Pakhi E. Powels

Wenn ein geliebter Mensch stirbt ...


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dass sein Tod der Höhepunkt seines Lebens wird. Er muss gelernt haben, zu sterben.

      Er muss gelernt haben, zuschauend zu bleiben im Tod, sich nicht mehr mit seinem Körper, seinem Denken und seinen Gefühlen zu identifizieren.

      Und er muss gelernt haben, sich dem Mysteriösen vertrauensvoll zu ergeben.

      Das wäre meine Voraussetzung, damit jemand die Todesspritze auf seinen Wunsch hin bekommt.

      Einen lieben Gruß

      von

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      wie kann ich mich am besten auf den Tod meines Vaters einstellen?

      Mein Vater ist schon ziemlich alt und spricht immer ganz gelassen davon, dass er bald sterben wird. Ich komme damit nicht so leicht zurecht. Wie kann ich mich am besten damit abfinden / darauf einstellen?

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      Lieber Freund,

      1 Sei glücklich darüber, dass dein Vater so leicht und gelöst mit dem Tod umgeht. Freue dich mit ihm.

      2 Meines Erachtens ist es nicht so, dass du Probleme hast, dass dein Vater geht. Sondern du hast dich selbst wahrscheinlich noch nicht mit dem Tod beschäftigt, du stehst im Kampf mit dem Tod, du vermeidest ihn, hast vielleicht auch Angst vor ihm. Du weißt nicht, dass auf deinen Vater etwas Schönes zukommt, sonst würdest du dich mit ihm freuen. Es ist gut, das zu sehen. Sei dir einfach nur bewusst, dass du den Tod vermeidest... und es wird sich etwas ändern.Vielleicht beginnst du plötzlich damit, dich selbst auf deinen Tod einzustellen. In meinem Buch: Ästethisches Sterben mit Lachen und Meditation, stehen viele Meditationen wie man dem Tod begegnet... keine Angst, nichts Kompliziertes. Es ist ganz einfach... und zutiefst beruhigend, das versichere ich dir.

      3 Stell dir vor, dein Vater geht auf eine Urlaubsreise nach Teneriffa. Hättest du da auch Schwierigkeiten, ihn loszulassen? Nein, du würdest dich mit ihm freuen, dass er so etwas Schönes vor sich hat. Dafür würdest du die Trennung zu ihm gerne in Kauf nehmen, wenn du dir sicher bist, dass er einen super Urlaub verbringen wird. Es ist deine Unbewusstheit über den Tod, was dir solche Schwierigkeiten macht.

      4 Ein weiterer Punkt ist, dass wenn du deinen Vater nicht loslassen kannst, das immer Folgendes bedeutet: Du warst zu wenig total in seiner Gegenwart. Du hast sein Dasein für selbstverständlich genommen in der Zeit, in der ihr zusammen sein konntet.Und nun, da er geht, siehst du plötzlich, was du alles versäumt hast mit ihm, du siehst, dass vieles vorbei ist und nicht wiederkommt.Daher empfehle ich dir, die letzten Tage so intensiv wie nur möglich mit deinem Vater zu verbringen. Erfülle deine Sehnsucht nach Nähe mit ihm – und du wirst ihn viel besser gehen lassen können.Allerdings achte auch auf ihn und seine Bedürfnisse. Nerve ihn nicht. Denn im Sterbeprozess braucht dein Vater viel Alleinsein, viel unbeschäftigt Sein, um sich mit den existenziellen Prozessen, die geschehen, auseinander setzen zu können.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Hinweise geben.

      Einen Gruß an dich,

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      bin in deinem wunderschönen und mich sehr bereichernden Buch: „Ästhetisches Sterben mit Lachen und Meditation“ auf S. 100 und der Teil, wo du beschreibst, dass du die ausströmende Negativität einiger Sterbender fürchtest, hat mich ein wenig ängstlich gemacht. Es ist sehr ehrlich von dir. Und da ist vielleicht auch was dran.

      Ich wünsche dir viel Erfolg.

