Asta Roth

Die Zeichnerin


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einfach hier rein? Hätte ja sein können, ich bin nackt.“

      Sebastian wurde rot, denn nun huschte das Bild einer unbekleideten Angelika durch seinen Kopf.

      „Also, was willst du?“, fragte diese streng.

      „Ich wollte fragen, ob ich mir deinen Mixer leihen kann.“

      „Darfst du, und jetzt geh.“ Angelika wedelte mit der Hand, um den Besucher zu verscheuchen.

      „Keine schlechten Bilder“, sagte der, statt sich zu bewegen. „Damit lässt sich Geld verdienen.“

      „Womit?“

      „Na, mit diesen Pornoskizzen. Das ist mal was anderes als die öden Bilder und Filme, die man sonst so im Internet runterladen kann. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es Leute gibt, die dafür bezahlen, wenn du sie dabei malst.“

      Jetzt war es an Angelika rot zu werden. Sebastian hatte die Skizzen also gesehen. Was würde er nur von ihr denken?

      „Ich wollte diesen …“, sie zögerte, sagte letztendlich aber doch, was wohl auch ihre Mutter zu diesen Bildern sagen würde, „Schmutz gerade wegwerfen.“

      „Nein, das glaube ich nicht. Erstens hast du gerade noch daran gearbeitet und zweitens ist das bares Geld.“

      „Woher willst du so was wissen?“

      Sebastian sah an Angelika vorbei, als er sagte: „Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich auch hin und wieder auf einer Pornoseite surfe.“

      Die sah ihr Gegenüber nur verblüfft an.

      „Na, weißt du“, brummte Sebastian, „einen wie mich sehen die Mädels doch nicht einmal mit dem Arsch an.“ Er rückte seine Brille zurecht, indem er mit dem Zeigefinger auf die Brücke über der Nasenwurzel drückte.

      Angelika blickte in das leicht gerötete, picklige Gesicht und dachte, dass Sebastian wohl Recht hatte. Ein Frauenschwarm war er nicht. Dann lachte sie, wandte sich um, reckte ihren von Jeansstoff umspannten Hintern in die Höhe und sagte: „Würde dir das denn gefallen?“

      Jetzt musste auch Sebastian lachen. „Vielleicht, manchmal, wenn nicht so viel Stoff drum herum ist.“

      Angelika richtete sich wieder auf, drehte sich zu Sebastian um und sagte: „Da muss ich dich jetzt leider enttäuschen.“

      Der nickte nur. Er und Angelika, in seinen Träumen hatte es das ab und an gegeben, und er hatte jedes Mal heftig abgespritzt, aber ihm war klar, dass im grellen Licht der Wirklichkeit so etwas nicht passieren würde.

      „Weißt du was, Angelika, ich entwerfe dir eine Website. Da stellst du diese Skizzen aus, und dann bietest du den Leuten an, sie in entsprechenden Situationen zu malen. Gegen Bares natürlich. 20 Euro für eine Skizze dürften nicht zu viel verlangt sein.“

      „Du bist ja ein richtiger Geschäftsmann“, staunte Angelika.

      „Wenn man Frauen nicht mit Schönheit beeindrucken kann, bleibt immer noch Geld.“ Mit diesen Worten wandte sich Sebastian ab und ließ eine verwirrte Angelika zurück, die sich fragte, ob es tatsächlich Menschen gab, die einen nicht nur beim Sex zugucken ließen, sondern auch noch dafür bezahlten.

      Etwa eine Woche später rief Sebastian Angelika zu sich, um ihr die Website zu zeigen, die er für sie eingerichtet hatte.

      „Angelique? Wer soll das sein?“

      „Du. Angelika klingt doch einfach hausbacken. Angelique dagegen ist verrufen und sinnlich.“

      Angelika zuckte nur mit den Schultern. „Hier sind die Skizzen.“

      Sebastian scannte eine nach der anderen ein und platzierte die Bilder anschließend an den entsprechenden Stellen der Website.

      „Was für ein Kolben“, kommentierte er das Bild des Schwanzes.

      „Saftig, saftig“, war seine Meinung zu der Möse.

      „Du musst nicht zu jedem Bild deinen Senf dazugeben“, reagierte Angelika unwillig.

