Aussehen meines Hinterns zu verschwenden. Zum ersten Mal war ich egoistisch beim Sex, kümmerte mich nicht darum, wie ich selbst dabei aussah oder ob er Spaß daran hatte, schnappte mir seine Hand und führte sie von vorn zwischen meine Beine, damit er beim Stoßen meinen Kitzler streicheln konnte. Das tat er auch umgehend und sehr geschickt. Immer wieder rieb er die kleine, harte Perle zwischen den Fingerkuppen und stieß dabei rhythmisch zu.
Ich warf den Kopf in den Nacken und schnaufte, hielt seine Hand ganz fest in meinem Schoß, und immer, wenn ich dachte, ich könnte keinen weiteren Höhepunkt mehr bekommen und mein Körper würde gleich völlig ausgelaugt sein, schaffte er es doch wieder.
Er selbst kam nicht, auch nach einer Stunde nicht. Als ich erschöpft und kraftlos auf dem Sofa lag, unfähig, mich noch zu bewegen, zog er sich einfach aus mir zurück und reichte mir wortlos mein Glas mit Champagner. Ich trank gierig, dann versuchte ich, irgendwie eine würdevolle Haltung auf dem Sofa einzunehmen. Er legte den Kimono um meine Schultern, und ich sah, dass sein Schwanz noch immer erigiert war. »Mach ruhig weiter«, sagte ich leise und legte mein Gesicht in seine Halsbeuge.
Er lächelte. »Bist du sicher? Ich muss nicht ...«
Aber ich wollte es. Ich wollte, dass er kam, in mir oder auf mir oder neben mir. Ich wollte sein schönes Gesicht dabei beobachten und zusehen, wie seine gleichmäßigen Gesichtszüge entgleisten und er mit obszön verzerrtem Mund und zusammengekniffenen Augen kam.
Ich drehte den Spieß um und drückte ihn in die Kissen des Sofas, dann spreizte ich die Beine und setzte mich auf ihn. Er keuchte erregt und schloss die Augen, während ich auf ihm ritt, ungestüm und heftig und dann wieder nur vorsichtig und sanft.
Ich genoss das Pulsieren seines Schwanzes, den ich zuvor mit meinen Muskeln intensiv gemolken hatte. Tief in mir pochte und vibrierte er, und sein Gesicht sah tatsächlich noch immer schön aus, als er laut aufstöhnte und seine Arme und Beine sich zuerst versteiften und dann unkontrolliert zu zucken begannen. Und auch ich spürte erneut kleine, fast erschöpfte Kontraktionen im Unterleib.
Lächelnd setzte er sich neben mich aufs Sofa, küsste mich noch einmal und ließ zu, dass ich meinen Kopf an seine Brust legte.
»Wow«, murmelte ich gegen das schwarze Hemd und streichelte mit einer Hand über den festen, muskulösen Bauch.
»Ich glaube, es hat dir gefallen«, sagte er grinsend und strich mein Haar aus dem Gesicht. »Leider ist unsere Zeit auch schon länger um«, meinte er dann mit einem Blick auf die Uhr.
Ich fuhr hoch. Tatsächlich waren schon weit mehr als zwei Stunden vergangen. Musste ich jetzt die dritte angebrochene Stunde auch bezahlen? Verlegen tastete ich nach dem Geld, das ich auf dem Couchtisch bereitgelegt hatte.
Aaron nahm die Scheine, ohne mit der Wimper zu zucken, entgegen. Er zählte nicht nach und stopfte das Geld einfach nur achtlos in seine Hosentasche. Dann stand er auf. »Wenn es dir gefallen hat, buch’ mich doch gern wieder«, sagte er lächelnd und gab mir einen Kuss auf den Hals.
Ich erschauerte. In meinem Unterleib tobte es noch immer, und ich war sicher, morgen keinen Schritt machen zu können. Noch nie im Leben war ich so oft gekommen, und noch nie zuvor war ich so geil gewesen, hatte so die Kontrolle über mich verloren.
Als er die Haustür hinter sich zuzog, war ich traurig. Und erschöpft. An Schlaf war stundenlang nicht zu denken.
***
Das Erlebnis hatte mich inspiriert. Am nächsten Tag malte ich wie im Fieber zwei meiner bislang sicherlich besten Bilder. Sogar Sara war beeindruckt.
»Susan, die sind großartig! Da hat sich die Investition doch gelohnt«, meinte sie augenzwinkernd.
Ja, ich hatte offenbar eine Muse gefunden. Eine teure Muse. Aber ich beschloss, für das nächste Mal zu sparen. Und irgendwann, dachte ich, würde ich mir vielleicht sogar eine ganze Nacht mit ihm leisten können.
