Michael Wäser

Warum der stille Salvatore eine Rede hielt


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half ihm immerhin, die folgenden Wochen der Rehabilitierungsmaßnahmen im Kreise ausnehmend freundlichen Krankenhauspersonals zu überstehen, ohne an seinem Verstand zu zweifeln.

      Die abenteuerliche Geschichte des Soldaten Lydian Perta, vierter Teil: 0,36772 Sekunden

      Mittelprächtig, diese Stelzen. Die Schuhe sind nicht die neusten, die Füße da drin ganz nett. Sie rasiert sich ihre Beine. Davon kann man nicht auf die ganze Figur schließen, auf den Arsch, die Taille, die Titten, das Gesicht. Die Haut ist wichtig, wie ich schon sagte, mein Freund. Die ist immer wichtig. Schweineschwarte ist das Letzte, schwere Arbeit, schon das Ansehen. Wenn Schweineschwarte schwitzt ist es nicht wie bei guter Haut. Gute Haut wird wie eine Rutschbahn im Freibad, alles wie es soll, alles leichter, heißer, alles gleitet. Das ist gut, wenn man schon erschöpft ist, wenn man schon ein paar durch hat. Meistens sind sie dann schon voll Angstschweiß, und das hilft schon. Die Anfänger kommen gleich bei der Ersten und dann schauen die nur noch in die Röhre. Maß halten ist es. Ich musste das nicht erst lernen. Ich bin nicht dumm. Ich habe gleich gesehen, was drin ist. Du denkst irgendwann nicht mehr nach, das ist das Problem. Sonst würdest du die mit der Schweineschwarte gar nicht anfassen, aber das ist nicht der Auftrag. Also musst du dir die Sache einteilen sowieso. Willst du sagen Ich wollte die mit der Schweineschwarte nicht anfassen? Ich hätte lieber gekotzt als die zu ficken? Das willst du deinem Vorgesetzten sagen, deinen Kameraden? Geht nicht. Wenn du das machst, bist du durch. Das machen die Vollidioten, die Schwuchteln, die sowieso keine Eier haben und keinen Grips. Ich habe es raus mit der Zeit. Immer wieder durch die glühenden Wurfbeile des Feindes, da lernt man sich einzuteilen. Natürlich ist mehr Potenzial da durch die Pillen, aber dazu nimmt man sie schließlich. Man kriegt Ekzeme davon, aber man hält lange durch, tagelang, wenn es sein muss. Da lernt man auch mit Schweineschwarte umzugehen. Verschwitzte Schweineschwarte ist wie ein Griff in einen Eimer Schmalz. Wenn du Glück hast, riecht es nur nach Schmalz. Meistens nimmt es dir fast den Atem. Du musst dich konzentrieren. Richtig konzentrieren, um das hinzubekommen. Das Gefühl um deinen Schwanz herum, an deinen Händen. Einen Eimer ranzigen Schmalz um deinen Schwanz geschmiert, das ist nicht schön. Und noch mehr zu nehmen, auch das braucht Einteilung, Konzentration. Sonst bist du ein Amateur. Ich bin kein Amateur. Ich kriege Orden. Wenn du einen Kater hast und nicht mehr stehen kannst, nimm noch eine von den Pillen. Wenn du kotzen musst, mach es effektvoll, dann haben die anderen was zu lachen. Wenn dir der Schwanz wehtut, nimm eine von den Pillen. Ein Fuß in der Luft, wie stehen geblieben, wie angehalten mitten im Gehen. Die geht auf mich zu. Wie sehe ich aus? Nicht zu schlimm, hoffentlich. Ich hab immer ganz gut ausgesehen, hab trainiert, schon zum Überleben nützlich, aber auch bei den Frauen. Immerhin könnte die was hermachen, auch wenn ich nicht sicher sein kann. Wieso bin ich eigentlich getroffen? Bin doch gar nicht im Dienst. Ist wieder jemand aus der Reihe getanzt. Die Kleine! Nationalfarben, wie heute Morgen. Das passt ja. Nach den Beinen zu urteilen, ist die keine von den kleinen, alten, fetten Mamas. Nichts gegen die. Die haben nicht alle Schweineschwarte. Viele haben. Wie die auf dem Tisch letztens. Das war Arbeit. Schwere Arbeit, da musste man erst mal rankommen. Aufspreizen wie ein gegrilltes Hühnchen. Aber wenn