Peter Joe

Ein Kabel für Deutschland


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mehr möglich. Alleine acht Stunden zu stehen, ohne regelmäßige Entlastungen, hätte ich nicht mehr gepackt.

      So habe ich mich furchtlos in das Papiergeschäft des freien Handelsvertreters, sprich Medienberaters befördert. Geplant erst mal als Nebenjob, der die Lücken zu meinem Musikunterricht ausfüllt, selbstständig, weil ich etwaige gesundheitliche Ausfälle ja dann selbst steuern könnte, und frei, weil ich den Begriff zwar schon öfter gehört hatte, aber nicht wusste, was das ist. Die freie Wahl zu wählen, wer zukünftig über mich bestimmt, wenn Sie wissen was ich meine. Klar war mir bewusst: Ich bin kein Arzt oder Rechtsanwalt, für die ursprünglich die Selbstständigkeit erlaubt oder erfunden wurde. Diese haben im Gegensatz zu so einem wie mir gesetzlich geregelte Tarife. Ja, und sie bilden aus und beteiligen sich am Sozialsystem. Ich zumindest kenne keine freie Arzthelferin nach §000. Noch nicht.

      Sie, lieber potenzieller Medienberater, werden von Ihrer Firma immer bewusst klein gehalten, damit Sie immer mehr arbeiten und das mit System. Je mehr Sie arbeiten, oder diese Arbeit an selbstorganisiertes-, geschultes- und finanziertes Personal weitergeben, umso mehr Profit für die Firma. Immer mehr wird auf Ihre Kosten ausprobiert, und Sie müssen zu allem Ja sagen. Der Druck und Aufgabenbereich wird kontinuierlich ansteigen und Sie werden zum Spielball und Versuchskaninchen. Es kostet ja keinen Cent, selbst wenn Versuche oder Sie selbst scheitern.

      Ein Vorgesetzter hat mir mal folgende Vertriebsweisheit verraten: „Als Vertriebler musst a Dreggsau sei." Originalzitat.

      Und? Ja, Sie haben nicht falsch gelesen. Sie haben als Selbstständiger keine Vorgesetzten? Da lach' ich ja. Die heißen halt nicht mehr Meister oder Abteilungsleiter, die heißen dann Teamleiter, Areamanager, Gebietsleiter oder Verkaufsleiter. So viele Vorgesetzte kennen Sie gar nicht, die da aus dem Boden wachsen und Sie dirigieren.

      Auch für den Innendienst, falls vorhanden, der meinetwegen nur Ihre Verträge eingibt, sind Sie mehr oder weniger ein unangenehmer Fremdkörper, da Sie ja nur Arbeit bringen und er oder sie, ohne Ihre Arbeit, als Angestellte(r) einen lockeren Job hätte. Vielleicht dürfen Sie diese Arbeit aber auch selbst erledigen und die Firma spart ein paar Angestellte. Darum vorab: Vergessen Sie alles was Sie über Vertrieb gelernt haben. Vor allem dessen Position und Wichtigkeit innerhalb einer Firma. Bei Millionen von braven Gebührenzahlern sind Sie so unwichtig wie ein Kropf.

      Die drei großen fränkischen D: Druck, Drohung, ‚Drauma’ sind der rote Faden, der Sie durch das Buch begleitet.

      Ist Vertrieb heute Krieg?

      Dann müsste man ja erst einen entfachen. Ja, und wie geht das?

      Wie bringe ich den Krieg zu friedvollen, glücklichen, intelligenten Menschen — zur Krone der Schöpfung?

      Nehmen wir an, Sie und ich sind Chirurgen. Jeder hat im gleichen Zimmer seinen eigenen OP-Tisch und wir operieren je einen bis 45 von den wirklich ausschließlich selbstmordgefährdeten, therapieresistenten Bandscheibenpatienten pro Monat, bei einem netten Festgehalt. Jetzt kommt die Klinikleitung und sagt zu uns beiden: Wer 46 Operationen im Monat schafft, bekommt zu seinem Gehalt einen Bonus. Das ist alles. Mehr ist nicht nötig. So einfach ist das.

      Es wird also wirklich nur die Arbeitsleistung an die heutige maßlose Gier, sprich, Profit gekoppelt. Selbst wenn Sie sich nicht beteiligen, führen Sie mit sich selbst und der Klinik ab sofort Krieg. Und wenn jetzt der 31. des Monats ist, und Patient Nr. 46 klopft an. und Sie sagen entschieden: „Nein!“, und ich, Ihr Kollege … mache was? Sind deshalb 60 % der Bandscheibenoperationen in Deutschland überflüssig? Heißt das, dass 60 % der Patienten, was die Notwendigkeit der OP betrifft, belogen werden, des Profites wegen? Rege ich mich da noch über Banker auf? Ja — aber warum ist das so? Was bringen Sie denn bitte Ihrem Kind ab dem Kindergartenalter bei? Nein, nicht den Umgang mit Geld, das wäre zu früh, sondern die Abhängigkeit von Ihrem Geld.

