Christian Klein

Ein Stück Sonne


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Glühbirne, dabei aber mit einem sehr satten Gelb-Ton wie an einem hellen Sonnentag. Zeitgleich stellte er sich auch der Frage, ob es ein Leuchtmittel war und es überhaupt dort unten leuchten könnte.

      Den normalen Gesetzgebenheiten der Physik hätte er seiner Meinung nach einen Stromschlag erleiden müssen, wenn es wirklich so wäre.

      Ausnahmen wären aber durchaus möglich bei entsprechender Präparation und Abdichtung.

      Um seine Neugier zu befriedigen, mußte er allerdings runter. Wie tief er dabei gehen mußte, konnte er von hier nicht erahnen.

      Ein tiefer Atemzug folgte, dann hielt er die Luft an und tauchte zeitgleich unter. Seine Sicht wurde durch das Wasser betrübt.

      Tiefer und tiefer bewegte er sich hinunter, dabei paddelte er sehr kraftvoll unter dem Wasser.

      Dieser Moment schien ihm gerade zu, wie eine Ewigkeit vorzukommen.

      Der Druck auf die Ohren wurde Stück für Stück immenser. Am Ende erreichte er jedoch sein Ziel. Bis zum Boden schaffte er es schließlich…

      Nun wurde für ihn auch erkennbar, was die seltsame Begebenheit verursachte. Ein steinartiger Gegenstand blendete ihn geradezu unter Wasser.

      Michael versuchte schnell danach zu greifen, was ihm auch gelang. Danach wollte er nur noch so schnell wie möglich nach oben.

      Die Luft ging ihm schließlich langsam aus.

      Oberwasser konnte er dadurch gewinnen, indem er sich hurtig mit seinen Armen und Beinen hoch bewegte.

      An der Wasseroberfläche folgten zunächst mehrere lange Atemzüge. Gleichzeitig probierte er auch seine Arme und Beine wieder ruhiger zu bewegen.

      Die Aktion zuvor war recht anstrengend gewesen, was nicht an der körperlichen Kraft lag, sondern in diesem Moment fehlte ihm einfach noch etwas Luft.

      In seiner rechten Hand hatte er nun einen grellen Gegenstand, den er sich an Land genauer betrachten wollte.

      Seine Hoffnung lag darin, sich nicht in seiner Vermutung getäuscht zu haben und einen Wertgegenstand oder etwas Besonderes gefunden zu haben.

      Berichte über aus dem All fallende Edelsteine hatte er bereits einigen Medien entnommen. Bei mehreren hunderttausend Gegenständen in der Erdumlaufbahn wäre es auch möglich, daß ihm ein Teil davon zu Gute kam.

      Die Reportagen zeigten auch immer mal wieder den hohen Wert der sphärischen Gegenstände auf!

      Ein Blick links und rechts der Wasseroberfläche entlang verriet ihm zudem, daß es von den Lichtverhältnissen nicht mehr so war, wie er es noch an Land gesehen hatte.

      Den typischen Verlauf des Lichtes von zuvor konnte er nicht wieder erkennen. Es war geradezu so, als hätte man einem kompletten Puzzle ein Teil entnommen.

      Jetzt war aber nicht die Zeit, großartig zu rätseln. Das Ding leuchtete noch immer stark in seiner Hand, weshalb er als erstes schnellstmöglich zurück wollte.

      Michael setzte den Gedanken auch gleich in die Tat um und schwamm wieder in ordentlicher und kraftsparender Weise zurück.

      Ein paar Minuten vergingen schließlich, bis er das Ufer erreichen sollte.

      Beim Eintreffen war er zunächst fix und fertig.

      Das unbekannte Ding ließ er deswegen seiner Hand hinab auf den sandigen Boden gleiten.

      Als nächstes sank er mit seinen Knien auf den Boden nieder und stützte sich kurz mit seinen Armen ab. Er mußte einfach einen Moment durchatmen.

      Da der Untergang der Sonne voranschreitete, beschloß er die nächste Zeit den See zu verlassen.

      Außerdem war es immer noch in einem Umkreis von mehreren hundert Metern rund herum um ihn dunkel, da die entstandenen schwarzen Wolken nicht verschwanden.

      Das unbekannte Objekt verlor er jedenfalls nicht aus seiner Beachtung, als er seine Sachen akribisch zusammen packte. Zu hoch war der Aufwand für die Beschaffung.

