Hans Gerd Scholz

Sucht Ho Ki Su


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       Impressum neobooks

      Sucht Ho Ki Su

      Ho Ki Su fror. Fror erbärmlich. Die dünne graue Drillichjacke konnte ihn vor dem beißenden Wind in den eisigen Bergen nicht schützen. Selbst die isolierende Schicht aus Wellpapperesten, die er sich um den nackten Leib gebunden hatte, half nur wenig. Zum Glück besaß er noch die dicke wollene Unterhose, die man ihm bislang nicht genommen hatte. Auf dem Kopf trug er eine Mütze aus grauem Segeltuch, deren Klappen links und rechts die Ohren bedeckten.

      Er schuftete. Schuftete sich die Seele aus dem Leib mit der schweren Kreuzhacke, die er immer und immer wieder in den harten, unnachgiebigen Fels trieb.

      Verurteilt zur Zwangsarbeit. Aus dem abgebauten Gestein wurde Magnesiumoxid gewonnen zur Innenbeschichtung von Hochöfen. Der Stoff war kostbar. Ein Teil wurde auf dem Weltmarkt verkauft und bescherte dem Land die dringend benötigten Devisen.

      Aber das interessierte ihn nicht. Völlig egal, wozu er sich die Seele aus dem Leib schuftete. Er hatte keinen Einfluss darauf. Wusste nur, dass die Arbeit seinen Körper auffraß. Und dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Die Hölle des Lagers würde ihn ermatten, zerstören. Vernichten durch Arbeit.

      An eine noch so kurze Pause war nicht zu denken. Er wusste, was passieren würde, sollten ihn die Aufseher erwischen bei dem geringsten Versuch, zu verschnaufen. Nein, er wollte keine Prügel mit dem dicken Stock aus dem harten Holz des Bergahorns. Das kannte er schon. Er kannte die mörderischen Schmerzen der aufplatzenden Haut, der Knochen, die noch nach Wochen zu spüren waren. Eine angeknackte Rippe schmerzte noch immer so stark, dass er sich nachts nicht bewegen, seine Lage auf der harten Pritsche nicht verändern konnte, und dass es ihm kaum noch möglich war, längere Zeit auf der gleichen Seite zu liegen. Er war kein Held, das wusste er. Er wollte leben, so lange wie möglich überleben. Nicht auffallen, bloß nicht auffallen und sich dem Unmut der Wächter aussetzen.

      Das war erst vor einer Woche passiert. Tau Wang, der größte, stärkste, brutalste und gefürchtetste unter den Gefangenen war am Abend in der Baracke auf ihn zugekommen. Schon lange hatte er ihm finstere Blicke zugeworfen. Ho Ki Su glaubte auf Grund der äußeren Erscheinung des Mannes nicht daran, einen politischen gefangenen vor sich zu haben. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Kriminellen.

      „Mach dich aus dem Weg“, raunzte er Ki Su an, als er ihm auf dem Mittelgang begegnete.

      Schweigend trat dieser einen Schritt zur Seite.

      „Weißt du, wer ich bin?!“

      Der Ton war drohend. Er sollte dem Neuen klar machen, dass der sich an die Hierarchie unter den Gefangenen zu halten hatte. Und die besagte, dass Tau Wang ganz oben stand. Ho Ki Su war klar, was jetzt folgen würde. Entweder, er gab klein bei und ordnete sich unter. Dann war ein Kampf zu vermeiden. Das würde jedoch bedeuten, dass er für immer verloren hätte. Und dem Willen und den Launen dieses Kerls, der ihn um mehr als einen Kopf überragte, ausgeliefert war.

      Er hatte gehört, dass er einem Teil der Männer sexuelle Avancen gemacht habe und einige dazu gezwungen, ihm zu Willen zu sein. Das würde Ho Ki Su keinesfalls akzeptieren. Ihm schauderte