über machst?
Soll ich weiter machen, lieber Freund?
Nun, ich denke, du hast den Punkt verstanden. In diesem Leben, das du so toll findest, gibt es Vermeidungen, Zerstreuungen und dein Denken, dem du, wie fast jeder, völlig ausgeliefert bist.
Ok, es gibt noch einen positiveren anderen Aspekt dabei, aber auf den gehe ich erst später ein.
Was du Leben nennst, ist ein Hin- und Hergetriebensein, von einer Sensation zur nächsten, von einer Sehnsucht zur nächsten. Ohne Bewusstheit, ohne Tiefe, ohne Sensitivität, ohne Verstehen ist dieses Leben eine einzige Katastrophe. Ohne das Wissen, dass der Tod etwas Freudiges, Schönes ist, wird dein so geliebtes Leben immer von Ängsten, Panik und Chaos erfüllt sein.
Bitte entschuldige meinen harten Ton...
Da fällt mir eine Übung ein für dich, die dir vielleicht den Unterschied klarmacht:
Stelle dich darauf ein, dass du nur noch sieben Tage leben wirst. Nach sieben Tagen um 12:00 mittags wirst du sterben.
Diese Übung ist sehr realistisch. Denn genauso kann es passieren, jeden Moment kann der Tod an deine Türe klopfen. Vielleicht wirst du überfahren, oder dein Flugzeug stürzt ab oder... was weiß ich, wie du sterben wirst...
Lass dich auf diese Vorgabe wirklich ein – und schau, was mit dir passiert, ob du dann immer noch die gleichen Sachen machen würdest, die gleichen nichts bringenden Abenteuer suchen würdest, die gleichen Leute zum Quatschen treffen würdest, auf der Suche nach einer Freundin wärst... du hast nur noch sieben Tage Zeit, alles Wichtige zu begreifen!
Mal sehen, ob dir diese Übung Erkenntnisse bringen wird. Ob sie dir aufzeigt, was es bedeutet, in Einklang mit deinem wirklichen, tiefen Leben zu sein und damit auch in Einklang mit deinem Tod zu sein.
Ein bewusster Mensch lebt so, als würde er jede Zehntelsekunde sterben. Er hat eine tiefe Wahrnehmung und kann so überhaupt erst einmal all das schätzen, was das Leben ihm bietet.
Bei den Zenmeistern heißt es: Ein bewusster Mensch isst, wenn er isst, schläft, wenn er schläft und geht, wenn er geht. Das ist alles.
Und ich sage dir: Das ist das wahre und tolle Leben! Etwas mit äußerster Achtsamkeit, Ästhetik und Bewusstheit zu tun, das ist ein solcher Genuss! Das ist ein solches Glück! Das ist eine solche Erfüllung! Das ist das Leben, das jeden Moment vergehen kann und doch ist man erfüllt.
Osho spricht viel davon, dass ein bewusster Mensch wie „Zorba der Buddha“ lebt. Das ist ein ganz neuer Ansatz, gab es doch früher einerseits die Hedonisten und andererseits die Mönche, die auf der Suche waren. Und da war eine starke Trennung zwischen ihnen.
Osho hat diesen neuen, rebellischen Ansatz: Sei ein Mensch, der das Leben liebt und es genießt. Und zugleich sei auch bewusst und auf der Suche nach dem, was dich im Innersten ausmacht.
Lieber Freund, ich erzähle dir das, weil ich weiß, dass du den Zorba sehr gut lebst. Du bist in gewisser Weise der perfekte Zorba. Aber dir fehlt etwas Wesentliches, von dem ich dir hier erzähle: Der Buddha.
Ohne Tiefe, ohne Bewusstheit, Achtsamkeit, Sensitivität, ohne Meditation wird dein Leben hohl sein. Wende dich dem Tod zu, heiße ihn von Herzen willkommen, und du wirst zum „Zorba dem Buddha“.
Eine liebe Umarmung
Pakhi
Kann der, der zuschaut feiern?
Ist er dann noch Zuschauer?
Weißt du, Pakhi,
da ist eine Frage in mir entstanden: Du schreibst davon, das Denken und die Gefühle zu beobachten, nur der Zuschauer zu sein. Und dann schreibst du in der Phase der Erhebung von Feiern, Singen und Tanzen.
