M.B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 3 Ägypten


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dass du sofort untersucht wirst und dass damit möglichst schnell etwas unternommen werden kann. Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich dich liebe. Verstehst du das nicht?“ fragt sie bestimmt und spricht ohne Pause weiter.

      „Außerdem wollte Dad, dass wir in Sicherheit sind und wo können wir das besser sein als in einer Klinik?

      Denn zu einem Polizeischutz hat es Dad offenbar noch nicht geschafft, sonst hätten die in New York schon längst auf uns gewartet.

      Wer weiß welche Feinde er sich da in Ungarn zugezogen hat und wie weit deren Arm reicht?

      Ich will einfach kein unnötiges Risiko eingehen, wenn es um dich geht.

      Deshalb fahren wir jetzt zu Dr. Spector, egal ob er da ist oder nicht und ich lasse gleich morgen früh von einem Sicherheitsdienst zuerst deine Wohnung und unser neues Domizil inspizieren und bewachen, damit uns wenigstens dort keine Gefahr mehr droht.

      Und ich hoffe, dass Dad sich ausreichend um sein eigenes Grundstück und Chitam gekümmert hat, aber das kann ich auch morgen bei Jacob nachfragen. Das ist überhaupt kein Problem.“

      Sie spricht schnell und überlegend woran ich merke, dass sie sich tatsächlich Sorgen um unsere Sicherheit macht und ich fühle fast körperlich ihre Angst um unser Leben … vor allem um mein Leben!

      „Vielleicht hast du Recht, aber ich bin neugierig ob uns die Leute im Krankenhaus wirklich mitten in der Nacht einfach so aufnehmen.“ stelle ich entkräftet fest und in Saundras Gesicht erscheint ein leichtes Grinsen.

      „Wozu gibt es Platinum-Kreditkarten Matt?“ fragt sie feststellend, indem sie die Augenbrauen nach oben zieht und mich mit ihren wunderbaren grünen Augen anblitzt.

      Das ist wieder einmal ein Punkt, wo ich ihren Argumenten nichts mehr entgegenzusetzen habe und gebe stillschweigend wie immer wieder einmal nach.

      „Hat sich dein Dad irgendwie schon gemeldet? Per SMS oder so und hat er eventuell mitgeteilt wie es Tristan geht?“ frage ich immer noch besorgt darüber ob es Tristan wohl schaffen wird.

      Denn seine Schusswunde sah nicht sehr vielversprechend aus und die beiden Wiederbelebungsversuche vor der Einlieferung in die Klinik machen die Hoffnung auf ein Überleben auch nicht sehr viel größer.

      Zudem habe ich den Mann irgendwie lieb gewonnen, trotz oder gerade wegen der kleinen Neckereien zwischen uns und ich betrachte ihn inzwischen als Freund.

      Prüfend blickt Saundra auf ihr iPhone und schüttelt kaum merklich den Kopf.

      „Nein, bis jetzt noch nicht! Vielleicht traut er sich noch nicht weil er ja nicht genau weiß, wie lange wir in der Luft sind und Dad achtet immer streng darauf den Luftverkehr nicht zu gefährden.“ antwortet sie nachdenklich und senkt deprimiert den Kopf.

      „Ich hoffe nur, dass nicht doch noch etwas mit Tristan passiert ist und er sich deswegen nicht meldet!

      Ich habe übrigens während des Fluges, als du geschlafen hast, lange nachgedacht…“ flüstert sie und stoppt plötzlich mitten im Satz als das Taxi abrupt vor dem Haupteingang des Albert Einstein Medical Center anhält und der Taxifahrer verhalten lächelnd sein Honorar einfordert.

      Müde strecke ich mich im Sitzen und reibe mir mit beiden Händen die Augen, während Saundra ihre Kreditkarte zückt und durch das Lesegerät zieht mit dem heutzutage fast alle Taxis in den USA ausgestattet sind.

      Nach dem Aussteigen wuchtet der Taxifahrer schnaufend unsere Koffer aus dem Kofferraum und lässt uns zunächst ziemlich verloren vor dem Eingang des Albert Einstein Medical Centers einfach stehen.

      „Ich gehe erst einmal hinein und checke die Lage!“ sagt Saundra stirnrunzelnd und sieht mir besorgt in die Augen.

      „Du bleibst am besten erst einmal bei den Koffern, aber schlafe bitte nicht darauf ein.“ lächelt sie nun zögernd als ich mich auf einem von ihnen sitzend niederlasse und meinen Kopf in die linke Hand fallen lasse.

