war es auch sein erster Urlaub am Meer und er hatte die Sonnenstrahlen, die südlich wesentlich intensiver waren, einfach unterschätzt. Ein Geistesblitz ging dann plötzlich durch seinen Kopf!
Michael dachte sich:
„Warum soll ich mich nicht einfach auf dem See treiben lassen?“.
Kurze Zeit später bewegte er sich dann auch wieder dem Wasser zu. Die Matratze hatte er dabei unter den Arm geklemmt. Da er bereits einmal im Wasser war, viel im das Eintauchen diesmal wesentlich leichter, auch weil seine Hose noch etwas angefeuchtet war.
Diese war schwarz und rot, von seinem Lieblingsfußballverein.
Enganliegend und kurz war sie auch, wegen einer schmalen Größe.
Eigentlich trug er eine Konfektionsgröße größer, also Medium.
Diese Sporthose hatte er aber schon sehr lange, sogar noch aus Kinderzeiten. Das Gummiband um den Bunt war zwar ausgeleiert, aber durch eine angebrachte Schnürung konnte er diese befestigen.
Der Vorteil des Figur betonenden Kleidungsstücks war der, daß dadurch mehr Hautfläche preisgegeben wurde, was beim Bräunen ein Vorteil war.
Im Prinzip wurde nur die Hautfläche unter der Hose nicht gebräunt. Im Sommer konnte man dadurch sehr gut die Farbunterschiede durch die entsprechende Sonneneinstrahlung erkennen.
Michael befand sich wieder knietief im See und die Matratze lag bereits auf dem Wasser. Vorsichtig probierte er sich darauf zu schwingen, um nicht ins Wasser zu fallen.
Die Matratze bewegte sich schließlich leicht auf und ab, was das Vorhaben nicht vereinfachte. Ihm gelang es aber schon beim ersten Versuch, sich darauf zu legen ohne umzukippen. Damit konnte er sich auch seine eigene Geschicklichkeit beweisen.
Mit dem Rücken auf der Matratze deutete sein Blick in Richtung des wolkenfreien sowie hellblauen Himmels. Mittlerweile war es schon kurz vor sieben. Ein leichter Hauch von lila schlich sich bereits auch schon unter die Himmelssphäre. Etwas tiefer in Richtung der Bäume konnte er dann zusätzlich die orange anmutende Abenddämmerung erblicken, die sich langsam einläutete.
Michael formte seine Hände zu einer Art Paddel und bewegte sich durch einige intensive Armschläge vom Ufer weg. So nah am Strand lief er Gefahr auf Grund zu laufen. Als er sich ein Stück bewegt hatte, konnte er zunächst ruhig liegenbleiben.
Eine regelrechte Leichtigkeit kam in ihm auf.
Auf eine gewisse Art und Weise fühlte er sich im positiven Sinne schwerelos, nicht nur körperlich sondern überwiegend mental. Schließlich lag er nur so da, nur vom Wasser getragen.
Eigentlich war er ja vom Typ eher ein ruheloser Mensch, der stets aktiv sein versuchte.
Nun war er aber auch dazu bereit, die Ruhe zu genießen, zumindest für den Moment.
Nach einiger Zeit wurde er dennoch unruhig. In ihm keimte die Frage auf, wie spät es war. Ihm war es immer wichtig, die Zeit im Blick zu behalten. Allzu lange wollte er nicht am See verbringen, da er am nächsten Tag arbeiten mußte und wichtige Aufgaben zu erledigen waren.
Im Wasser konnte er die Zeit ohne Armbanduhr nicht messen.
Deswegen schwamm er zurück an das Ufer und schaute auf sein Handy, daß er in diesem Fall als Zeitmesser nutzte. Obwohl er genügend Armband-Uhren besaß, trug er diese ausschließlich zur Arbeit und nicht in seiner privaten Zeit. Das hatte optische Gründe, da eine Armband-Uhr auch als modisches Accessoire verwendet werden konnte.
Da er fast täglich in einer geschmackvollen Arbeitsrobe im Büro erschien, gehörte ein weiteres Kleidungselement einfach dazu, um nicht so blas zu wirken, ähnlich wie bei Frauen der Schmuck.
Die Uhrzeit war ansonsten überall abzulesen, entweder auf dem Monitor rechts unten oder auf dem Telefondisplay. Genauer war die Zeit ebenfalls, da sie sich per Funk einstellte. Letztendlich war es aber auch die Zeit, nach der er seinen Feierabend richtete.
