Peter Joe

Ein Kabel für Deutschland


Скачать книгу

werden und keine Bibliothek über Pharma-, Tabak-, Öl-, Rohstoff-, Gen- und Rüstungsindustrie — bitte selber weiter ergänzen.

      Interessant wäre für mich ein, ja, nur das eine oder einzige Rädchen, wo das nicht so ist. Na, wer hat sie gefunden, die Stecknadel, und schreibt es mir?

      Warum selbstständig?

      Warum selbstständig sein für Firmen mit Millionen Umsätzen? Die könnten doch leicht ein Festgehalt oder zumindest für den Außendienst einen Firmenwagen oder ein Fahrrad zur Verfügung stellen und sich vor allem am sozialen System beteiligen, wo man, glaube ich, auch die Schwächeren mitnimmt. Vergessen Sie’s. Vertrieb ist Krieg, den haben die Banken und Versicherungen entfacht und an den Siegern wird sich orientiert, nicht an den Verlierern. An diesem täglichen Hohn, ja sprechen wir bewusst von der Freude daran, die Kunden, Bürger und den Staat lächerlich zu machen, wird sich gemessen. Dazu kommen die kleingerechneten 3 bis 5 Millionen Arbeitslosen. Die Regierung ist sehr froh, wenn die alle zu Selbstständigen werden — das bekannte Überangebot von kostenlosen Arbeitskräften. Ich habe mal in einer kleinen Besprechungsrunde einen Verbesserungsvorschlag unterbreitet, und zwar allen diesen 3 bis 5 Millionen einen Medienberatervertrag zu geben. Wenn jeder dann einen Vertrag im Monat schreibt … nur müssten die dann aufstocken. Selbstständige Aufstocker, die von ihrem erwirtschafteten Gewinn nicht leben können? Derzeit sind das so um die 127.000 Frauen und Männer. Tendenz steigend. Die Kandidaten, die sich dafür verschulden, sind dabei nicht erfasst. Die finden Sie im Haushaltreport. Laut Hochrechnung konnten im Jahr 2012 rund 6,59 Millionen Privatpersonen in Deutschland als überschuldet oder nachhaltig zahlungsgestört eingestuft werden. Davon wieder 9.57 % gescheiterte Selbstständige. Das sind dann leider so 600.000 mehr, als einseitig dargestellt — und wieder ohne die Kandidaten, die sich privat verschulden! Ja, wenn plötzlich alle, wirklich alle, vom Kind bis zum Opa, morgen ein Gewerbe anmelden, und keine Beiträge mehr leisten, was macht dann der Staat? Die Konzerne retten? Mit geschätzten 100.000 Politikern und ca. 1,9 Millionen Beamte als Arbeitskräfte? I have a dream, würde da der Martin sagen.

      Im Friseurgeschäft werden die Stühle verkauft, damit sich die Inhaber der Läden vor den Sozialabgaben und den anderen Verpflichtungen drücken können. Erst kürzlich hat ein Freund mir berichtet, dass Anwerber aus der Lebensmittel-Kühlbranche, die von der ARGE bezahlten Pflichtlehrgangsteilnehmer zur Selbstständigkeit anwerben sollten. Raus aus der ARGE, rein in die Konzerne und damit raus aus dem Sozialsystem. Es werden zweifellos die tollen Vorbilder aus Politik und Wirtschaft langsam aber sicher kopiert.

      Nur, wem stehen Sie da jetzt als freier Handelsvertreter gegenüber, ist vielleicht noch eine der wichtigsten Fragen, als kleiner Selbstständiger ... Das sogenannte Breitbandnetz war ja einst Eigentum der Deutschen Bundespost. Mit Betonung auf Bundespost. Also wurde das Netz durch Ihre, unsere Steuern gebaut — im Internet nachzulesen: Kabel Deutschland, Betreiber des von der Deutschen Bundespost aufgebauten Breitbandkabelnetzes. Auch wenn dann die Telekom noch mitmischte, die war ja auch mal mehrheitlich im Besitz der BRD. Wer hat denn dieses Netz verkaufen können, wenn es der Steuerzahler bezahlt hat?

      Wie geht denn so was, hab ich mich gefragt? Ach so, les ich weiter: Goldman-Sachs war dabei. Na dann: runter vom Gas. Der schluckt doch noch die gesamte BRD-GmbH mit einer Holding. Ja, Kabel Deutschland ist inzwischen eine Holding. Zu den Vorteilen einer Holding schreibt Wikipedia, zählen unter anderem Steuervorteile, indem die Holding Gesellschaft ihren Firmensitz in ein Land verlegt, in dem attraktivere steuerliche Rahmenbedingungen gegeben sind.

      Sacken lassen, Frau Merkel.

      Wird das dann wie beim Opel Konzern? Der hat in Deutschland doch noch keinen einzigen Cent Steuern bezahlt, weil die Gewinne stets zur US-Mutter General Motors abfließen. Die Verluste aber macht er hier steuerlich geltend und das alleine kostete und kostet Milliarden — zu den Rettungskosten dazu? Klar. Reichen die Erfindungen sprich Patente nicht aus, die Opel verschenken musste, um sie dann wieder als Lizenz zu kaufen? Wie fühlt sich da der Ingenieur? Ist der Wert seiner erbrachten Leistung jetzt im Minus, oder wurde er schlicht und einfach nur betrogen? Vom Wahnsinn zum Irrsinn?