      Alles Liebe

      Eine Freundin

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      Liebe Freundin,

      das ist ein Missverständnis. Ich fürchte die Negativität nicht, denn ich kann damit umgehen. In dem Buch beschreibe ich nur, dass sie da ist und rate daher, aufmerksam auf sie zu sein.

      Wenn ein geliebter Freund stirbt, ist es sicherlich angemessen, wenn du dich zu dem Sterbenden setzt. Was immer geschieht, das Wichtigste ist, dass du dein Herz nicht verschließt. Doch sei dir bewusst darüber, dass die negativen Denkmuster des sterbenden Freundes, und auch wenn er schon verstorben ist, sich verströmen und einen Wirt suchen. Das hat nichts speziell mit dem sterbenden Freund zu tun, das ist immer so.

      Diejenigen, die schon im Leben gelernt haben, ihre Negativität durch Zuschauen und Bewusstheit aufzulösen, die verströmen im Tod Frieden und Glückseligkeit. Da ist keine Gefahr gegeben. Doch diejenigen, die unbewusst über ihr Denken und Gefühle waren, entlassen ihre angesammelten Gefühle und Denkmuster, und die wirken sich negativ auf dich aus – und zwar gerade, wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, denn du bist dann schon sehr eingestimmt auf diesen Menschen.

      Wenn du nun in so eine Situation kommst, dass ein geliebter, unbewusster Freund stirbt, dann folge deinem Herzen. Sei dir der Gefahr bewusst und folge deinem Herzen.

      Als mein Vater gestorben war, setzte ich mich für eine Weile zu ihm... er war ein freundlicher, doch sehr unbewusster, im Denken gefangener Mann gewesen... danach ging ich noch zu meinen Geschwistern. Wir unterhielten uns. Da wurde ich plötzlich wütend über eine Sache und reagierte heftig.

      Am nächsten Tag entschuldigte ich mich dafür. Ich verstand plötzlich, dass mich diese ausströmenden negativen Denkmuster meines Vaters erwischt hatten.

      Es war mir klar und damit waren sie auch schon wieder weg. Das ist alles, liebe Freundin.

      Wenn du es nicht vermeiden kannst oder willst, aus welchen Gründen auch immer, bei einem sterbenden und verstorbenen Freund zu sein, dann vertraue dir selbst. Du weißt jetzt um die Gefahr dabei. Sei einfach achtsam auf dich, wie du dich fühlst. Wenn irgendwas nicht stimmt, dann verlasse den Raum...

      Und komm wieder, wenn du den Impuls dazu hast.

      Und falls du später bemerkst, dass du wie der verstorbene Freund denkst oder handelst, dann erinnere dich daran, dass du nur seine Denkmuster übernommen hast.

      Und schon ist es vorbei.

      Liebe Freundin, ich danke dir und den anderen Lesern, dass ich das klären durfte. Denn es geht nicht darum, sterbende Freunde zu meiden wie die Pest. Es geht darum, sich der Gefahr bewusst zu sein, das ist alles. Und dann mit einem liebenden Herzen sich so zu verhalten, wie es am besten ist. In Liebe für deinen Freund und in Liebe für dich selbst.

      Nun umarme ich dich herzlich

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      wenn du sagst, dass ich mich dem Tod stellen soll – eigentlich will ich das gar nicht. Ich will lieber leben! Ich liebe das Leben. Ich will es nicht loslassen. Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu erleben... Kannst du mir darauf was antworten?

      Einen Gruß an dich

      Ein Freund

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      Tut mir leid, lieber Freund,

      aber ich muss dir ziemlich hart auf deine Frage antworten.

      Was ist das für ein Leben, das du so liebst und verteidigst? Hast du irgendetwas Wesentliches bisher in diesem so tollen Leben von dir erfahren? Weißt du, wer du bist, was dich ausmacht? Woher kommen deine Impulse? Was ist deine Lebensenergie? Was ist deine Natur, deine Natürlichkeit, was ist dein Potenzial? Was ist Göttlichkeit? Was ist die Existenz? Wie sieht dein wahres Gesicht aus, das du vor deiner Geburt hattest? Bist du schon von der Existenz gesegnet worden? Hast du die Sicherheit, dass