Steve Pavlina

Das Buch über passives Einkommen


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davon sind sehr passiv und erfordern über Jahre hinweg keine wesentliche Pflege. Die Lizenzeinnahmen von meinen Büchern sind ein Beispiel dafür. Unabhängig davon, was ich mache oder nicht mache, wird mein Verlag Hay House mein Buch sehr wahrscheinlich weiter verkaufen und Menschen werden es weiterhin kaufen. Alles, was ich dafür tun muss, ist, meine Schecks einzulösen. Ich muss weder Bestellungen bearbeiten, noch mit Kunden interagieren oder anhaltende Marketingaktionen durchführen.

      Andere Einkommensströme sind semi-passiv. Du wirst etwas Arbeit in die Pflege stecken müssen, auch wenn Du nicht für ein Gehalt arbeitest. Zum Beispiel wenn Du ein Haus besitzt und dieses vermietest, ist die Miete ein passives Einkommen. Aber Du müsstest einige Zeit und Energie aufbringen, das Gebäude in Schuss zu halten, neue Mieter zu finden, wenn ein Mieter kündigt, sowie Versicherungen und Steuern zu zahlen. Wenn es dann auch noch zum Streit mit deinen Mietern kommt oder diese ihre Miete nicht zahlen, entsteht wahrscheinlich noch mehr Arbeit. Natürlich kannst Du viele dieser Aufgaben auch auslagern, aber dann musst Du dich immer noch um einen Angestellten oder die damit beauftragte Firma kümmern.

      Passives Einkommen bedeutet nicht, dass es für jeden passiv ist. Vielleicht werden andere Menschen mit regulären Jobs für dich arbeiten, damit Du ein passives Einkommen erhältst.

      Vielleicht wirst Du Technologien einsetzen, die dir eine Menge Arbeit abnehmen. Das Maß der Passivität ist abhängig vom Blickwinkel. Des Einen passiven Einkommen ist des Anderen aktives Einkommen.

      Ich möchte auch auf den Unterschied zwischen passiven Einkommen und "Schmarotzen" hinweisen. Schmarotzer sind darauf aus, schnell reich zu werden und probieren mit einer undisziplinierten Haltung etwas zu erhalten, ohne dafür etwas zu liefern. Sie probieren von Menschen oder Unternehmen Geld zu erhalten, ohne diesen dafür einen sinnvollen Mehrwert zu bieten. Durch die Ineffizienz verschiedener Märkte, besteht die Möglichkeiten sein Geld auf diese Weise zu verdienen, aber diesen Versuch möchte ich nicht empfehlen. Ich persönlich schließe diese Schmarotzer-Methoden von meiner Definition des passiven Einkommens aus. In der Bandbreite des passiven Einkommens gibt es sicher Art und Weisen, die mehr oder weniger Wert liefern.

      In diesem Buch möchte ich dir jedoch helfen ein passives Einkommen zu kreieren, indem Du anderen einen echten Mehrwert bietest. Auf lange Sicht ist dies nachhaltiger und besser für uns alle.

      Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, etwas von echtem Wert zu schaffen.

      Deshalb ist dieses Buch nichts für faule desillusionierte Typen, die 6 Stunden am Tag damit verbringen Angry Farm Ninja Madness zu spielen. Auch nicht für verzweifelte "Ich brauche bis Freitag 500€ um meine Miete zahlen zu können"-Spinner. Passive Einkommensquellen zu erschaffen, erfordert Arbeit. Du kannst gerne für Überfluss meditieren, dich auf das Gesetz der Anziehung berufen und soviel Du willst zu Hestia beten, aber gehe davon aus, dass Du wirklich arbeiten musst, wenn Du passives Einkommen zu einer Realität für dich werden lassen möchtest.

      P.S. Falls Du wirklich für Unterstützung beten möchtest, bete nicht zu Hestia (außer Du möchtest ein Baby oder Feuer machen). Bete zu Hades (aka Pluto), er ist der Gott des Wohlstands. Sag´s nur nicht Hestia!

      Lass uns über die Realität sprechen. Darüber, was es bedeutet, passive Einkommensquellen zu erschaffen und wie diese sich davon unterscheiden, in einem regulären Job zu arbeiten. Vielleicht wird es dich überraschen, was ich dir hier erzähle.

      Bei einer typischen Arbeit tauschst Du deine Arbeitszeit gegen Geld, mal mehr, mal weniger.

      Du erhältst entweder einen Stundenlohn, ein Gehalt und/oder Boni für die Zeit, die Du mit deiner Arbeit verbringst. Deine durchgehende Bezahlung, hängt von deiner andauernden Präsenz an der Arbeit ab. Wenn Du aufhörst zu Arbeiten, wirst Du nicht mehr bezahlt.