      Danach machte er sich zunächst auf den Weg zu seinem Automobil. Nachdem er sein Auto bestiegen hatte, machte er den Motor an. Weil er ein Cabrio besaß, hätte er auch das Dach öffnen können. In den lauwarmen Temperaturen boten sich optimale Bedingungen für seine Heimfahrt.

      Aufgrund der Wolken entschied er sich allerdings dagegen. Keine allzu lange Weile dauerte es, bis er sein zu Hause erreichen sollte. Die Fahrt war trotz minimaler Bedenken ruhig und regenfrei verlaufen.

      Zu Hause angekommen legte er seinen Rucksack und die Badeutensilien erst mal ohne weitere Begutachtung zur Seite.

      Dann wurde im Haus der Fernseher eingeschaltet und Platz auf dem Sofa genommen! Zu der Zeit liefen gerade die Abendnachrichten. Es waren aber keine interessanten Themen für ihn dabei - immer wieder die gleichen Nachrichten.

      Politik, Sport und Klatsch, darauf war er im Moment nicht aus.

      „ Das beste zum Schluß!“,

      dachte er sich aber ernsthaft, als die Wetterprognosen angekündigt wurden.

      Gutes Wetter sollte es am nächsten Tag geben, sonnig und warm, mit Glück sogar bis zu dreißig Grad Celsius.

      Sollte er morgen etwa wieder zum See gehen?

      Später ging er langsam zu Bett, schließlich mußte er morgen früh raus!

      Kapitel 2 – Die außergewöhnliche Theorie

      Sechs Uhr morgens am Donnerstag war es, als der Wecker klingelte.

      Michael hatte einen CD-Wecker, der ihn mit elektronischer Musik aus dem Schlaf holte. Das Dröhnen der Bässe war aber nicht lange zu hören.

      Sobald er wach wurde, stellte er den Wecker sofort aus. Dann wurde das Licht eingeschaltet und der Fernseher, um die Morgennachrichten zu verfolgen.

      Danach ging es hurtig unter die Dusche, wo er auch sein Deodorant auftrug und sich ankleidete.

      Ein weißes Hemd mit Nadelstreifen und eine schwarze Hose, ebenfalls mit Nadelstreifen, hatte er sich bereits am Vorabend zurechtgelegt!

      Dazu trug er eine schwarze Armband-Uhr und eine weiße Seidenkrawatte mit schwarzen Querstreifen.

      Die Krawatte hatte er dabei so gebunden, daß die Spitze über dem Hosenbund endete. Ihm gefiel das so am besten. Außerdem hatte er das zwischendurch auch mal in einem Lifestyle-Magazin und im modernen Knigge gelesen.

      Zur Stärkung frühstückte er noch eine Kleinigkeit an diesem Tag. Es gab Kaffee, den trank er immer mit Milch und ein wenig Zucker.

      Außerdem aß er noch auf die Schnelle vier Toastbrot-Scheiben, die er jeweils nur mit Butter beschmierte.

      Auf die Zigarette, die ihm am Morgen nicht zusagte, verzichtete er.

      Danach ging es zu seiner Arbeitsstätte. Zehn Minuten Geh-Weg lagen vor ihm. Eine Fahrt mit dem Auto war für ihn nicht rentabel.

      Darauf griff er nur in seltensten Fällen zurück, wenn er im Anschluß auf die Arbeit noch woanders hin mußte.

      Der Firmenparkplatz wiederum war nicht zentral und lag fünf Minuten von seinem Arbeitsplatz entfernt. Die Hinfahrt dorthin dauerte auch mindestens fünf Minuten.

      Das hing aber auch von verschiedenen Verkehrsampeln ab. Mit gutem Willen konnte er im Gegensatz zum Fußmarsch vielleicht drei bis fünf Minuten sparen. Somit war das Ganze aber auch unwirtschaftlich.

      Außerdem war es auch gut, morgens Frischluft zu schnappen, wenn er den Abend zuvor beispielsweise zu viel Alkohol getrunken hatte.

      Nachdem das Haustor geschlossen war, lief er los. Als erstes folgte eine schmale Gasse mit kleinen Kopfsteinpflastern als Fahrbahn-Belag, die sich bei Regen oder Schnee als sehr rutschig erwiesen.

      Danach ging es links und dann gleich rechts diagonal über einen Parkplatz. Diesem folgte eine steile Steintreppe.