die hier näher kommt, dann ist das schon was. Der Fuß in der Luft, wie auf einem Bein Stehen, aber wer steht auf einem Bein nur auf der Fußspitze, so wie beim Gehen eben? In dem Augenblick, kurz bevor der vordere Fuß aufsetzt, wenn der hintere eben nur auf dem vorderen Teil, mit der Spitze, den Zehen, maximal dem Ballen den Boden berührt? Das macht doch keiner. Zirkusartisten können das vielleicht, Tänzerinnen, Kunstturner, aber nicht so eine in solchen Schuhen. Das machen die nicht. Schon weil man kein Gleichgewicht mehr hat. Und wenn. Warum gerade jetzt? Das passt nicht. Das bedeutet was anderes. Die Beine sind nicht schlecht. Darauf könnte ich mich freuen. Das Gesicht müsste ich sehen. Das würde den Ausschlag geben. Nein. Ein Witz! Ich muss mich nicht verstecken. Ein paar Narben machen sexy. Habe schon so meine Verehrerinnen. Echte Verehrerinnen, die hinter mir her sind. Die wissen das zu schätzen. Das Höschen sehe ich so nicht. Nationalfarben. Ich drehe mich besser um. Mann, wenn ich mich umdrehe und die kommt hier, hierher zu meinem Kopf, dann kann ich ihr unter den Rock sehen. Dann kann ich das beurteilen. Habe ich gerade gedacht die kommt hier? Ein Versprecher, Mann. Was für ein Versprecher. Das würde einen Lacher geben bei den Kameraden. Klar, soll sie nur. Manche kommen tatsächlich, die können das gar nicht verhindern, die spritzen richtig ab, sogar die, was für eine Sauerei, manchmal ist ja Blut auch. Aber die. Vielleicht kenne ich sie ja sogar. An ihrer Möse kann man sie immer unterscheiden. Das können die Langweiler nicht beurteilen, die nur eine oder zwei gehabt haben. Ich kann das beurteilen. Ob sie wollten oder nicht. Dienstlich oder nicht. Privat hatte ich auch nicht wenige. Da kommen schon ein paar zusammen, mein Freund. Ich muss mich nicht verstecken. Die Mösen sehen alle anders aus, keine wie die andere. Aber die hier, die hat ja sicher was drunter, das wette ich. Darauf kann ich mich freuen. Habe ich mich schon irgendwann einmal so langsam gedreht? Das geht ja ewig. Drehe ich mich überhaupt? Anstrengend ist es nicht. Aber es tut sich auch nichts. Na gut, schon. Tut sich schon was. So elend langsam. Ich war schon schneller. Viel schneller. Die ist ja auch nicht so bald hier, wenn das so weitergeht. Also habe ich genug Zeit. Wenigstens einen Blick bevor sie was merkt, einen Blick werfen auf ihr Höschen, das sollte drin sein. Also keine Eile. Aber lange kann das nicht mehr gehen, schon klar. Das geht bald auf das Ende zu. Soll ich mich jetzt freuen? Ich habe mal gehört, dass das Herz leicht wird und dass man froh wird und sich keine Sorgen mehr macht. Warum sollte man sich auch Sorgen machen, die nächste Miete muss man ja nicht mehr zahlen. Die anderen schon, die müssen ja vielleicht die Miete zahlen. Aber bei mir … ich habe noch nie Miete gezahlt. Also fällt das auch flach. Worauf soll ich mich freuen? Bis jetzt war alles ganz OK bei mir. Große Zukunft. Na, tut sich was. Jetzt ist es besser, ich liege richtig. Jetzt kann sie kommen. Der Fuß setzt auf, das kann ich hören, klingt wie ein Wasserfall, sie ist auf dem Weg hierher, ich sehe den Fuß nicht mehr, die Beine, ich sehe da nur noch ein bisschen Helligkeit, ein bisschen über mir. Worauf soll ich mich freuen? Ich zahle keine Miete, niemals. Sie soll mal herkommen zu mir. Wie sehe ich aus? Ich halte sie einfach fest an ihren Fußgelenken und schaue unter ihren Rock, Nationalfarben, ich halte mich fest und will es sehen, ich halte mich fest, das macht sie gefälligst mit, das steht mir zu, ich bin ein Held, ich halte mich fest an ihr halt mich fest pissen Radio

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