      Der Staat? — greift nicht in die Vertragsfreiheit zwischen mir und meiner Klinik ein, was für mich bedeutet: Wollen Sie jemanden ins Koma prügeln, schließen Sie einfach vorher einen Vertrag ab. (Tipp für Hooligans.)

      Die Krankenkasse? — erhöht die Beiträge für 60 % sinnlose Bandscheibenoperationen und deren Folgen.

      Ich als Arzt? — bin versichert.

      Der Patient? — bekommt hier eine Körperverletzung erster Güte verpasst, bezahlt von seiner Kasse.

      Das Krankenhaus? — baut eine Klinik nach der anderen und könnte rein hypothetisch zusätzlich den Bonus für Nachoperationen am gleichen Patienten verdoppeln Win -win. Sie nennt den Bonus gesteuerten Profitpfusch.

      Braucht man jetzt für jedes Körperteil, Knie, Hüfte, Brust oder Beinamputation, Krebsbehandlung, ja selbst für jeden einzelnen Zahn, bei immerhin auch 53.000 falschen Abrechnungen, eine separate Talk-Show, und wenn ja, wie viel von den diversen Statements der Weiß-Kittel-Betrüger glauben Sie noch? Oder ist das verschwendete Sendezeit und bis zum kompletten Ruin des Krankensystems, dass dann der Pflichtversicherte rettet, so gewollt?

      Was ich damit sagen will: Sie können jedes Produkt, jede Dienstleistung oder Ware an den realen oder virtuellen (Börse) Vertrieb koppeln: Lebensmittel, Wasser, Strom, Luft, Arbeitskraft, ja, sogar den Tod. Das macht aber alles nur teurer, weil sich Kräfte einmischen, die dafür nicht arbeiten müssen, aber damit den Wert der erbrachten Leistung/Produkts aus Profitgier zerstören. Da werden Produkte die jeder braucht immer mehr zum Kriegsgrund. Wie mache ich das am Beispiel Tod: Ich behaupte Folgendes. Alle Eichen-, Mahagoni-, Nussbaum-, Teak- Särge etc. unterstehen ab sofort dem Arten- und Pflanzenschutz; der CO2-Ausstoß bei Einäscherungen ist untragbar und verboten, Seebestattung aus Umweltgründen ebenfalls verboten, wegen des Rohöls nur noch für Kreuzfahrt- und Containerschiffe erlaubt, ha, und leiste dementsprechend Lobby Arbeit mit viel Geld. Die Politik verbietet die Glühbirne, Verzeihung, Holzsärge und jegliche andere Form der Bestattung. Unser neues High End Produkt ist deshalb der mit Uran angereicherte Atommüllsarg. Sagen Sie: Macht nichts, der da reinkommt, ist ja eh schon tot, und auf seiner Beerdigung trage ich Schutzkleidung. Jetzt entsteht aber eine enorme Nachfrage, da es ja keine Alternative, weder Verbrennung noch Urne, sondern nur noch Atommüllsärge gibt, und die Strahlung muss man ja wiederum mit dem Monopol für Atommüll der Regierung aufwendig in Särge reinbasteln, selbstverständlich TÜV- und ISO- zertifiziert, weil es die Regierung verlangt: "Wir haben laut Umfrage dauerhaft zigtausend Todesfälle pro Jahr und diese könnten vermutlich durch unser verwendetes Material noch wachsen, außerdem haben wir ja jegliche Konkurrenz, aus Umweltschutzgründen, verboten." Ja, da sagt dann Goldman-Sachs: „Lets have a party“, und kauft alle Atommülllager samt sich selbst auflösendem Inhalt. Jetzt sterben aber viel mehr Leute in einem Krieg, rein zufällig und ohne Zutun, und Goldman-Sachs behauptet: „Wir müssen die Särge für dieses wichtigere Ereignis bereithalten und einlagern.“ — „Ja, weiß nicht“, sagt da die Regierung, „wo sollen denn unsere eigenen Toten hinein?“ So einfach oder ähnlich wird ein Mangel an Atommüllsärgen erzeugt und die ebenfalls gekauften Medien steigern dies mit ihren Schlagzeilen.

      Schwiegermutter huckepack in ein Loch geschmissen, strahlende Beerdigung nicht möglich, da zu spät bestellt. Die B..Zeitung folgert: Die Börse rechnet mit einem enormen Preisanstieg für Atommüllsärge.“

      Was hat das nun mit dem Handelsvertreter zu tun? Na ja, dieser erhält nur den Bonus ab dem 46. Patienten, die vorherigen 45 sind seine Kosten, damit er arbeiten darf. Die Bonusstufe wird also so gesetzt, dass er sie erreichen muss, damit er leben kann, und ja — dafür verkauft er nicht nur Atommüllsärge, der legt Ihnen diesen sogar auf den Tisch, zum Probeliegen.

      Glauben Sie deshalb auch, dass jeder Krieg, nicht nur im Vertrieb, völlig aus dem Ruder laufen kann? Ich würde es schwer annehmen und wieder an die Höhe des Profits koppeln.

      Aus jedem Menschen lässt sich ein Drücker formen. Entweder Sie wecken die Gier und / oder entziehen seine Lebensgrundlage. Das ist meiner