Pakhi E. Powels

Wenn ein geliebter Mensch stirbt ...


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Die Autorin

      Dieses Buch ist

      meinem Meister und Freund

      OSHO

      gewidmet

      Dieses Buch ist ein Buch des Mitgefühls. Es handelt von Fragen, die mir rund um das

      Thema Tod gestellt wurden. Liebe, Meditation und Heiterkeit ist darin zu finden.

      Mein Ansatz ist neu und rebellisch.

      Es geht um eine positive, meditative und unterstützende Herangehensweise bezüglich der Reise zum Tod.

      Meine Einsichten entstammen meinen Erfahrungen, die ich mit mir selbst und mit Sterbenden gemacht habe. Sie sollen nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern eine Anregung sein, sich bewusst für den Tod zu öffnen und ihn angstfrei willkommen zu heißen.

      Pakhi, Autorin

      Liebe Pakhi,

      könntest du mir bitte erklären, was für dich ästhetisches Sterben bedeutet?

      Danke

      Eine Freundin

      Liebe Freundin,

      ästhetisches Sterben bedeutet in einem erhobenen Zustand zu sterben. Der Sterbende wird zum Höhepunkt des Lebens geführt: Seinen Tod. Er kann in Leichtigkeit den Tod annehmen und mit ihm gehen. Er wehrt sich nicht, kämpft nicht dagegen an.

      Ein ästhetischer Tod entsteht durch Bewusstsein. Der sterbende Freund ist der Zuschauer des Geschehens. Er ist in Meditation.

      Und er hat eine positive Grundhaltung gegenüber dem Geschehen. Das zeigt sich in einer fröhlichen, lachenden Haltung, gerade weil er seinen Körper verlässt und auf eine Reise geht. Der Sterbende ergibt sich völlig in das Mysterium des Todes. Eine Welle der Liebe und Andacht entsteht.

      Was ich sage, klingt hochtrabend, dabei ist es ein ganz einfacher Prozess. Eine positive Grundhaltung ist die Basis dafür. So kann sich der Sterbende für den Moment und die Liebe öffnen, die da ist.

      In meinem Buch: „Ästhetisches Sterben mit Lachen und Meditation“ beschreibe ich ausführlich, wie ein ästhetischer Tod geschieht. Ich beschreibe den Sterbeprozess und die Haltung, die sowohl vom Sterbenden als auch vom Sterbebegleiter im besten Fall eingenommen werden könnte.

      Wenn du also mehr über das ästhetische Sterben erfahren willst, dann kannst du jedes meiner Bücher lesen und du wirst etwas finden, das dich erhebt. Hier in diesem Buch geht es um die Liebe beim Sterben. Wir alle haben destruktive Muster in uns – das Thema Tod ist für uns ein Tabu. In diesem Buch spreche ich über den Tod mit so viel Liebe, wie ich nur kann.

      Viel Freude beim Lesen

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      über das Wort "lustig" in deiner Vorstellung des Buches: „Ästhetisches Sterben mit Lachen und Meditation“, musste ich erst nachdenken... finde ich das lustig? Nicht wirklich :-).

      Gerade letzte Woche ist meine Lieblings-Bedienung – ein junger, 33jähriger Student mit kleinem Kind aus Kamerun – bei einem Basket-Ball-Spiel einfach gestorben... whowww... das ist ja schon etwas Verrücktes... an seinem Todestag hat er mich noch bedient... und er war sehr sympathisch…

      ja, dieses Leben und dieser Tod...

      ja, alles Gute, viel Glück und Zuwendung...

      und bis dahin,

      eine Freundin

      Leider weiß ich nicht mehr, liebe Freundin, in welchem Zusammenhang ich „lustig“ geschrieben habe. So kann ich dir auch nicht speziell darauf antworten.

      Aber was du über diesen jungen Mann schreibst... darum genau geht es, liebe Freundin. Das sind alte christliche Wege, zu trauern, wenn jemand seinen Körper verlässt. In meiner Weltsicht ist das alles ganz anders. Die Welt ist ein Mysterium – warum jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt seinen Körper verlässt, weiß man als Außenstehender nicht. Jedenfalls ist es keine Katastrophe! Liebe Freundin, eine völlige Neuorientierung in Bezug auf den Tod wäre hilfreich für uns alle.

      Dein Freund könnte wahrscheinlich auch entspannter seinen Weg in die Mysterien fortsetzen, wenn ihn nicht Leute daran hindern würden, weil sie ihm nachgreinen, wie du (tust du das?), statt ihm ein gutes Farewell von Herzen zu wünschen. By the way, mir ging es ähnlich wie dir, nachzulesen im letzten Kapitel: Mein Tod.

      Lustig mit dem Tod umzugehen – warum nicht? Warum ihn schwer und ernst und bedrückend ansehen? Zu dem Schmerz aller Beteiligten beitragen? Was sich in dir daran sträubt ist deine christliche Konditionierung. Nun, aber das ist verständlich – auch ich bin hiervon geprägt worden und es bedarf der konstanten Aufmerksamkeit, sie zu überwinden, so tief geht sie.

      Das ist der rebellische Ansatz von Osho: Alles zu feiern. Alles. Auch den Tod deines jungen Freundes. Give him a beautiful send-off.

      Einen lieben Gruß an dich,

      Pakhi

      Hi Pakhi,

      sollte die aktive Sterbehilfe legalisiert werden?

      Viele Menschen in Deutschland leiden an unheilbaren Krankheiten und „müssen Leben“, weil eine aktive Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt ist. Es geht dabei um eine Art ärztliche, legale, aktive Sterbehilfe. Nicht darum, dass Familienangehörige diese Hilfe leisten.

      Auch ist mir klar, dass vielen Ärzten eine solche Entscheidung mehr als schwer fallen wird und dass nicht nur auf das Bitten eines Patienten gleich die „Todesspritze“ ausgepackt wird. Es gibt viele Patienten, die auf Grund einer nicht mehr therapierbaren Krankheit (Beispiel Krebs) nur mit sehr starken Medikamenten, wie z.B. Opium, Morphium am „Leben bleiben“, am Leben nicht mehr teilnehmen können und vor sich „hinsiechen“.

      Sollte man diesen Patienten nicht ein „menschenwürdiges“ Ableben ermöglichen, wenn ein solcher Wunsch des Patienten besteht? „Vorbilder“ dazu bestehen, z.B. in der Schweiz, obwohl gesagt werden muss, dass die Vorgehensweise bei „Dignitas“ sehr umstritten ist.

      Mit lieben Grüßen

      Ein Freund

      Geliebter Freund,

      für mich ist es ganz klar:

      Eine aktive Sterbehilfe ist absolut notwendig. Und sie sollte daher legalisiert werden.

      Wenn sich jemand dazu entschließt, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen... warum auch immer... dann entspricht das seinem Grundrecht. Er hat die Freiheit und das gute Recht, über sich entscheiden zu können.

      Allerdings würde ich eine Vorbedingung machen:

      Jeder, der sterben will, ob er unheilbar krank ist, ob er alt ist, ob er verzweifelt ist... jeder sollte vorher für etwa drei Monate, mindestens, das Sterben lernen. So dass