Frank Solberg

EIN ZACKEN AUS DER KRONE


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      Frank Solberg

      EIN ZACKEN AUS DER KRONE

      Gottes Ebenbild auf Erden. Eine satirische Bestandsaufnahme.

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zitat

       DER SECHSTE TAG

       VORSICHT, ANFÄNGER!

       Der erfolgreiche Schriftsteller - oder: Wie finde ich eine Lobby?

       Kein Pseudonym

       CHRONISCHES VON HEIM UND HERD

       Wir müssen heiraten

       Zermürbungstaktik

       In der Sackgasse

       Onkel Ewald

       Katzenjammer

       Der weiße Sport

       Doktorspiel

       Pornografie macht blöd

       Wenn die Stunde schlägt

       Angst vorm Fliegen

       VON MENSCHEN UND ANRAINERN

       Leihweise

       Straßenfest - Teil 1: Der Planungsstab

       Straßenfest - Teil 2: Das Programm

       Gartenfreuden – Gartenfreunde - Teil 1: Das Problem

       Gartenfreuden – Gartenfreunde - Teil2: Die Lösung

       Habermann geh du voran

       Ein Doppelschlag

       An der Börse

       Experten-Runde

       ALFRED

       Personenkult

       Spiel ohne Grenzen

       Nie wieder reich

       ALLERLEI BUNTES (oder umgekehrt)

       Meine Schatten

       Berufsehre

       Gehirnerschütterung - oder: Die Gedanken sind frei

       Der Dritte von rechts

       Circulus vitiosus

       Impressum neobooks

      Zitat

      

Am Anfang waren nur Dunkelheit, Leere und Stille. Dann kam Homo sapiens, und es wurde heller, voller und lebhafter.

      DER SECHSTE TAG

      Gott, der Herr, muss einen rabenschwarzen Tag erwischt haben, als er den Menschen erschuf. Es war an einem Freitag, womöglich einem 13., nach Dienstende, als ihm siedendheiß einfiel: „Du lieber Himmel (oder so ähnlich), da hätte ich doch beinahe die Krone der Schöpfung vergessen.“ Und vorbei war's mit der Wochenendstimmung.

      Der Herr erhob sich von seinem Liegestuhl unter einer schattigen Palme und wanderte grübelnd im Garten Eden umher. Aber so sehr er sein Hirn auch marterte, die rechte Idee wollte ihm nicht kommen, hatte er doch fünf harte Arbeitstage hinter sich. Er fühlte sich etwas ausgebrannt.

      „Es muss etwas außergewöhnliches sein“, sinnierte er, „etwas, das mir so leicht keiner nach macht.“ Er überlegte lange. Der Abend kam, die Nacht ging vorüber, und er schritt immer noch rastlos im Paradies auf und ab.

      Doch plötzlich, in der Morgendämmerung, kam ihm die Erleuchtung. „Halleluja! Ich mache ein Abbild von mir.“ Und so nahm das Unheil seinen Lauf.

      Er holte Lehm, Wasser, und was man sonst noch so braucht, und begab sich ans Werk. Er mischte, knetete, formte und glättete. Dann blies er der irdenen Figur, die unter seinen Händen entstanden war, den Odem des Lebens in die Nase und fertig war der Mensch. Wohlgefällig betrachtete er das Ergebnis, das schlafend vor ihm auf dem Boden lag, und er befand es gut geraten.

      Just in diesem Augenblick rauschte eine hell leuchtende Gestalt mit irrsinnigem Flügelschlag vorbei. Es war Lucifer, erst wenige Jahrtausende zuvor zum Erzengel avanciert. Er galt als der beste und gleichzeitig verwegenste Flieger der Sonder-einsatzstaffel der himmlischen Heerscharen. Obendrein war er als Wortführer einer kritischen Minderheit bekannt und gefürchtet.

      „Halte ein“, rief der Allmächtige dem Engel zu. „Wie oft schon habe ich dich gebeten, diese Tiefflüge zu unterlassen. Das schadet der Umwelt. Komm her zu mir und sieh, was ich erdacht und vollendet habe.“

      Lucifer