Peter H. Brendt

Eisen und Magie: Auf der Flucht


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      Peter H. Brendt

      Eisen und Magie: Auf der Flucht

      Sheens Abenteuer

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Abschied

       Am Fluß

       Verfolger

       Sklavenjäger

       Auf der Fähre

       Im Zirkus

       Im Dorf

       Dämonen

       Moros

       Hexenmacht

       Epilog

       Impressum neobooks

      Abschied

       RRumms!

      Das Geräusch einer in Eisen gerüsteten Faust, die gegen das Tor schlug, zerstörte den Frieden des Klosters.

      „“Hörst du das, Bruder Vuchs. Früher klang das lieblicher. Da hatten wir so eine Glocke aus Kupfer. Die war schöner.“

      „Wenn du dich beschweren willst, sprich mit Abt Echzel. Der brauchte unbedingt Kupferbänder um seine 16 Bände „Das Leben in der Eiswelt von Zel“ zu binden. Das war ihm wichtiger als so eine blöde Schelle.“

      „Aber du, Torsohn! Mit dem Rest hast du einen, wie du das nennst, Streulichtschutz gebaut. Für dein Lieblingsdings. Diese ... diese Fernlinse!“

       RRumms!

      „Aber du! Ich kann mich noch gut erinnern. Von dem, was dann blieb, basteltest du diese niedlichen Halsketten. Um deine kleinen Feuerdämonen aus der Sektos-Zwischenwelt zu bannen. Im Übrigen kein besonders erfolgreicher Versuch.“

       RRumms! Rumms!

      „Das nervt mich, Torsohn. Soll Sheen gehen.“

      „Sheen ist nicht da, Abt Echzel hat ihn in die Höhle geschickt. Damit er endlich lernt, sich nachts zu wärmen.“

      „Hi, hi! Das ist überfällig. Das müsste er bereits lange können.“

       RRumms! RRumms!

       RRumms!

      „Das nervt! Geh schon!“

      „Ich hab zu tun!“

      „Ich auch!“

      Endlich zeigten die Schläge Wirkung.

      „Hört auf ihr Nervensägen! In diesem Kloster muss offenbar der Abt selber das Tor öffnen.“

      ***

      Die Nacht hatte den letzten Schnee des Winters mitgebracht und die Wände waren eiskalt. Sheen schob mit klammen Händen den trockenen Zunder in die kalte Asche der Feuerstelle. Es lag noch eine lange Wegstrecke durch den verschneiten Wald vor ihm. Laufen und Klettern würden ihn ausreichend wärmen, wenn er in Bewegung blieb. Er musste sich vorher aufwärmen, um ohne Erfrierungen das Kloster zu erreichen.

      Er schwor, im Sommer Brennstoff und Holz in die Höhle zu bringen. Der nächste Novize fände dann genug, um ein Feuer zu entzünden. Woher das knappe Material bei der Ankunft vor drei Tagen stammte, wusste er nicht. Ihm wäre der Aufenthalt leichter gefallen, hätte er Feuerstein oder Zünder darunter gefunden.

      ***

      Lord Sagenbredt setzte sich vorsichtig auf den angebotenen Schemel. Er hoffte, dass das wacklige Möbelstück ihn in seiner Rüstung aushielt. Das Mobiliar bestand aus dieser Sitzgelegenheit, einem Tisch, dem Bett und Regalen mit Büchern.

      „Hatten Sie nicht mal `ne Glocke?“

      Das Kloster war so eng, dass seine Schar Krieger ihre Pferde draußen anbinden mussten. Die Mönche versorgten im kalten Hof die Soldaten mit wässrigem Tee und Hartbrot. Wenigstens dieser Raum war geheizt.

      Sein Gastgeber holte einen ebenfalls altersmüden Schemel aus der Küche und setzte sich ihm gegenüber: „Ich bitte um Entschuldigung für die Wartezeit. Alle waren beschäftigt. Wir haben nur Platz für drei Brüder.“

      „Beschäftigt? Ich verstehe, sie meinen Kampfübungen und Hokuspokus.“

      „Wir lernen und studieren, eure Lordschaft. Und kümmern uns die vielen Aufgaben, die der Tag für jeden von uns mit sich bringt. Die Übungen halten uns beweglich. Als ein Krieger, eure Lordschaft kennen sie das. Und Hokuspokus? Ein kleiner Teil meiner Mitbrüder hat magische Talente. Bei uns betreibt Bruder Vuchs hin und wieder etwas Dämonenkunde.“

      Der Abt beugte sich vertraulich vor und senkte die Stimme: „Seine Erfolge sind eher bescheiden.“

      „Ihr Orden besteht aus Mönchskriegern und Kampfmagiern. Das weiß jeder!

      Der Abt lehnte sich zurück.

      „Sie kommen mit vielen Männern in ruhigen Zeiten, Lord Sagenbredt, und ihr Sergeant gilt als einer der besten Krieger der Region.“

      „Vonhagen! Sie haben ihn erkannt? Ich verstehe. Die Narbe im Gesicht. Ein Andenken an einen Kampf mit einem Mönch ihres Ordens. Er hat eine hohe Meinung von Ihnen. Er erzählt, ein Kriegermönch nimmt mit zwei seiner Soldaten auf.“

      „Ich hoffe, sie brauchten nicht aus diesem Grund außer dem Sergeant neun Krieger mit.“

      „Sie leben zu viert im Kloster, Abt! Ich zähle hier drei Mönche.“

      „Wir sind drei Mönche. Sheen ist Novize. Er betreibt Feldstudien im Hügelland.“

      „Bei dem Wetter im Hügelland? Er wird erfrieren.“

      „Wir werden sehen.“

      ***

      Sheen kam der Gedanke, dass es zu Abt Echzels Plan gehörte, ihn ohne Zünder in die Höhle zu schicken. Er traute seinem Lehrmeister zu, dass er die Studien für die letzte Seite des Buchs als Vorwand nutzte, um seine magischen Kräfte zu prüfen.

      Vergeblich suchte er in der Asche nach Resten von Glut. Erst gestern fand er bei der Suche nach Kristallen ein altes Vogelnest, das der Wind im Sommer hinein geweht hatte. Jede Menge trockene, dünne Zweige, die auf einen Funken zu warten schienen.

      Nur nicht wieder versagen!

      ***

      „Kommen