      Bei passivem Einkommen wirst Du oft erst mal nicht bezahlt. Du arbeitest zuerst an der Erschaffung und/oder dem in Schwung bringen eines Systems, welches dir langfristig einen Ertragsstrom generiert. Ist dieser neue Einkommensstrom erst einmal lanciert, beginnt die passive Phase. In dieser Phase brauchst Du, bis auf die Pflege deines Einkommensstroms, nicht mehr wirklich viel zu arbeiten.

      Passives Einkommen ist eine Strategie unter vielen, Geld zu verdienen. Sie setzt nicht unbedingt eine bestimmte Berufswahl voraus. Du kannst die unterschiedlichsten Arten von Arbeit ausführen und dabei die Strategien zum passiven Einkommen nutzen, um dein Werk zu Geld zu machen.

      Passives vs. Aktives Einkommen

      Angenommen Du bist ein Schriftsteller. Eine Art ein aktives Einkommen zu erhalten wäre, dass Du eine Stelle annimmst, bei der Du für eine Zeitung oder einer Zeitschrift schreibst. Du würdest für das Schreiben von Artikeln bezahlt, die dein Arbeitgeber veröffentlicht und besitzt. Für das Erbringen deiner Dienstleistung würdest Du von deinem Arbeitgeber ein Gehalt erhalten.

      Würdest Du in diesem Szenario aufhören zu arbeiten, würde man auch aufhören dich zu bezahlen.

      Nehmen wir einmal an, Du bietest deine Kompetenz zu schreiben als selbständiger Unternehmer an. Du vermarktest deine Dienstleistung an Personen und Unternehmen. Dabei arbeitest Du nach Aufträgen und wirst für jeden Auftrag, den Du erledigst, bezahlt. Dies ist immer noch ein aktives Einkommen. Sobald Du aufhörst zu arbeiten, nimmst Du nichts mehr ein.

      Lass uns nun einmal annehmen, Du schreibst ein Buch und schließt einen Vertrag mit einem Verlag ab. Der Verlag bringt dein Buch in die Regale und verkauft es online. Zweimal im Jahr erhältst Du deine Tantiemen, die von der Anzahl der verkauften Bücher abhängig sind.

      Fünf Jahre später erhältst Du immer noch Tantiemen von deinem Verlag. Deine Tantiemen sind passives Einkommen. Selbst wenn Du nach der Veröffentlichung deines Buches aufhörst zu arbeiten, erhältst Du weiterhin die Tantiemen für das Buch, das veröffentlicht wurde. Prinzipiell könntest Du dieses Einkommen dein Leben lang erhalten. Dein Buch könnte von Personen gekauft werden, die heute noch gar nicht geboren sind.

      Wir stellen fest, dass in jedem Szenario dein eigentlicher Beruf immer noch derselbe ist. Du bist immer noch der gleiche Schriftsteller. Du hast nur verschiedene Strategien zum Erwerb deiner Einkünfte angewandt. Du könntest sogar alle drei Strategien gleichzeitig anwenden: einem normalen Job nachgehen, nebenbei selbständig sein und noch ein Buch schreiben und dieses veröffentlichen.

      Zu jederzeit steht es dir frei, aktive, passive oder hybride Einkommensstrategien zu benutzen oder jede Kombination aus beiden. Du musst deinen Job nicht verlassen, um Ströme passiven Einkommens zu erzeugen. Manche Menschen haben es einfacher dabei, aber wie dem auch sei: ein regulärer Job kann viel Zeit in Anspruch nehmen und macht es schwierig, die Zeit zu finden, ein passives Einkommen zu erschaffen.

      Manchmal kannst Du jedoch auch für das Erschaffen deines passiven Einkommens bezahlt werden.

      Zum Beispiel ein Schriftsteller, der von seinem Verlag einen Vorschuss für sein Buch erhält. Dieser Schriftsteller verdient sein Einkommen nicht nur langfristig passiv, er wird auch noch für das Erschaffen seines Einkommens bezahlt.

      Wohin führt das passive Einkommen?

      Ich möchte dich bitten, einmal anzufangen darüber nachzudenken, welchen Einfluss es auf dein Leben hätte, wenn Du dir die Zeit nehmen würdest, einige passive Einkommensquellen zu erschaffen. Stell dir vor, es klappt. Was dann?

      Wie würde dein Leben aussehen, wenn Du zusätzlich 100€ pro Monat durch passives Einkommen verdienst? Wie sähe es aus bei zusätzlich 500€? 2.500€? 10.000€? 50.000€?

      Ab wann verlagert sich dein Denken von „das würde keinen großen Unterschied machen“, zu „das wäre schön“? Und ab wann denkst Du „das würde wirklich etwas den Druck verringern“?