***
»Das ist Susan Brown, unsere kreative Künstlerin«, stellt die Galeristin Sara mich den beiden Neuankömmlingen vor. Ich kann ihm kaum in die Augen sehen, als er mir schmunzelnd die Hand reicht.
Aber er lässt sich nichts anmerken. »Schön, Sie kennenzulernen«, sagt er mit sonorer Stimme und deutet auf die Wände. »Diese Bilder sind alle von Ihnen?«
Ich nicke stumm. Was für eine peinliche Begegnung!
»Susan, das ist Aaron Bernstein, der Sohn des Museumskurators. Und dies ist James Miller, der bekannte Kunstkritiker. Sie haben sicher schon von ihm gehört oder besser gesagt – gelesen.«
Ich habe ja sein Gesicht damals nicht gut erkannt, aber an seiner Statur und dem blonden Hinterkopf erkenne ich ihn sofort wieder. Saras Freier!
Doch warum ist meine Freundin im Gegensatz zu mir so cool? Während meine Hände schweißnass und eiskalt sind und ich am liebsten weglaufen würde, legt sie James den Arm auf die Schulter und haucht ihm einen Kuss auf die Wange!
»Hallo, Süße«, sagt er zu meiner Freundin, und ich betrachte die beiden stirnrunzelnd.
Sara grinst und beugt sich zu mir. »Aaron ist ein Freund von James, und er war der Meinung, ihr zwei würdet ein prima Paar abgeben.«
Ich atme deutlich hörbar ein, in meinem Kopf rauscht das Blut, und meine Gedanken überschlagen sich. »Du ... Du bist gar kein ... ?« Ich kann das Wort nicht aussprechen, als ich ihm in die wunderschönen, blauen Augen blicke.
Aaron lacht und schüttelt den Kopf. »Nein, natürlich nicht! Gott bewahre!« Dann greift er in die Hosentasche und zieht fünf große Scheine heraus. »Hier ist dein Geld. Sara hat mir verboten, es dir vorher schon zurückzugeben.«
Sara und James feixen, als sie vor uns her zur Bar marschieren. Und ich inszeniere eine Privatführung für meinen angeblichen Callboy, bevor ich ihn mit zu mir nach Hause nehme und mir eine ganze Nacht mit ihm gönne. Mit Frühstück und saugutem Sex.
Gogo Girl
»Bist du wahnsinnig geworden?« Entgeistert sah Joanna auf ihre schniefende Zwillingsschwester herab und riss die Augen auf.
Carol blinzelte unter ihren angeschwollenen Lidern hindurch und seufzte. »Du musst mir helfen, Jo, bitte!«, sagte sie und trötete erneut in ein Papiertaschentuch. »Wenn du nicht für mich einspringst, bin ich den Job los und kann mein Studium endgültig an den Nagel hängen.«
Joanna hob die Hände und ließ sich auf einen Sessel fallen. »Das ist nicht dein ernst , Carol. Ich kann das doch gar nicht!«
Carol hustete erbärmlich.
Die Schwester tat ihr natürlich leid, aber was sie hier von ihr verlangte, war nun wirklich reichlich unverschämt.
»Bitte, Jo«, krächzte Carol und rieb sich die gerötete Nase, die dicker war als sonst und in ihrem schmalen Gesicht riesig wirkte. »Du hast doch den Kurs damals mit mir zusammen gemacht, es ist gar nichts dabei!«
Joanna schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. »Was ist das für ein dämlicher Chef, wenn er dich nicht einmal krank sein lässt?«, fragte sie.
»Er hat eben nicht so viele Mädchen, die einspringen könnten. Und ich hab ihm versprochen, mich um Ersatz zu kümmern. Außer dir fällt mir niemand ein! Meine lieben Stammgäste würden ja nicht einmal merken, dass ich gar nicht da bin, wir sehen uns doch so ähnlich. Du darfst das Geld natürlich behalten, um die fünfhundert Pfund dürften drin sein.« Sie hustete erneut und schnappte dabei nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
»Fünfhundert Pfund?« Joanna dachte an die todschicken Pumps und die perfekt dazu passende Handtasche, die sie erst letzte Woche in ihrer Lieblingsboutique gesehen hatte. Obwohl sie ihr Studium schon beendet und gerade ihren ersten Job in einer Werbeagentur angefangen hatte, konnte sie sich bei dem kleinen Assistentengehalt solche Extravaganzen natürlich nicht leisten. Im Gegensatz zu Carol, die trotz ihres Studentendaseins dauernd neue Klamotten kaufte.
»Hm ... muss ich mich da auch anfassen lassen?«