang“ (zum Bösen) „im Menschen
verwurzelt sein müsse, darüber
können wir uns, bei der Menge
schreiender Beispiele, welche uns
die Erfahrung an den Taten der
Menschen vor Auge stellt,
den förmlichen Beweis
ersparen.“
Immanuel Kant
8. Dezember, Karolinska-Institut Stockholm
Als sie Cesare Hollando zum ersten Mal sah, war es wie ein befreiender Gewitterregen – oder als stürzten Regenfluten von den Bergen und rissen alles gleichermaßen in die Tiefe, Mensch und Tier, Haus und Hof, Gut und Böse – wie um endlich reinen Tisch zu machen …
Professor Hollando schrieb gerade Medizingeschichte. Er stand am Rednerpult, den Zeigestock auf einer Tabelle aus der Hirnforschung. Auf der Videoleinwand hinter ihm war überlebensgroß sein Gesicht zu sehen: eine Mischung aus wachem Intellektuellen, braungebranntem Skilehrer – und verschlagenem Pokerspieler.
Laut Statuten hielten Nobelpreisträger vor der eigentlichen Preisverleihung im Karolinska-Institut eine Vorlesung über ihre Arbeit.
Carolin war ihm bis nach Stockholm gefolgt, und sie würde alles daran setzen, an seinen weiteren Forschungen mitzuarbeiten, selbst wenn sie dafür den Rest ihrer weiblichen Konkurrentinnen umbringen musste.
Schon bei der Antrittsvorlesung in Deutschland sollte der Saal voller Studentinnen gewesen sein, die ihn anhimmelten wie einen neuen Gott im Olymp der Wissenschaften, Cesare Hollando, der mit gerade einmal vierundvierzig Jahren den Nobelpreis für Medizin erhielt.
Eine eigentümliche Faszination ging von ihm aus. Es war die Art, wie er sprach. Als sei ihm das Interesse der Medien eher lästig, als gehe ihn das Theater um seine Person nichts an. Manchmal verharrte sein Zeigestock sekundenlang auf den Daten der Tabelle, wie versunken in seine Forschungen, als arbeite er selbst hier noch weiter.
Komm wieder auf den Boden der Tatsachen zurück!, ermahnte sie sich. Es ist auch nur ein ganz gewöhnlicher Kerl. Vermutlich ist er im Bett genauso langweilig wie alle anderen …
Trotzdem konnte sie kaum den Blick von ihm lassen. Es waren seine Augen, die ihm den Ruf eingetragen hatten, ein Frauenversteher zu sein, was auch immer das genau bedeuten sollte.
„Professor Hollando“, meldete sich ein Journalist im Saal. „Erlauben Sie vorab eine Frage zur Person?“
„Gern, wenn sie nicht zu intim ist?“
„Sie lehren als Deutscher an einer deutschen Universität, aber Ihr Name klingt eher italienisch?“
„Oh, deswegen bin ich noch keineswegs italienischer Abstammung“, erklärte Hollando lächelnd. „Es scheint, dass einer meiner Großväter in ferner Vergangenheit uns diesen Namen vererbt hat. Ich spreche übrigens weder Italienisch noch war ich jemals in Italien. Meine verstorbene Mutter – eine Deutsche – muss dann wohl geglaubt haben, dass Cesare gut zu unserem italienischen Nachnamen passe.“
„Und könnten Sie uns“ – dabei blickte sich der Journalist fragend im Saal um – „eine auch für Laien verständliche Erläuterung geben, was im Kern Ihren Fortschritt in der Hirnforschung ausmacht?“
„Gern, dazu sind wir ja heute hier zusammengekommen?
Wie wir alle nur zu oft leidvoll erfahren müssen, ist es vor allem der Schmerz, der uns zu schaffen macht, Schmerz im weitesten Sinne verstanden. Denn schmerzvoll sind auch Trauer, Depression, Traumata. Lange Zeit glaubte man, für gewöhnlichen Schmerz seien allein die Schmerzrezeptoren des Körpers zuständig.
Meine Entdeckung besteht nun darin, dass es so etwas wie einen genetischen Schalter im Gehirn gibt, den sogenannten Aversio-Genetic-Toggle-Switch –, der sowohl für körperliche Schmerzen wie auch das ganze Spektrum seelischer