      Oder ist das ähnlich wie bei der von Brüssel gewünschten Privatisierung des Wassernetzes — schon wieder ein Netz, ich kann’s nicht mehr hören. In Portugal vollzogen — ja, ja, Portugal, das sind die bis zur Unterhose Ausgezogenen — hat sich der Wasserpreis seitdem um 400 % — in Worten: vierhundert Prozent — erhöht. Und trotz dieser 400 % wird dem Trinkwasser jetzt Chlor und Chemie beigemischt, um einer eventuellen Investition vorzubeugen. Sauberes Trinkwasser, ein Menschenrecht.

      Vertrag sticht Recht, sagt da der Kartenspieler. Und Privatisierung nicht zwingend vorgeschrieben von den Clowns in Brüssel, heißt: Attacke Vertrieb. Schlechte Lobby-Arbeit.

      Würde im Notfall, wenn das für den Netzbetreiber infrage kommt, dann der Fernsehzuschauer von seiner Regierung gerettet werden? Kauft die Regierung das Netz zurück, oder bekommt dann jeder ein Zwangs Abo der Süddeutschen, auch wenn er blind ist? Die wollen doch unbedingt ihrer sachlich exakt recherchierten unabhängigen Grundversorgung — was für ein idiotisches Wort für Fernsehen, mit den lebenswichtigen Inhalten — nachkommen. Nicht, dass Sie womöglich nur einen abgeschriebenen, nachgeplapperten Bericht sehen oder lesen.

      Dafür drücken die öffentlich rechtlichen Sender für die Einspeisung der TV-Kanäle in die Pipeline gerne auch 60 Millionen ab — ja, ja, pro Jahr versteht sich, auch wenn darin inzwischen Milch und Honig (Internet, Telefon) fließen. Wir bezahlen die öffentlichen Sendeanstalten für die Programme — so sieben Milliarden (!) pro Jahr. Diese bezahlen für den Transport der Programme 60 Millionen — in Worten: sechzig — und ca. 17,5 Millionen Haushalte zahlen dann noch mal für den Empfang? Das nenne ich, um bei der Post zu bleiben, dreifache Nachnahme. Von den privaten Sendern war nichts zu recherchieren, da reine (geheime) Verhandlungssache, aber die sind ja auch schön verschlüsselt im digitalen Empfang (Freischaltungsgebühr einmalig 14,90). Was heißt, wenn die Privaten sich erlauben zu gut zu verhandeln, cool bleiben, dann wird das Geld vom Nutzer fällig.

      Ich gehe trotzdem mindestens von der gleichen Summe aus, da die Anzahl der Privatanbieter deutlich höher ist und ständig steigt. Auch sind die Fremdsprachenkanäle noch nicht berücksichtigt, die eventuell keine oder eine geringe Einspeisegebühr bezahlen, weil die wieder auf den Nutzer umgelegt werden kann. Warum bezahlt

      jemand bei must carry und nur an die großen Netzbetreiber? Schlechte oder gewollte Lobbyarbeit der damaligen Bundesregierung, die die Einspeisegebühr anordnete, um die Kabelanschlussgebühr zu drücken? Ha ha. Saß da nicht ein Politiker und Workaholic mit 19 Nebenjobs, im Aufsichtsrat u. a. auch bei Kabel Deutschland? Und wer hat sie denn bezahlt, die Einspeisegebühr? Na, der GEZ Gebührenzahler! Dann privatisiert und Gewohnheitsrecht? Die Regierung verschenkt ihre GEZ-Gebühr und die Netzbetreiber beanspruchen dann Gewohnheitsrecht? Der Zocker würde sagen: Ich habe einmal mit Beihilfe mehrfach abkassiert und plötzlich wurde es ungewollt zur Gewohnheit? Nochmal: Ha ha! Die volle Verarschung, aber direkte Vorbildfunktion, ja, ich sage es ist eine buchstäblich gewünschte Aufforderung für alle Vertriebswege zum Be… ohne Skrupel. So bleiben im Wesentlichen also noch zwei große Netzbetreiber: Einmal Unitymedia für die Bundesländer Baden Württemberg, Hessen und Nordrhein Westfalen sowie Kabel Deutschland für den gesamten Rest der BRD. Weil ich aber nur bei einem tätig war, heißt das Buch: Ein Kabel … ist ja auch kein hundertprozentiges Monopol, weil es ja zwei gibt, oder?

      Die kleinen süßen anderen lass ich mal weg, sind aber im Internet nachzulesen. Da steht dann auch wie weit die Großen an den süßen Kleinen beteiligt sind. Bei Kabelfernsehen München Servicecenter GmbH & Co. KG sind es zum Beispiel laut Geschäftsbericht der KDG bis 31.03.2012 ganze 30,22 % und noch mal 24 %, die an Kabel Deutschland fließen — macht dann 54,22 %.

      So, und da man jetzt weiß, wer wer ist, kann's ja munter weitergehen.

      Verlassen Sie sich drauf, dass bei diesen Firmen mit einem Rechtsapparat geprahlt wird, der nicht nur zu ihrem Wohl oder