Karla Heining

Prickelnde Erotikgeschichten für Sie und Ihn 19


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sollte es also nicht scheitern!

       Wir trafen uns gegen Mittag vor der Schule, von wo ein Reisebus uns in die Nähe von Neapel bringen würde. Laut Wetterbericht erwartete uns dort zwar kein Badewetter, aber durchaus T-Shirt-taugliche Temperaturen. Alle hatten gute Laune und ich schloss mich dem an, als ich Sabine erblickte.

       Sie schenkte mir allerdings keine besondere Beachtung und hatte sich wieder in ihrem alten, unauffälligen Stil gekleidet. Was war da los?

       Den Bus hatten wir für uns allein, die beiden Busfahrer waren cool und die Lehrer ließen uns im hinteren Teil des Fahrzeugs quasi tun und lassen was wir wollten. Wir kamen gut durch erreichten am Freitagmorgen eine Art bessere Jugendherberge mit großem Außengelände, die bis nächsten Samstag unsere Unterkunft sein sollte. Die Zimmeraufteilung war natürlich schon lange geklärt und ich in einem der begehrten, weil den meisten Spaß versprechenden Sechsbettzimmer gelandet. Blöderweise gab es hier eine Hausordnung, die Nachtruhe ab 23 Uhr vorsah, so dass wir die Abendgestaltung wohl nach draußen verlegen mussten.

       Die Lehrer hatten jeder ein Einzelzimmer mit Dusche und WC (wir hatten nur Gemeinschaftsduschen auf dem Gang) - gut für mich, anderenfalls wäre es sehr schwer geworden mein Vorhaben umzusetzen, denn ich wollte Sabine nicht irgendwo hinter einem Baum oder zwischen Tür und Angel nehmen.

       Für die Tage war meistens Programm vorgesehen, schließlich waren wir nicht nur zum Feiern hierher gefahren. Es gab viel Kultur, aber auch Zeit zum Shoppen und Entspannen. Insgesamt würden wir acht Nächte hier verbringen und ich nahm mir vor, Sabine erst noch ein bisschen zu beobachten, ehe ich ihrem Zimmer einen Besuch abstatten würde.

       Sie behandelte mich tagsüber nicht anders als die anderen, schien aber zu meiner Verwirrung zu vermeiden mit mir allein zu sein.

       Am zweiten Abend war sie draußen, doch am dritten witterte ich meine Chance, als sie sich nach einem anstrengenden Tag (wir sind auf den Vesuv gestiegen) früh verabschiedete und uns noch einen schönen Abend wünschte.

       Ich verdrückte mich eine halbe Stunde später und stand mit vor Aufregung pochendem Herzen und schlotternden Beinen vor ihrer Tür.

       Mir kamen Zweifel. "Werde ich sie überhaupt befriedigen können? Sie merkt doch sofort, dass ich keine Erfahrung habe. Vielleicht schmeißt sie mich dann gleich wieder raus?" Aber für einen Rückzieher war es zu spät, ich hatte bereits geklopft.

       Sabine öffnete die Tür. Obwohl sie bereits ihre Schlafsachen trug, wirkte sie nicht sonderlich überrascht.

       "Hannes (das bin übrigens ich), wir müssen reden. Komm rein und setz dich."

       Etwas überrumpelt ging ich zum Bett und sah sie an, zum Reden war ich eigentlich nicht gekommen.

       "Ich denke ich weiß, warum du hier bist und wir müssen dieses Missverständnis beseitigen.", schob sie meinen Absichten direkt den Riegel vor.

       Missverständnis? Ein flaues Gefühl verbreitete sich in meiner Magengegend.

       "Das ist alles etwas aus dem Ruder gelaufen und ich hätte schon viel eher mit dir reden sollen.", fuhr sie fort. "Stattdessen habe ich durch mein Verhalten wohl die falschen Signale gesendet, das tut mir Leid."

       Sie wusste scheinbar nicht, wie sie weitermachen sollte und sah mich hilfesuchend an.

       "Noch mal langsam...", tat ich ihr den Gefallen. "Was meinst du (ja, ich duzte sie in diesem Moment und sie hatte auch keine Einwände dagegen) mit Missverständnis? Was hast du denn geglaubt passiert, wenn du mir das Foto zeigst?" Äußerlich war ich völlig ruhig, doch innerlich aufgebracht. "Oder die Aktion im Theater... das war doch eindeutig."

