und feierten.
Aber ihre Mutter hatte wie immer recht, Anne würde sich nur lächerlich machen, jämmerlich versagen, den Text vergessen oder sonst was Dummes tun.
Wie sehr sie sich wünschte, dass ihre Mama einmal, wenigstens ein einziges Mal stolz auf sie sein könnte.
Anne bewunderte sie für ihre Schönheit und Klugheit und wäre ihr gern ähnlich gewesen. Aber sie schaffte das nicht!
Bald gab es Zeugnisse, und Anne wusste schon jetzt, wie enttäuschend ihre Mutter die Noten und ihre Leistungen fände! Und dieses blöde Abitur würde sie erst recht nicht schaffen! Außerdem hatte sie auch gar keine Lust dazu!
Wie sollte sie ihr das nur erklären?
Bestimmt schämte sie sich sehr, so eine dumme und unfähige Tochter zu haben! Wie konnte sie da stolz auf Anne sein?
Ja, sie war eine einzige große Enttäuschung!
Wie sollte ihre Mutter sie denn jemals lieben können?
***
Charlotte war früh zu Bett gegangen, die überreizten Muskeln brannten, ihr Körper brauchte die wohltuende Erholung.
Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere, schlug das Kissen zurecht, versuchte ihr Kreuz zu entlasten und eine bequeme Position zu finden. Wartete!
Das hatte keinen Sinn! Der ersehnte Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen, da half nur noch eine heiße Milch mit Honig. Resignierend kämpfte sie sich aus dem zerwühlten Daunenbett, die Finger fanden tastend die Nachttischlampe, die mit matten Licht eben noch genügend Helligkeit spendete, damit sie sich zurechtfand. Im Schlafanzug schlich sie hinunter in die Küche.
Tiefe Stille lag über dem Haus. Der volle Mond schien durch das Fenster herein, tauchte den Hof in sein mildes silbriges Licht, und wo es sich brach, schuf es dunkle Schatten.
Die Tasse halb geleert, verspürte Charlie wohltuende Schläfrigkeit, als plötzlich etwas in der Dunkelheit ihre Aufmerksamkeit erregte. Alarmiert rückte sie näher zum Fenster und blinzelte ins Mondlicht hinaus.
Ihr Körper reagierte sofort, sie verspürte ein stechendes Kribbeln im Nacken und gefror buchstäblich zu Eis.
An ihrem Tor sah sie die Gestalt. Die dastand wie ein Gespenst! Ganz still verharrte und zum Haus hinaufstarrte.
Charlie konnte kaum glauben, was und wen sie da sah.
Das war eindeutig Martha Köpke, ihre Nachbarin!
Was um Himmelswillen tat sie da? Mitten in der Nacht?
Die Minuten verstrichen, doch Charlie stand weiter wie angewurzelt am Fenster, lange nachdem Martha genauso still und unheimlich verschwand, wie sie gekommen war.
Selbst wenn ihr die heilige Jungfrau höchstpersönlich erschienen wäre, es hätte Charlotte nicht mehr aus der Bahn werfen können als diese Begegnung.
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