      „Wen hast du da eigentlich gezeichnet? Dich und deinen Freund?“

      „Meinst du, ich würde meine Muschi ins Internet stellen?“

      „Na, an der Muschi kann man wohl kaum eine Frau von der anderen unterscheiden.“

      „Ich dachte, du hast da keine Erfahrung.“

      „Leibhaftig nicht viel, aber im Netz habe ich mir die eine oder andere Spalte schon angesehen.“

      „Und dann sitzt du da in deinem Schreibtischsessel und wichst dir einen ab?“ Angelika tat empört, spürte aber, wie bei dieser Vorstellung die seltsame Erregung wieder von ihr Besitz ergriff, die sie im Zugabteil gegenüber dem fremden Pärchen empfunden hatte. Das war eine neue, intensivere Lust, als sie diese bisher gekannt hatte.

      Sebastian schoss das Blut ins Gesicht, aber er fing sich rasch wieder und sagte: „Deine Bilder sind auch nicht in der Klosterschule entstanden, also tu nicht so überlegen.“

      „So hab ich es nicht gemeint“, lenkte Angelika ein. „Was hältst du davon, mir mal so eine Sexseite zu zeigen.“

      „Das ist nichts für Mädchen.“

      „Woher willst du das wissen?“

      „Weil nur Männer Werbung für solche Seiten als Spam-Mails bekommen.“

      „Ach, hab dich nicht so. Ich bin nur neugierig.“ Und geil, dachte Angelika.

      „Also gut, auf deine Verantwortung“, erklärte Sebastian. „Aber nur mal kurz. Dann müssen wir mit deiner Seite weitermachen. Das lenkt mich sonst zu sehr ab.“

      In Gedanken rieb Angelika sich die Hände. Mal sehen, wie sehr sich Sebastian ablenken ließ.

      Der wechselte zu einer Pornoseite und rief einen der aktuell angepriesenen Filme auf. Ein junges Paar, er dunkelhaarig, sie blond, trat in einen Hausflur und umarmte einander. Langsam arbeitete sich das Pärchen eine Treppe hinauf, sich immer wieder innig küssend und streichelnd.

      Der junge Mann ließ eine Hand unter das T-Shirt der Blondine wandern und machte sich augenscheinlich an deren Brüsten zu schaffen.

      Zwei einander umtanzende Zungen in Großaufnahme. Eine Hand, die tastend über die Hose des jungen Mannes fuhr. Wieder feuchte Lippen – die Schnitte wechselten hektisch zwischen einzelnen Details der jungen, einander erforschenden Menschen, während diese auf der Treppe höher stiegen und schließlich einen großen Wohnraum erreichten.

      Die junge Frau entwand sich dem Griff des Mannes, schaltete Licht an und streifte ihr T-Shirt über den Kopf, zwei große, pralle Brüste mit steifen Nippeln entblößend.

      Angelika sah, dass Sebastian glühenden Auges auf den Bildschirm starrte, ein schneller Blick nach unten offenbarte eine ziemliche Ausbeulung im Schritt seiner Hose.

      Sebastian räusperte sich umständlich, drehte den Kopf zu Angelika und sagte: „Das reicht aber. Wir müssen mit deiner Website vorankommen.“

      „Nur noch ein bisschen. Bisher ist doch gar nichts Aufregendes passiert.“ Sie spürte währenddessen, wie ihr der Mösensaft am Schenkel des linken Beins hinunterlief.

      Die Blondine hatte ihrem Partner inzwischen den Gürtel der Hose geöffnet, diese nach unten gezogen und das Glied freigelegt. Die trat einen Schritt zurück, beugte sich weit nach vorn und begann, an dem Teil zu lecken und zu saugen.

      „Fellatio dauert immer ewig“, murrte Sebastian, sah aber nichtsdestotrotz gebannt nach vorn. Die Beule in seiner Hose war inzwischen größer geworden, stellte Angelika fest.

      Während an seinem Penis gesaugt wurde, massierte der Mann auf dem Bildschirm seiner Partnerin die Brüste, die wie Glocken nach unten baumelten. Diese schälte sich, immer weiter am Schwanz nuckelnd, auch aus ihrem kurzen Rock, so dass sie schließlich nur mit einem Tanga bekleidet war. Die Kameraeinstellung wechselte. Man sah die Hand der Blondine