Die aktuelle Uhrzeit vor Ort konnte ihn jedenfalls wieder etwas ruhig stimmen, da es immer noch nicht zu spät war. Seine Aufregung war im Prinzip unbegründet und seinem Zwang, die Dinge im Blick zu haben, geschuldet. Nachdem er seiner Zwanghaftigkeit nachgekommen war, wurde es ihm wieder gemütlicher.
Trotz zwei bevorstehender Arbeitstage gelang es ihm immer noch zu entspannen. Das lag auch daran, daß es gerade sehr still war.
Aber genau in dieser unscheinbaren Ruhe passierte dann etwas sehr Seltsames….
Mit einem Schlag wurde es sehr dunkel am Horizont und es gab währenddessen einen kurzen aber lauten Knall, der an einen großen Böller erinnerte.
Danach schien etwas vom Himmel zu fallen. Vielleicht war es ein Komet oder ein Stern. Michael konnte zwar die ganze Szenerie verfolgen, dennoch war er sich nicht sicher, ob das Ganze eben real war. Schließlich war danach alles so wie zuvor, daß er auch annehmen konnte, einen kurzen Kreislaufkollaps erlebt zu haben oder einen Blackout.
Es war so eine Situation, wo man im ersten Moment erst mal am eigenen Verstand zweifelte!
Zunächst entschied er sich aber dafür, weiterhin liegen zu bleiben, zu surreal kam ihm die Szene im Vorfeld immer noch vor.
Irgendwie lag aber nun auch eine kryptische Aura in der Luft. Deswegen schaute Michael sich nach einiger Zeit um und blickte auch nochmal in die Himmelssphäre.
Mittlerweile sah es so aus, als würden sich aus dem Nichts kommend rundherum dunkle Wolken bilden. Deshalb schaute er auch nochmals stark verwundert um sich herum!
Ein seltsames Naturschauspiel war in jedem Fall im Gange. Irgendwie war es aber auch so, als würde eine Art unsichtbares Magnetfeld die Schauer von ihm fern halten!
„Was soll ich jetzt machen?“,
fragte er sich.
Michael schien es nun nach Hause zu ziehen, bis er auf weitere Ungereimtheiten stieß.
Ein langer Blick ließ ihn wiederholt in Richtung des Sees schauen. Irgendetwas war definitiv anders, jedoch mußte Michael danach suchen!
Bei genauerer Betrachtung konnte er dann etwas finden.
Das Wasser war nun nicht mehr so kraftvoll blau, wie die ganze Zeit zuvor! Ein seltsamer Lichtstrahl unterhalb der Oberfläche lies das Wasser grünlicher und heller aussehen.
Jetzt einfach zu gehen, schien ihm irgendwie absurd.
Nach dem wundersamen Naturschauspiel wollte Michael eigentlich nicht mehr ins Wasser gehen. Aber die Neugierde hatte ihn nun gepackt und er mußte die Situation für sich aufklären.
Deshalb fiel er eine gegenteilige Entscheidung!
Langsam und mit ruhigen Schritten lief er hinein, sein Blick ging dabei weiterhin in die Richtung der Seemitte.
Dort schien das Wasser sogar noch heller zu sein.
Langsam begann er damit, sich auf die Mitte hinzubewegen, indem er den Prozeß des Schwimmens einleitete. Die Strecke, die er zuvor hinter sich ließ, mußte er erneut in Angriff nehmen.
Zug um Zug schwamm er weiter, während die Minuten vergingen. Michael zog in der Situation ein gemütliches Tempo vor, er wollte auf keinen Fall seine Kräfte zu schnell verzehren.
Letztendlich war er dann nicht mehr weit entfernt von der Mitte des Sees. Genügend Wasser hatte er dabei hinter sich gelassen. Das Anfangs bläuliche Wasser erschien nun grünlicher und heller.
Seine Theorie über ein seltsames Ereignis schien sich irgendwie zu bestätigen.
Ein gelbes Licht kam nun auch von unten zum Vorschein.
Dabei war ihm unklar, auf was er unter Wasser stoßen sollte.
Der erste und vermutlich kleinere Schritt war getan, aber die unangenehme Aufgabe mit dem Untertauchen stand noch aus.
Vorher versuchte er sich an der Oberfläche nochmal ein Bild zu machen, um die Situation richtig einzuschätzen.
Diese