Irene Schlör

Geboren in der Ukraine


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wieder mit mir und wollte meine Freundin sein.

      Auch nach unserer Entlassung erhielt ich immer wieder diese Art von Briefen, denn unsere Freundschaft hielt noch Jahre an. Walja hörte allerdings mit deren wiederholter Aufkündigung schließlich auf, als sie merkte, dass ich nicht mehr darauf reagierte.

      Erst Jahre später wurde mir klar, unter welch schwierigen Bedingungen die Leute damals existierten. Zu jener Zeit lebten die meisten Sowjetbürger in sehr beengten Wohnverhältnissen. Obwohl mein Vater gut verdiente und ich das einzige Kind der Familie war, hatte ich nie mehr als ein Paar Sommer- und ein Paar Winterschuhe. Es waren entweder bis ans Knie reichende oder knöchelhohe gefütterte Gummistiefel.

      Verglichen mit vielen anderen Kindern war ich gut angezogen, weiß aber noch, wie wenige Kleider ich hatte. Als ich in der 4. Klasse plötzlich in die Höhe schoss und meine Kleider mir nicht mehr passten, nähte mir meine Mutter einen Rock und zwei Flanellblusen und ich trug das gesamte Schuljahr durch nichts anderes. Viele Kinder hatten Löcher für den großen Zeh in den Schuhen und angenähte Stofffetzen an ihren zu kurz gewordenen Sachen.

      Einmal fuhr mein Vater geschäftlich nach Moskau , wo er bei einem Bruders meines Großvaters übernachten konnte. Er sparte seine Spesen und kaufte für meine Mutter und mich richtige Wollpullover. Wolle gab es damals nicht einmal in Charkow, geschweige denn Strick- oder Häkelnadeln. Für mich war dieser Pullover der einzige, den ich während meiner gesamten Schulzeit besitzen sollte. Ich zog ihn an, bis die Ärmel vollkommen fadenscheinig waren und danach trennte meine Mutter sie ab und der Pullover wurde meine Weste, bis ich daraus völlig herausgewachsen war. Und anschließend trennte meine Großmutter die Wolle auf und strickte mir daraus einen warmen Schal. Ich hatte ihn noch um, als wir im Krieg nach Deutschland gebracht wurden. Er hatte die Farbe von Erdbeeren mit Milch.

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