      Doch kaum hat sie sich umgedreht kommt auch schon Dr. Spector in Zivilkleidung aus dem Haupteingang direkt auf sie zu.

      „Nanu? Miss Dunaway? Ich dachte sie wären in Europa? Was machen Sie denn mitten in der Nacht mit drei Koffern hier vor dem Medical Center?

      Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit Ihnen?“ stellt er ziemlich viele Fragen auf einmal.

      „Nein, nein! Dr. Spector! Mit mir ist alles bestens!“ antwortet sie leise und schluckt ziemlich hart, was ein Zeichen dafür ist, dass sie verzweifelt die Tränen unterdrückt welche nun in ihre Augen drängen, wie ich in dem matten Licht der Laternen schwach schimmernd erkennen kann.

      „Wir kommen gerade aus Sárvár … äh, Ungarn meine ich, aber…“ sie stockt abermals und schluckt erneut Tränen hinunter, die sie jetzt kaum mehr aufhalten kann und berichtet weinerlich weiter.

      „… diesmal geht es um Matt!“

      „Um Himmels Willen, Miss Dunaway! Was ist denn passiert? Aber Matt ist doch hier!“ stellt er verständnislos fest und deutet mich dem Kopf auf mich, während er seinen Arm um ihre Schultern schlingt und sie tröstend an sich zieht.

      „Sie verstehen nicht!“ sagt sie, reißt ihre Augen weit auf und sieht zunächst seufzend nach oben in den rabenschwarzen Himmel.

      In dieser unheilvollen Nacht herrscht gerade aufsteigender Neumond und es ist stockdunkel, nur die Straßenlaternen spenden ihr schwaches Licht in dem man sich gegenseitig gerade so erkennen kann.

      Saundra schließt kurz darauf wieder ihre Augen, woraufhin zwei dicke Tränen ihre Wangen hinunterkullern.

      Sie bettet ihren Kopf an die Schulter von Dr. Spector, schlägt die Hände vor das Gesicht und beginnt hemmungslos zu schluchzen.

      „In Ungarn hat man bei einem Bluttest festgestellt, dass Matt vielleicht Leukämie haben könnte und ich habe solche Angst Dr. Spector! Ich will … ich darf ihn nicht verlieren, ich brauche ihn doch, weil ich ihn so sehr liebe!“

      Saundra weint nun bitterlich an der Schulter des Arztes und ich erhebe mich träge um ihr von hinten ebenfalls meinen Arm um die Schultern zu legen.

      Erst jetzt wird mir bewusst wie stark sie die ganze Zeit mir gegenüber war, während des Rückfluges und der Fahrt zur Klinik und wie viel Angst sie tatsächlich um mich hat.

      „Nicht doch Baby! So schlimm wird es schon nicht sein.“ raune ich ihr beschwichtigend ins Ohr und drücke zärtlich meine Wange an die ihre.

      So bleiben wir etwa eine halbe Minute stehen bis Dr. Spector sich von uns beiden langsam löst und Saundras Kinn in eine Hand nimmt.

      Er zwingt sie damit ihn anzusehen und schlägt leise aber bestimmt vor „Okay! Ich hätte jetzt zwar eigentlich Feierabend vom Notdienst, aber um sie beide kümmere ich mich gerne noch persönlich.

      Ich besorge Ihnen jetzt noch ein Privatzimmer, lasse ihre Koffer hinein bringen und dann schlafen Sie erst einmal den langen Flug von Europa bis hierher aus und morgen früh sehen wir weiter.“

      Er dreht sich langsam um, gibt uns einen Wink mit dem Kopf und strebt schnellen Schrittes dem Haupteingang entgegen, woraufhin wir ihm zunächst unsicher folgen.

      Doch seine Anweisungen an der Rezeption zeigen sofort Wirkung und zwei Pfleger laufen nach draußen um unsere Koffer herein zu tragen.

      Dr. Spector geleitet uns schnellen Schrittes zu einem Aufzug der uns in den gut bekannten siebten Stock bringt.

      „Kommen Sie!“ sagt er freundlich und eilt einen langen Gang entlang.

      Er öffnet die Tür zu einem exklusiven Krankenzimmer mit zwei Räumen, Klimaanlage, Fernseher, Internetanschluss, einem geräumigen Bad und zwei Betten die nebeneinander stehen.

      „So!“ sagt er verhalten scherzend.

      „Ihr exklusives Hotelzimmer!“

      Damit wird er jedoch wieder sehr ernst.

      „Jetzt schlafen sie sich beide erst einmal