Christian Polito

Gummistrapse im Bach


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ein Kindheitstraum ging in Erfüllung - wir bekamen Schweine, nein nicht irgendwelche Schweine, sondern waschechte Kune Kune namens Rudi, Klara und Annabel.

      A Stückal Freiheit - oder auch nicht

      Schon wenige Wochen nach dem Eintreffen der neuen Mitbewohner lief es einfach rund, so als ob Steffi und ich noch nie was anderes gemacht hätten, als für drei Kune Kune Schweine zu sorgen.

      Zu Beginn waren sie zu dritt auf ca. 200 qm unterwegs, damit wir uns aneinander gewöhnen konnten und das elektrische Zaunsystem, für das wir uns entschieden hatten, funktionierte einwandfrei.

      Es war nun an der Zeit, der lustigen Truppe einen Hauch von Freiheit zu schenken, also bereiteten Steffi und ich alles vor, um aus 200 qm satte 5.000 qm zu machen.

      Das "kleine" Gehege war nun quasi vom Großen umrandet, so dass es abgebaut werden konnte und die kompletten 5.000 qm zur Verfügung standen.

      Jetzt sind Schweine halt schon sehr gscheit und so blieben Rudi, Annabell und Klara auf den Punkt genau zwei Zentimeter vor den Punkten stehen, wo vorher der Elektrozaun des kleinen Geheges entlang lief.

      Sie sahen fast so aus wie drei Pantomimen, die in der Fußgängerzone einen auf „unsichtbare Wand“ machten.

      20 Minuten später und mit viel gutem Zureden war es dann so weit und sie tobten auf der ganzen Weide umher.

      Man merkte ihnen sofort an, dass sie es genossen nicht mehr auf "nur" 200 qm "hausen" zu müssen, wobei 200 qm natürlich völlig in Ordnung sind, wie wir finden.

      Eigentlich ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass konventionelle Mastschweine auf ca. 1 qm dahinvegetieren müssen - nein es ist nicht nur "eigentlich ein Wahnsinn“, es ist schlichtweg Tierquälerei.

      Ach ja beim allseits so beliebten „Bio“ Schwein sind’s dann großzügige 2,3 qm pro Mastschwein - wega da Transparenz warats gwesen.

      Physik ungenügend

      Wir hatten uns jedenfalls wie gesagt für einen Elektrozaun entschieden und 5.000 qm sind echt riesig.

      Ich vertraute der Technik nicht so ganz, denn auch der Messanzeiger den wir gekauft hatten, zeigte natürlich an, dass der Strom auf einem mehr als 20 mal größeren Gelände nicht mehr so glatt lief wie zuvor.

      Todesmutig faste ich also an den Zaun, weil ich das von den Kuhzäunen früher kannte und erwartete einen leichten Schlag.

      An meine Stadtfreunde - hinlangen ja, dagegen pieseln nein.

      Wurscht.

      Ich fasste also an den Zaun und was ich anstelle eines leichten Schlages bekam, war ein maximal sanfter Hauch von irgendwas.

      Nicht das jetzt hier die Tierschützer einen Krampf bekommen - a bissal zwirbeln muss es schon bei einer Berührung. Schweine machen in der Regel keine Gefangenen und es braucht eh grad nur ein einziges mal, dass sie an den Zaun kommen.

      Warum? Weil Schweine wahnsinnig intelligente Tiere sind, denen Du schneller Sitz als `nem Hund beibringen kannst, aber für ein "Du, du, du geh da nicht durch, wenn ich weg bin.“ reicht’s halt leider trotzdem nicht.

      Dieser maximal sanfte Hauch von irgendwas war somit jedenfalls völlig inakzeptabel und ich ging von vorne bis hinten noch mal das komplette System durch.

      "Na des passt alles, aber glang doch mal hin, des zwirbelt ned gscheit, des passt ned."

      "Na des mach ich ned.“ kam es von Steffi zurück.

      "Geh weida, da schau hin, da passiert ja nix. Jetz glang hin."

      "Jetz hör auf mich zu drängen ze fix, ich mach des ned!" kam es in gesteigertem Ton zurück.

      Ich wollte meine Steffi um Himmels Willen zu nichts drängen - die Freundin zu etwas drängen wollen ist generell eine schlechte Idee, vor allem wenn es sich dabei um selbst zugefügte Stromschläge handelt, das leuchtete mir nach einem letzten "Jetzt leck mich am Arsch Christian, ich glang da ned hin!" auch ein.

      Der entscheidende Hinweis kam von unserem Elektriker, der meinte, ich sollte mal die Gummistiefel ausziehen und mit einer Hand an den Zaun langen, während ich die andere Hand auf den Boden lege.

      Während ich meine Stiefel auszog und überlegte warum der Elektriker lachend auflegte und Steffi so komisch grinste, lief alles wie in Zeitlupe.

      Als meine rechte Hand Richtung Boden ging und meine linke Hand dem Zaun näher kam, flogen verschiedene Worte durch meinen Kopf.

      Strom leitet...Erdung...Gummi...isolieren...

      Was hatte denn jetzt Gummi mit... Den Gedanken konnte ich nicht mehr zu Ende führen, denn es zog mir dermaßen saftig eine drauf, dass ich dachte der Watschnbaum is fünfmal mal umgfallen!

      Einen Meter zur Seite gesprungen, das ganze mit einem Urschrei durchs Lainsitztal untermalt und sichtlich irritiert, kamen einzelne Wörter aus meinem Mund, die eigentlich mal ein Satz werden wollten:

      "Uhi... Ja... Na… Also naja... Jesas.... Der Zaun... Gut…Des war….Strom… Zaun passt…Ja geh leck…“ Richtung Steffi, die mit einem kurzen und liebevollen „Ich weiß scho warum ich da ned hinglang, Du Hirsch.“ antwortete.

      Darauf hin gabs noch ein dickes Bussal von ihr, denn sie freute sich so für die Schweine und darüber, dass der Zaun und ich den Praxistest bestanden hatten.

      Nach der Erweiterung des Geheges waren unsere Kune Kune Schweine noch ausgelassener und ruhiger als davor und auch die Zusammenführung mit dem kleinen zukünftigen Zuchteber Benjamin ein paar Tage später, klappte völlig problemlos.

      Es war wirklich eine Freude Annabell, Klara, Rudi und Benjamin auf ihren ausgedehnten Streifzügen über die riesige Weide zu beobachten.

      Absolutes Highlight ist es auch heute noch, wenn man sie nicht sieht und nach ihnen ruft. Wie bei Jurassic Park raschelt es im nirgendwo, hohe Gräser beginnen zu zucken und man glaubt es kommen ein paar Raptoren auf einen zugerannt, wenn sich immer schneller eine Schneise auf einen zubewegt. Stattdessen springen vier überglückliche Kune Kune Schweine hervor und laufen einem grunzend entgegen, nur um dann beim ersten Kraulen umzufallen.

      Tja so ein Schweinebauch muss eben regelmäßig und ausgiebig gekrault werden.

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