       "Okay, fangen wir ganz von vorn an", sie lief ein wenig auf und ab. "Nach der Weihnachtsfeier wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Einerseits war das ein ungeheurer Vertrauensmissbrauch, aber andererseits, je länger ich darüber nachdachte, fühlte ich mich auch geschmeichelt und irgendwie... naja, als Frau. Es hat in mir das Bewusstsein geweckt, das ich attraktiv, begehrenswert sein kann. Dieses Gefühl ist während meiner Ehe unbemerkt eingeschlafen." Das klang traurig.

       "Du hast dich danach viel schicker angezogen.", warf ich ein. "Ab wann wusstest du, dass ich es war?"

       "Ich war mir ziemlich schnell sehr sicher. Deine Blicke... du hast mich angeschaut als wolltest du mich verschlingen."

       "Wollte ich ja auch. Aber dass es so offensichtlich war, war mir nicht bewusst."

       Da musste sie grinsen. "Frauen merken sowas. (Pause) Wissen konnte ich es natürlich nicht, deshalb die Idee mit der Einladung. Wahrscheinlich bin an dem Punkt schon zu weit gegangen, besonders mit dem Foto, aber ich war neugierig."

       "Und dann, wohin sollte das führen?"

       "Ich weiß nicht... es war wie ein Spiel. Und du hast bereitwillig mitgemacht."

       "Für mich war das kein Spiel", entgegnete ich und zu meinem Gefühlschaos aus Verwirrung, Enttäuschung und Verzweiflung gesellte sich so langsam auch noch Wut.

       Sie setzte sich neben mich aufs Bett und legte ihren Arm um meine Schulter. "Es tut mir wirklich Leid, ich wollte dir nicht irgendwelche Hoffnungen machen. Wenn ich geahnt hätte, wie sehr ich dir damit zusetze... Ich hoffe du kannst mir verzeihen."

       Ich konnte nichts dazu sagen, jeder Versuch zu sprechen, hätte in Heulen gemündet. Außerdem war es schön neben ihr. Also saß ich stoisch da, starrte vor mich hin und schwieg. Sie redete nach einem Moment der Stille weiter. "Es ist ja nicht so, dass ich nichts gespürt habe. Mein Körper hatte große Lust, mit dir... also auf mehr."

       Ich schluckte. "Du wolltest mit mir schlafen?"

       "Ja, aber mir wurde klar, dass das nicht geht, wir dürfen das nicht." Sie stand leider wieder auf. "Ich liebe meinen Beruf, bin gern an unserer Schule und ich glaube nicht, dass es das alles aufzugeben Wert wäre. (Pause) Leider hatte sich das zu der Zeit schon zu sehr verselbstständigt und ich überlegte, wie ich dem, auf eine für uns beide erträgliche Weise, ein Ende setzen könnte."

       "Der Theaterbesuch.", bemerkte ich.

       "Richtig. Es sollte eine Art Abschiedsgeschenk sein, ein Stück Erfüllung deiner Träume und ein Dankeschön dafür, dass du eine fast vergessene Seite in mir wiederbelebt hast.", sie schaute mir in die Augen.

       "Ich habe mich gar nicht dafür bedankt... Danke, das war ein unglaublich schönes Geschenk und ein unvergesslicher Abend"

       "Bitteschön, für mich auch. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, ich habe sowas ja vorher noch nie gemacht. Aber es war spannend, deine Lust zu erleben. Sehr... erotisch." Es schien ihr etwas peinlich zu sein, das ihr das so rausgerutscht war.

       "Nur habe ich das anders verstanden... eher als Einladung."

       "Ich kannte das Risiko, dass du das als Bestätigung auffassen könntest, aber wenn ich dich einfach so, von einem Tag auf den anderen, wieder behandelt hätte wie einen normalen Schüler, wäre das sicher nicht weniger verwirrend für dich gewesen."

       "Wieso hast du dann nicht mit mir gesprochen? Stattdessen lässt du dich zwei Wochen krankschreiben und gehst mir anschließend aus dem Weg."

       "Ich wusste nicht wie... das ist auch für mich keine gewöhnliche Situation. Ich fühlte mich überfordert... außerdem hatte ich Angst, doch noch schwach zu werden, wenn sich die Möglichkeit ergäbe. Und ein intensives Gespräch unter vier Augen wäre definitiv so eine Möglichkeit. Deshalb bin ich dir fern geblieben und habe mich wieder wie früher gekleidet, um dir zu signalisieren, dass es vorbei ist."

       "Ich wäre beinah zu dir gekommen."

       "Zum Glück hast du das bleiben lassen."

       Schweigen.

       "Danke, dass du so ruhig geblieben bist und dich auf dieses Gespräch