Severin von Kursiemsky

Goddess Mel's – Beta Bitch


Скачать книгу

und saugten sich hier geradezu fest.

      Neben Tributzahlungen, Melkline am Telefon und natürlich der obligatorischen Wunschliste, gab es auf der Website der Göttin auch eine reichhaltige Videosammlung mit Clips zu diversen Themen, aber das war mir nicht neu. Ich kannte schließlich die Websites zahlreicher Findoms, hatte ich die Dame meines Herzens bisher auch noch nicht finden können. Außergewöhnlich erschienen mir im Gegensatz hierzu jedoch die aufgelisteten Vorlieben der Herrin, ließen Punkte wie physisches Leid, Toilettentraining und 24/7 Haltung doch auf die Möglichkeit realer Unterwerfung schließen.

      Mein Herz pochte augenblicklich etwas schneller. Ungläubig las ich, was Goddess Mel so alles mit ihren Opfern anzustellen vermochte, welche sie stets mit einem schmählichen "du kleine Fotze" anzusprechen beliebte. Konnte es wirklich sein, dass diese Findom anders war, als all die Möchtegerne, denen ich bereits begegnet war? Konnte sie die Eine sein, sadistisch und dominant, für welche Findom allein nur ein Teil der Unterwerfung des Mannes war und derart auch nur Teil ihrer bizarren Gelüste?

      "Du kleine Fotze darfst jetzt meinen Chat betreten und eine Nachricht senden", hieß es im Begrüßungstext der Göttin weiter, doch ich gehorchte zunächst nicht. Zu groß war die Versuchung, zunächst einmal weitere Blicke auf den anbetungswürdigen Körper der Göttin zu erhaschen, welche es nach Registrierung im Untermenü "News" mannigfach zu finden gab. Goddess Mel in Lack, im Bikini, in Nylons und Minirock: erneut wanderten meine Augen, mein Herz klopfte mir bis in den Schwanz und mein Atem ging schnell.

      Ob beim Shopping, Cash and Go, Teamviewer oder per online Kontofick, die Goddess genoss es offenkundig ihre Zahlopfer auszunehmen. Neben Belegen mancherlei Abmelkungen enthielten die News der Geldherrin jedoch auch Einträge über Realtreffen, gemeinsame Reisen und gar Urlaube, welche solvente Paypigs offenbar in der Vergangenheit mit Findom Goddess Mel verbracht hatten. Wieder konnte ich kaum glauben, was ich da sah. Die Dominanz, die Rücksichtslosigkeit und Selbstverständlichkeit, mit welcher Findom Mel sich ihrer Untertanen bediente, raubte mir schier die Sinne.

      Wie hypnotisiert wanderten meine Blicke über Fotos und Dokumente, Zeit und Müdigkeit längst vollends vergessen. Die Hand am nunmehr tropfenden Gemächt, absorbierte ich Goddeess Mels Welt, machte sie derart zum Teil der meinen und wünschte mir alsbald bereits nichts so sehr, wie selber Teil der ihren zu werden. Jener glamourösen, unerbittlichen und grausamen Femdom Realität.

      Von Goddess Mel in den Texten ihrer Website als wichsender Loser, Minischwanz, Opfer und Schwein beschimpft, näherte ich mich endlich dem Höhepunkt, als mein Blick auf einen Keuschheitskäfig fiel, welchen die bildschöne Göttin auf einem der Fotos breit grinsend in Händen hielt. "Eine Nacht durfte er bei seiner Göttin sein, selbstverständlich verschlossen und keusch", stand darunter. Bei dem Gedanken, derart kontrolliert zu werden, überkam es mich und ich spritze augenblicklich machtvoll ab.

      Atemlos, vor Lust zitternd und immer noch von den Ausläufern eines kräftigen Orgasmus geschüttelt, gehorchte ich letztlich dann doch. Eine Zeile nur, ein kurzes: "Guten Abend Goddess Mel, Danke für die Aufnahme auf Ihre Seite", tippte ich als erste Nachricht an meine zukünftige Herrin gegen vier Uhr morgens in die Tasten. Selbstredend auf Knien, ich konnte einfach nicht anders, dann sackte ich an Ort und Stelle kurz ermattet zusammen.

      Mit letzter Kraft kroch ich endlich im Morgengrauen ins Bett und fiel umgehend in tiefen Schlaf. Es hatte begonnen, wusste ich es damals auch noch nicht. Mein Leben, meine ganze Existenz, nichts würde je wieder sein, wie zuvor.

      - Kapitel 2 -

      Der nächste Tag verlief zunächst ereignislos. Die Müdigkeit der vergangenen Nacht hing mir gehörig nach, während ich meiner Tätigkeit als Projektleiter im Marketing einer großen Absatzkanzlei nachging, aber der Job war längst Routine geworden und daher nicht mehr allzu fordernd. Von zu Hause aus zu arbeiten, hatte hier durchaus seine Vorteile, forderte das Home-Office des Öfteren auch einen gehörigen Schuss Selbstdisziplin und die eintönigen Gespräche mit Kunden beizeiten gar einen Hang zum Masochismus.

