John Otis

Schtraworski


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      John Otis

      Schtraworski

      das grausame Leben des Nicklas Stäufer

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       Teil I

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       Teil II:

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       Impressum neobooks

      1

      Ich zähl die Schritte. Sechs, sieben, acht, neun. So viele sinds bis zur Wand. Die Breite meiner Wohnung. 11 sinds in der Länge. Die hab ich gestern schon vermessen. Ich drück meine Nase gegen die Tapete. Ob ich nicht doch noch den dahinterliegenden Ziegelstein aus der Wand pressen könnte, ob ich nicht doch noch in die Verlegenheit kommen würde, frei zu sein. Ich erhöhe den Druck, schlage meine Stirn sachte gegen die Mauer. Nichts passiert. Ich mag das Gefühl. Eingesperrt? Quatsch. Ich sperr die Welt aus. So wie Irina mich ausgesperrt hat. Ich tu das, was man mir tat. Eigentlich menschlich, oder?

      Ich hasse meinen Spiegel. Ein dürrer schmächtiger Junge guckt mich da an. Die Pickel in meiner Fresse. Ich kann sie schon gar nicht mehr zählen. Ich drücke ein, zwei aus. Schau genüsslich zu, wie mir der Eiter über die Backe fließt. Ich dachte, das hört nach der Pubertät auf. Jetzt bin ich schon 28.

      Sonntag morgen. 7:30 Uhr. Ich wisch mir das Gesicht ab, lauf zum Bäcker. Gebt mir Brot. Und noch ein Hörnchen dazu. Hübsche Bedienung. Meine Schweißporen kotzen auf meine Backen. So sehe ich dann auch aus. Ein bisschen Zittern. Zu hübsche Bedienung. Sie versteht auch schon, was ich bin. Die Verachtung ist ihr ins Gesicht geschrieben. Ja ja, ich weiß, es ist noch viel zu früh für die, die ein Leben haben. Und betrunken bin ich nicht. Ich pack mir meine zwei Tütchen, lauf davon und werf im Vorbeigehen noch ein piepsiges Tschüss über meine Schulter. Ich glaube sie schnaubt. Vor Aufregung läuft meine Brille an. Ich sollte mir Scheibenwischer für sie bauen. Das sollte ich auch können. Schließlich bin ich Ingenieur. Der beste der Welt. Oder halt fast… Für wen ich arbeite? Für einen berühmten Autohersteller. Wie der heißt? Das soll ein Geheimnis bleiben, die Schwänze zahlen mir nicht genug für Schleichwerbung. Aber mein Chef liebt mich. Er will ein Kind von mir. Schwulette. Ja, die Ingenieurskunst! Das ist meine Superkraft. Sonst bin ich eher ein Horst. Ich bin ein Pinguin. Diese armen, von der Evolution verarschten