null Hulahop

König Joram


Скачать книгу

"u7bf19ce0-7925-5c93-80ba-2d826ec26335">

      Hulahop

      König Joram

      Zurück zum Götzendienst

      Dieses eBook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Schritte im Dunkeln

       3038

       Labyrinth

       Schritte im Dunkeln

       Timbursalem

       Drinnen

       Draussen

       Das verbotene Buch

       Joahas

       Ephraim oder was steht in der Schriftrolle?

       Tote in den Gemächern

       Hexen tötet man nicht

       Kapitel 13

       Wie rettet man Menschen?

       Athalja

       Anat

       Der Plan

       Wie raus?

       Rettung?!?

       Der Brief

       Verzweiflung

       Wieder zu Hause

       Rückkehr

       Und so steht die Geschichte in der Bibel

       Ein paar Fragen zu der Geschichte

       Impressum

       Schritte im Dunkeln

      2. Könioge 8.16-24 2. Chronik 21,1-20

      Was ist das? Was ist passiert und -, sie machte eine Pause, schaute sich um und überlegte, wo bin ich überhaupt? Verwirrt schaute sich Cassandra um. Es war dunkel und muffig. Einen solchen Geruch hatte sie noch nie in ihrer Nase. Es roch nach Kräutern, Erde und verwestem – dachte sie zumindest. Ihre Augen gewöhnten sich nur ganz langsam an die Dunkelheit. Dann endlich konnte sie Umrisse erkennen. Sie ertaste mit ihren Händen etwas Grosses, Schweres und Raues. Vielleicht ein Sack? Gefüllt war dieses Ding mit etwas Hartem. Viele kleine, runde Einzelteile waren darin. Die Wände des Raumes in welchem Cassandra war, waren rau, braun und nicht verputzt. Der Raum schien recht gross und quadratisch zu sein und hatte links und rechts je einen Gang, welcher von diesem einen grossen Raum weg ging. Plötzlich hörte Cassandra Schritte! Wer konnte das sein? Die Erwachsenen waren doch in den Menschenblöcken oder in Eden. Ob sie hier in Eden ist? Nein, Eden soll sauber sein. Nicht so muffig. Und die Sonne soll jeden Tag scheinen und es hätte dort viele alte Menschen, dachte sich Cassandra. Die Schritte kamen immer näher. Komische, schlurfende Schritte, eine hinkende Gangart. Die Person schien in ihre Richtung zu gehen. Warum zündete sie das Licht nicht an? Cassandra versteckte sich hinter dem komisch rauen Ding. Die Schritte wurden immer deutlicher. Jetzt wurde es heller im Raum. Das Licht flackerte. Vermutlich war es kaputt und sollte wieder einmal geflickt werden. Je näher die Person kam, desto mehr Angst verspürte Cassandra. Was machte sie bloss hier? Cassandra machte sich Vorwürfe. Wäre sie heute Morgen doch nur in ihrem Zimmer geblieben. Nur noch wenige Schritte und die komisch schlurfende Person ist bei mir und kann mich sehen, dachte Cassandra ängstlich. Noch ein Schritt und….

       3038

      Cassandra ist 14 Jahre alt. Das heisst, sie wurde im Jahre 3024 vom Brutgenerator ausgeworfen. Sie ist durchschnittlich gross und ein wenig bummelig. Nicht dick, aber trotzdem nicht schlank. Sie hat braunes, nicht all zu langes, krauses Haar. Ein wenig zottelig, denn kämmen hasst sie genauso, wie gelangweilt im Schachtelturm zu hocken.

      Heute Morgen lag Cassandra noch friedlich auf ihrem Bett und studierte über die Vergangenheit nach. Wie wäre es wohl gewesen, wenn sie im Jahre 2000 auf die Welt gekommen wäre? Das war ja eine verrückte Zeit, dachte sie bei sich. Schade, dass ich erst jetzt produziert wurde. Es war bestimmt eine spannende und abwechslungsreiche Zeit, mit haufenweise Abenteuern. Damals mussten zum Beispiel die Frauen die ungeborenen Kinder wie ein Känguru im Bauch tragen. Bei dieser Vorstellung musste sie laut vor sich hin lachen. Heute ist das anders, sinnierte sie. Ein Mann und eine Frau machen im Labor ein Baby und anschliessend wird das befruchtete Ei in den Brutgenerator gelegt. Dieser beaufsichtigt, hegt und pflegt dann das Ei, bis daraus ein Baby entstanden ist, welches reif für den Schachtelturm ist. So hat man es ihr zumindest erklärt. Wer der Mann oder die Frau waren, welche das Baby gezeugt haben, weiss anschliessend vermutlich niemand mehr, überlegte sich Cassandra. Sie selbst hatte auf jeden Fall keine Ahnung, wer sie gezeugt hatte. Spielte aber auch keine Rolle, denn so etwas wie Eltern braucht man heutzutage nicht mehr. Heute hat man Saubis. Die Maschinen für jeden Fall. Cassandra kam so richtig ins studieren. Das machte sie gerne, vor allem liebte sie es, über alle möglichen Dinge nach zudenken. Alles so zu akzeptieren wie es war und sich damit abzufinden, war nicht ihre Stärke. Cassandra sinnierte weiter. Die Saubis nennt man wohl so, weil sie 24 Stunden am Tag damit beschäftigt sind, uns und unsere Umgebung sauber und ordentlich zu halten. Nebenbei kochen, putzen und unterrichten sie uns. Wir brauchen unseren Schachtelturm nie zu verlassen. Die Saubis sind schon komische Wesen, irgendwie Mensch und doch Maschine. Mal nehmen sie die Gestalt eines Menschen an und dann wieder wie eine Maschine. Je nachdem was für Arbeiten sie erledigen müssen. Während Cassandra über die Saubis nachdachte, überlegte sie sich, wie lange sich denn noch im Turm leben müsse. Die Kinder leben im Schachtelturm, vom Rauswurf aus dem Brutgenerator, bis zum zwanzigsten Lebensjahr. Man nimmt an, dass dann der Mensch erwachsen ist. Danach wird er in die Menschenblöcke gezügelt, wo er Saubis programmiert und überwacht. Dies macht er insgesamt zwanzig Jahre lang. Dann geht er weiter nach Eden und darf das „Nichtstun“ geniessen, bis der Mensch kein Leben mehr hat. Anschliessend wird er recycelt.