      Individualität, Professionalität und Spaß am Erfolg, hatte die Stellenbeschreibung damals von möglichen Bewerbern gefordert. Die Entwickelung von Produkten und Online Marketing-Strategien mit dem Ziel der Performance-Steigerung, war seit meinem Einstieg in die Kanzlei, als damaliger Junior Marketing Manager vor gut sieben Jahren, mein Broterwerb. Ein Broterwerb, welcher meiner Vereinsamung vor dem Computer seitdem schleichend weiteren Vorschub geleistet hatte, denn das - ebenfalls in der Stellenbeschreibung beworbene Team von Kollegen - hatte die vollmundige Bezeichnung als "Familie, welche mich fördert und fordert, sowie stets ein offenes Ohr für mich hat" nun wirklich nicht verdient.

      Auch privat waren meine sozialen Kontakte zur damaligen Zeit, Stunden nachdem ich im Netz auf Goddess Mel gestoßen war, bereits recht überschaubar. Neben meiner alten Schulfreundin Katrin, welche nach dem Abitur ebenfalls zum Studium nach Hannover gezogen und hier stets in Kontakt mit mir geblieben war, gab es im Grunde nur meine, in meiner Geburtsstadt Hameln verbliebene Mutter und Schwester, von zwei Kumpels aus dem Studium und ein paar losen Kontakten im Fitnessstudio um die Ecke einmal abgesehen.

      Frauen, wenn wir die Findoms meiner nächtlichen Ausflüge ins Internet, Katrin und so eben genannte Familienmitglieder einmal beiseite lassen wollen, spielten in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt schon lange keine Rolle mehr. Nicht, dass ich daran von jeher kein Interesse gehabt und über die Jahre keinerlei Erfahrungen diesbezüglich gesammelt hätte. Nein, so war es nun wirklich nicht, aber irgendwie hatte es nie wirklich gepasst, zumeist für beide Seiten.

      Die holde Weiblichkeit wollte erobert werden. Einen starken Mann an ihrer Seite wissen, welchem sie sich hingeben und ihn anbeten konnte. Sie suchte somit einen Charakter, welcher dem meinigen nun wirklich nicht entsprach. Ich hingegen suchte im Grunde das Gleiche, eine Frau mit eigenem Kopf nämlich, welche es genoss mich zu benutzen und zu leiten, aber daran bestand von der Gegenseite ebenso nie wirkliches Interesse.

      Einer kurzen Liaison mit just erwähnter Schulfreundin gleich nach unserem Umzug nach Hannover, welche im Grunde nur der Einsamkeit eben jener in der neuen Stadt und der aus dieser Situation entsprungenen Suche nach Vertrautem und irgendeinem Halt geschuldet gewesen war, folgten im Studium zahlreiche Versuche der Kontaktaufnahme mit dem weiblichen Geschlecht. Auf Erstsemesterpartys, Studienreisen und in Projektgruppen ließ sich vortrefflich unter den - ebenfalls neu in die Stadt gezogenen und daher ebenso etwas verloren nach Kontakt suchenden - Studentinnen jagen, doch war der hier gesuchte Fels in der Brandung auf Dauer nun wirklich nicht die mir liegende Rolle.

      Kam es bis zum Sex, hinterließ dieser meist bereits nach kurzer Zeit Frustration bei mir und der jeweiligen Geliebten. Frau wollte sich begehrt fühlen, verstand aber meine Art der Begierde nicht und ebenso wenig, dass ihr neuer Hengst gar keiner war und daher kein Interesse am "hart Rannehmen" des sich devot anbietenden Weibes zeigte. In gegenseitiger Passivität und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des jeweils anderen, erlosch alsbald bereits jede Begierde. Keiner konnte, beim krampfhaften Versuch es dem jeweils anderen recht zu machen, die Erfüllung seiner Begierden sein, von den eigenen ganz zu schweigen.

      Meine Gehversuche in Richtung Unterwerfung wurden hingegen stets als befremdlich empfunden. Überwand ich etwa einmal meine Scheu und sank vor der Angebeteten auf die Knie, lief jene schreiend davon, weshalb ich bald Abstand von jeglicher Unterwerfungsgeste gegenüber meinen Partnerinnen nahm. Eine derartige Ablehnung meiner Hingabe, war eine Erniedrigung, welche ich nicht zu genießen vermochte, war doch bei meinem Gegenüber keinerlei Wertschätzung oder Genuss gegeben.

      Bei Shoppingtrips die Tasche der jeweiligen Geliebten tragen und brav vor der Kabine zu warten, während sie sich hinter dem Vorhang umzog, war so ziemlich das devoteste, was eine meiner kurzzeitigen Eroberungen jemals als angemessen empfand. Ein paar Monate trottete ich dieser Frau brav hinterher, einem Köter nicht unähnlich, aber weiter in Richtung Kontrolle oder gar Dominanz ging es nie. Die Macht zu ergreifen und zu bestimmen, statt mich bei jeder Gelegenheit zu bitten und derart selber infrage zu stellen, das lag einfach nicht in ihrer Natur.

      An der Kasse, beim Essen und bei sonstigen Aktivitäten für die Frau an meiner