Tilman Janus

Klasse Kerle 2


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nahm ihn in die Hand. Er war wundervoll schwer und heiß. Es war der größte Männerprügel, den ich je gesehen hatte.

      Hinnerk machte kurze Fickbewegungen in meine Hand. Das war schön, aber ich wollte es schöner haben. In meiner kleinen Segeltuchtasche, die ich wegen der Übernachtung bei Danko mitgenommen hatte, gab es auch Gleitgel. Sie lag noch an der Treppe, in Greifnähe. Ich zog sie zu mir heran, suchte mit der Linken die Flasche, während ich Hinnerks Schwengel mit der Rechten kräftig bearbeitete.

      Er hielt plötzlich still und starrte mich an. Dann packte er mich und riss mich an sich. Unsere nackten Ständer drückten sich aneinander. Hinnerk küsste mich tatsächlich! Er wollte wirklich mich, nicht nur einen Ersatz in der Einsamkeit. Und er wusste nun, dass ich ihn wollte.

      Hinnerk zog sich ganz aus. Sein Körper war wie eine mächtige Statue. Er hatte überall blonde Härchen. Ich streichelte seine Brust und rieb ihm die dicken, fleischigen Nippel, die immer fester wurden. Er streifte mir den Bademantel ab, betastete mich, streichelte mich, überall, als ob er es gar nicht glauben könnte, dass ich für ihn da sein wollte. Ich wurde heiß und heißer, alles kribbelte schon in meinem Innern, besonders mein hungriges Loch.

      Endlich nahm er das Gel. Er fuhr mit dem glitschigen Finger meine Arschspalte entlang. Ich zitterte vor Geilheit.

      Hinnerk hob mich an, es war leicht für ihn. Ich hängte mich mit den Armen in die Leitersprossen. Am Rücken spürte ich die kalten Eisenstangen. Hinnerk fuhr mit seinen Händen unter meine Schenkel und hob meine Beine an. Da er größer war als ich, rutschte sein Kolben nun genau durch meine Spalte. Ich stöhnte. Hinnerk packte mich fester. Die Spitze des riesigen Leuchtturms drückte sich gegen meine Rosette. Mit einem Ruck glitt er hinein zu mir. Ich keuchte laut. Es war gut, aber ein bisschen nach Luft schnappen musste ich schon bei dem Kaliber!

      »Langsam!«, hauchte ich.

      Er knurrte nur und hielt sich mühsam zurück. Schon nach ein paar Sekunden schob er sich tiefer. Ich hielt mich oben fest, aber da unten, wo es so gut war, ließ ich mich los. Mein Lustloch wurde weich und gängig, und Hinnerk stieß seinen Hammer tief in meinen Kanal. Wir stöhnten beide. Wie ein Bär, der zart sein will, aber zu geil dafür ist, zog er sich etwas zurück und stieß dann wieder mächtig vor. Er füllte mich aus, dass mir nichts mehr fehlte. Alles war perfekt. Und dann ging es richtig los! Hinnerk wollte mir nicht wehtun, das merkte ich, aber er war wild von der langen Einsamkeit. Er fickte wie die starke Maschine eines Ozeanriesen, ausdauernd und wild. Tief stieß er immer wieder zu. Ich spürte, wie es bei mir losging, ich brauchte mich gar nicht anzufassen. Warm spritzte mir mein Sperma über den Bauch und lief auf den Fußoden. Hinnerk jaulte und brüllte. Sein Hammer wurde noch härter. Dann fühlte ich, wie er mich mit seinem Samen vollpumpte.

      Er packte mich fest. Ich ließ die Leiterstange los. Beide fielen wir auf den eisernen Fußboden. Die Kälte machte uns nichts aus. Immer wieder drückte Hinnerk mich begeistert und küsste mir das Gesicht ab.

      Ja, das war unser Anfang. Jede freie Minute verbringen wir seitdem zusammen. Ich habe jetzt einen Job in Cuxhaven in Aussicht, dann werde ich wohl zu ihm ziehen. Zum Leuchtturm!

      ***

      Casting von hinten

      »Junge Männer gesucht als Statisten für Monumentalfilm«. Das war alles, was es für Schauspieler an Arbeit gab. Dürftig! Ich suchte noch einmal alle Zettel an der Pinwand der Arbeitsagentur durch, aber meistens wurden nur Helfer für den Bau oder den Hausputz gesucht. Nix für Mutters Sohn! Meine Mutter hatte mich vor Jahren gewarnt. Schauspieler, hatte sie gesagt, müssen Kohlen tragen, wenn sie nicht verhungern wollen! Oder sie landen in der Gosse! Auf meinen Einwand hin, dass es doch kaum noch Ofenheizungswohnungen gäbe und damit kaum noch Kohlenträger gebraucht würden, erwiderte sie nur, dass ich mir als Schauspieler sowieso keine Wohnung mit Zentralheizung leisten könnte. Also, ich gebe zu, so ganz Unrecht hatte sie nicht. Ich war schon fünfundzwanzig, doch von den Supergagen eines Brad Pitt konnte ich nur träumen. Aber hatten nicht auch Stars wie Clark Gable oder Humphrey Bogart als Statisten angefangen? Seufzend schrieb ich mir also die Adresse des Casting-Büros ab. Es lag in einem Außenbezirk, direkt an einem der großen Filmstudios. Wenigstens Filmluft könnte ich also schnuppern!

      Ich verlor keine Zeit und fuhr gleich hin. Diese Idee hatte ich mit etwa zweihundert anderen arbeitslosen Schauspielern gemeinsam gehabt – die waren nämlich alle schon vor mir da! Ich hatte keine Ahnung, für welchen Film sie Leute suchten, aber wenn es ein Monumentalfilm war, dann brauchten sie sicher mehr als drei oder vier Statisten. Außerdem hatte ich ja nichts anderes zu tun, also reihte ich mich in die Schlange der Wartenden ein.

      Vor mir stand ein Bulle von einem Mann. Ich sah ihn von der Seite. Seine Arme waren mit dichter, blonder Wolle bedeckt, und aus dem Shirt quoll oben die etwas dunklere Brustbehaarung heraus. Sein knackiger Hintern war prall in viel zu enge Jeans gezwängt. Auch der Hosenstall war massiv gefüllt. Wenn sie für den »Koloss von Rhodos« jemanden suchten, dann würden sie den bestimmt nehmen! Ich spürte, dass der Kerl mich geil machte.

      Mir fehlte eben nicht nur Geld, sondern auch ein richtiger Mann. Manchmal abends, wenn ich müde und ausgepowert in mein Bett sank, fühlte ich mich richtig hohl und leer. Aber erstens kam ich durch die dauernde Jobsuche und die Hilfsjobs, die ich so annahm, kaum dazu, mir einen Kerl zu suchen, und zweitens waren meine wenigen Eroberungen alles andere als Treffer. Ich hab ja Verständnis dafür, dass jemand nur aus Wut fremdgeht, weil er Zoff mit seinem Mann hat, aber wenn er dann vor lauter Katzenjammer keinen hochbekommt, dann soll er doch zu Hause erst mal vor dem Spiegel üben! Oder der andere Typ, auf den zwei Frauen in zwei verschiedenen Wohnungen warteten. Eigentlich stand er auf Männer – aber als es zur Sache gehen sollte und ich schon einen Riesen in der Hose hatte, kniff er den Schwanz ein und sagte, das er seine beiden Freundinnen nicht betrügen wollte. Himmel, Arsch und Zwirn! Die Kerle sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!

      Also ich quatschte jedenfalls diesen Wollbullen vor mir an: »Weißt du eigentlich, was für ein Film hier gedreht werden soll?«

      Er sah mich von oben aus wasserblauen Augen an. »Na, was Antikes, hab ich gehört«, schnaufte er.

      Aha! Gladiatoren, Sklaven, Soldaten! Also nur was für solche Riesen wie den vor mir. Ich bin zwar nicht schwach oder zierlich, ich habe schon ganz nette Muskeln, das gehört ja heute dazu, wenn man ins Filmgeschäft will, aber ein Schwarzenegger bin ich nicht.

      »Hast du schon öfter den Statisten gemacht?«, fragte ich.

      Der Hüne nickte. »Letztes Mal in so ’nem französischen Liebesfilm, da musste ich als Hotelportier immer nur still dastehen. Das war vielleicht öde! Die Schauspieler haben in den Betten die tollsten Rammelszenen gedreht, und ich sollte immer nur stehen, stehen, stehen!«

      Ich musste lachen und konnte mir eine dumme Bemerkung nicht verkneifen: »Da stand dir sicher auch was!«

      Er hatte zum Glück Humor und lachte auch, seine hellblauen Augen glitzerten. »Stimmt!«

      »War die Hauptdarstellerin wenigstens hübsch?« Na ja, ich sagte das so, was sollte man sonst sagen zu einem fremden Kerl.

      Er sah mich skeptisch an, schien zu überlegen, doch ehe er antworten konnte, wurde er von einem Angestellten plötzlich aus der Reihe geholt und zur Bürotür geführt, hinter der sich unser Schicksal entscheiden sollte. Na, alles klar, dachte ich, den nehmen sie, und solche Normaltypen wie mich bestimmt nicht. Ich sehe so weit ganz gut aus, habe dunkelbraune Haare und auch ein markantes Gesicht, bis auf die Nase, die ist nicht so besonders, aber die ist vielleicht auch nicht so wichtig.

      Langsam ging es weiter. Mein blonder Bär kam nicht zurück – vielleicht hatte er seinen Vertrag schon in der Tasche. Ich las während des Wartens ein bisschen Zeitung, damit es nicht so langweilig wäre. Plötzlich war ich dran!

      Ich wurde in ein kleines, kahles Zimmer geschoben, das furchtbar grellgelb gestrichen war. An der Wand hing ein Plakat von Marlene Dietrich, wie sie mit Strapskostüm im »Blauen Engel« auftritt.

      »Hallo!«, sagte ein Typ. Er saß hinter einer Art Schreibtisch,