Kann der Zuschauer feiern? Und ist er dann überhaupt noch der Zuschauer?
Einen lieben Gruß an dich
Ein Freund
Das ist `ne gute Frage, lieber Freund, sehr gut.
Du sprichst hier ein logisches Paradox an... und das Leben besteht aus scheinbaren Paradoxen. Zum Beispiel, dass Leben und Tod das Gleiche sind, ist auch so ein logisches Paradox. Scheinbar ist da ein Gegensatz zwischen den beiden, doch der besteht nur für die Logik, für dein Denken. Machst du Erfahrungen dazu, weißt du, dass es kein Problem ist, Tod und Leben sind ein und dasselbe Phänomen.
Im Zuschauen ist das auch so. Logisch betrachtet würdest du vielleicht sagen, dass du entweder zuschaust, oder feierst, also in einem Gefühl von Freude bist.
Aber das Leben ist nicht logisch. Da kann beides gleichzeitig passieren.
Zuschauen und Blissfulness (Glückseligkeit).
Zuschauen und Dankbarkeit.
Gleichzeitig.
Tatsächlich wundere ich mich auch oft darüber, es erscheint sogar noch eigentümlicher zu sein: Nur wenn ich zuschaue, geschieht die wirkliche Freude, die nicht aus meinem Denken heraus kommt.
Nur wenn ich zuschaue, ist die Blissfulness (Glückseligkeit) da. Nur wenn ich in einer Distanz zu meinem Denken und Fühlen bin, wenn ich damit nicht identifiziert bin, wenn ich aufmerksam bin und zuschaue, nur dann ist diese tiefe Dankbarkeit da.
Ist das nicht sonderbar, lieber Freund?
Warum das so ist, weiß ich nicht. Da muss ich dich an Osho verweisen. Er ist auf diese Frage schon eingegangen, ich weiß jetzt allerdings nicht mehr wo.
Wenn du es bei ihm nachlesen willst, dann frag mich danach, ich suche es dir dann raus. Was ich dir schreibe, ist meine Erfahrung zu deiner Frage. Die Hintergründe dazu verstehe ich auch nicht.
Aber ich lasse sie auf mich wirken... vielleicht verstehe ich es irgendwann mal besser und dann antworte ich dir nochmal, ok?
Eine liebe Umarmung
Pakhi
Erheiterung
Das ist die Abschrift eines Funk-Gesprächs, das am 16. Oktober 1997 auf der Seenotfrequenz 106 in den Gewässern vor Finisterre stattgefunden hat. Kap Finisterre erhielt seinen Namen zu einer Zeit, als man es für das Ende der Welt hielt:
Spanier: „Hier spricht A 853, bitte drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um eine Kollision mit uns zu vermeiden. Sie fahren genau auf uns zu; Abstand zur Zeit: 25 Seemeilen.“
Amerikaner: „Wir empfehlen Ihnen, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um die Kollision zu vermeiden.“
Spanier: „Negativ. Wir wiederholen: Drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um die Kollision zu vermeiden.“
Eine andere amerikanische Stimme meldet sich: „Hier spricht der Kapitän eines Schiffs der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir fordern Sie auf, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um eine Kollision zu vermeiden.“
Spanier: „Wir halten das für nicht machbar und auch nicht für angebracht. Wir raten Ihnen, 15 Grad nach Süd abzudrehen, um zu vermeiden, mit uns zusammenzustoßen.“
Amerikaner, hörbar gereizt: „Hier spricht Kapitän Richard James Howard, der Kommandant des Flugzeugträgers USS Lincoln, von der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika, des zweitgrößten Kriegsschiffs der amerikanischen Flotte. Wir werden eskortiert von 2 Panzerschiffen, 6 Zerstörern, 5 Kreuzern, 4 U-Booten und zahlreichen anderen Begleitschiffen. Ich empfehle Ihnen nicht, ich befehle Ihnen, unverzüglich Ihren Kurs um 15 Grad nach Nord zu korrigieren. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, alle zum Schutz dieses Schiffes notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Also, bitte, gehorcht auf der Stelle und verschwindet von unserem Kurs!“
Spanier: