Velvet Heart

Darkest Sins


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entlang, Miss Blake“, riss mich der Fahrer aus meinen Überlegungen.

      Ich folgte ihm ins Gebäude. Wir durchquerten ein luxuriöses Foyer und blieben vor den Fahrstühlen stehen. Ein Page folgte uns mit meinem Gepäck. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl zum Penthouse hinauf. Man brauchte einen Schlüssel für den Aufzug, um zu der Penthouse Etage zu gelangen und die Türen öffneten sich direkt zum Wohnzimmer. Der Page stellte das Gepäck ab und Arnold gab ihm ein Trinkgeld, ehe der junge Mann wieder mit dem Fahrstuhl nach unten fuhr. Ich warf einen Blick umher. Die Einrichtung war schlicht, elegant und eindeutig männlich. Es fehlte der weibliche Touch, doch den hatte ich hier auch nicht erwartet.

      „Der Boss hat mich angewiesen, dir zu zeigen, wo du dich einrichten kannst“, erklang die Stimme des Fahrers neben mir. Ich hatte ihn beinahe vergessen, als ich mich umgeschaut hatte. Ich wandte mich zu ihm um.

      „Oh. – Okay. Danke, Arnold.“

      Der Mann nickte und deutete mir, ihm zu folgen. Wir gingen einen breiten Flur entlang und blieben vor der zweiten Tür stehen. Der Fahrer öffnete und deutete mir dann, einzutreten. Mein Herz begann zu klopfen. Dies war eindeutig Nicks Schlafzimmer. Ich war mir sicher, dass es in diesem Penthouse mehr als nur ein Schlafzimmer geben musste. Hieß dies, dass ich mit meinem Master zusammen schlafen würde? Bei Michael hatte ich für ein ganzes Jahr lang in einem angrenzenden Zimmer geschlafen, ehe er mich in sein Schlafzimmer umquartiert hatte. Ich hatte mir diese Ehre erarbeiten müssen, mit meinem Gehorsam. Irritiert sah ich Arnold an, der nach mir das Schlafzimmer betreten hatte.

      „Bist du sicher, dass ich hier schlafen soll?“

      „Ja, meine Anweisungen waren, dich hier einzuquartieren. – Ist etwas nicht in Ordnung damit?“

      Ich schüttelte den Kopf.

      „Nein, es ist – Danke, Arnold. Ich denke, ich komme jetzt allein zurecht.“

      „Natürlich. Wenn du etwas brauchst, wähle die Nummer 331. Das ist die Nummer von der Rezeption. Sie können dir weiter helfen, oder dich an jemanden weiter leiten, der helfen kann. Was immer es ist. Nummer 331. Kannst du dir das merken?“

      Ich nickte.

      „Ja, 331, kein Problem. Danke, Arnold.“

      Arnold nickte, dann wandte er sich um und verließ das Zimmer. Kurz darauf hörte ich das Kling Geräusch des Fahrstuhls und ich war allein in einem fremden Penthouse. Das Penthouse meines neuen Masters. Langsam drehte ich mich im Kreis, um meine Umgebung in mich aufzusaugen. Kein Kink im Schlafzimmer, wenn man von den Hand- und Fußschellen am Bett absah. Ich fragte mich, wo mein Master seinen Playroom hatte. Würde Nick etwas dagegen haben, wenn ich mich ein wenig umschaute? Ich war furchtbar neugierig, doch ich wollte unsere Beziehung auch nicht damit beginnen, ihn zu enttäuschen. Besser ich wartete bis mein Master mir alles zeigte. Doch sicher konnte ich das angrenzende Bad, das Ankleidezimmer und den Wohnraum, sowie die offene Küche inspizieren. Zwei Türen gingen rechts vom Schlafzimmer ab. Ich öffnete die erste Tür und fand wie erwartet das Ankleidezimmer vor. Hier würde ich meine Kleidung einsortieren. Zum Glück gab es genügend freie Fächer und Hänger für meine Sachen. Als nächstes inspizierte ich das Bad. Es war riesig mit einer Glaskuppel als Decke. Die Bodenfliesen waren anthrazit, mit flauschigen, weiß und grau gemusterten Teppichen. Die Wandfliesen waren weiß und gold marmoriert. Große Pflanzen standen überall und erweckten den Eindruck, man befände sich in einer luxuriösen Wellness Einrichtung, und nicht in einem privaten Badezimmer. Drei Stufen führten zu der eingelassenen Badewanne, die so groß war, dass vier Leute darin bequem Platz gefunden hätten. Es gab zwei Duschen. Eine Toilette in einer extra Kabine und an einer langen Spiegelwand befand sich ein langes Waschbecken wie in einem Waschraum in irgendeinem High End Restaurant. Goldene Wasserhähne, grau weiß und gold gemusterte Seifenspender und grau-weiße Handtücher. Vielleicht würde ich ein entspannendes Bad vor dem Schlafen gehen nehmen. Doch erst einmal würde ich die Küche inspizieren. Nick hatte gesagt, ich sollte es mir in seinem Penthouse bequem machen. Sicher bedeutete dies auch, dass ich mir etwas zu Essen machen konnte. Wenn ich nur wüsste, wann mein Master zurück sein würde. Ich könnte ihm etwas zu Essen zaubern. Sicher würde er hungrig sein, wenn er nach Hause kam. Oder aß er etwa im Club? Ich musste all diese Dinge herausfinden. Was für Gewohnheiten mein neuer Master hatte, was er mochte und was nicht. Was seine Erwartungen waren. Einem neuen Master zu dienen war aufregend, doch es bedeutete auch, dass man sehr wahrscheinlich Fehler machte, in Fettnäpfchen trat, weil man die Gewohnheiten und Eigenheiten seines neuen Herrn nicht kannte. Ich schüttelte den Kopf und klärte meine Gedanken. Es nutzte nichts, sich den Kopf zu zerbrechen. Ich war aufmerksam, hatte eine gute Intuition. Ich würde schnell herausfinden, wie ich Nick zufrieden stellen konnte.

      Das Bad war einfach himmlisch gewesen. Ich hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, dass die Wanne so viel Wasser brauchte um sie zu füllen, wenn ich doch ganz allein darin lag. Doch nach wenigen Minuten war mein schlechtes Gewissen verschwunden. Es war einfach zu himmlisch um sich Sorgen über so etwas wie Wasserverschwendung zu machen. Nach dem Bad war ich so relaxt wie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Ich trocknete mich mit einem großen, flauschigen Handtuch ab und schlüpfte in den anthrazitfarbenen Bademantel, der bei der Tür hing. Da es sich offensichtlich um Nicks Bademantel handelte, war er viel zu groß für mich. Ein Hauch von After Shave hing in dem weichen Material und ich atmete den männlichen Duft tief ein. Der Geruch meines Masters. Ein Seufzer kam über meine Lippen. Mit einem Lächeln verließ ich das Badezimmer und begann, meine Kleider im Ankleidezimmer einzusortieren während ich halblaut vor mich hin sang.

      Ich hatte keine Ahnung, wie lange er schon dort gestanden hatte, doch als ich ihn schließlich erblickte, schrie ich erschrocken auf. Seine Augen ruhten auf mir, doch seine Miene gab nicht her, was in ihm vorging. Ein nervöses Flattern begann sich in meinem Bauch auszubreiten. Was, wenn ich bereits unwissentlich eine Regel gebrochen hatte? War die Badewanne für mich tabu? Oder sein Bademantel? Oder hatte ich die Küche nicht ordentlich genug hinterlassen? Je länger er dort stand und mich schweigend musterte, desto nervöser wurde ich. Ich senkte den Blick und ging langsam auf ihn zu, vor ihn nieder kniend.

      „Master? Hab ich etwas falsch gemacht?“, fragte ich leise.

      Seine Hand legte sich unter mein Kinn und hob es an, damit ich zu ihm aufsehen konnte.

      „Nein, mein Pet. Du hast nichts falsch gemacht.“

      Erleichterung durchflutete mich. Ich wollte so sehr, das dies mit uns funktionierte und der Gedanke, dass ich meinen neuen Master enttäuschen könnte, war unerträglich.

      „Du hast schon gegessen?“, fragte er.

      „Ja, Master.“

      „Wirst du mir beim Essen Gesellschaft leisten, Pet?“

      „Wenn mein Master dies wünscht.“

      Nick faste meine Hand.

      „Komm!“, sagte er und half mir auf die Beine.

      Ich folgte ihm durch das Penthouse zu dem kleinen Tisch in der Küche.

      „Ich hab Lasagne gemacht“, erklärte ich. „Soll ich dir etwas aufwärmen, Master?“

      „Das wäre nett, Larissa. Danke.“

      Mit klopfendem Herzen füllte ich Lasagne auf einen Teller, während Nick sich an den Tisch setzte. Ich stellte den Teller in die Mikrowelle um die Lasagne aufzuwärmen.

      „Da ist Wein im Kühlschrank. Gläser sind rechts von dir im Hängeschrank.“

      Während die Lasagne in der Mikrowelle aufwärmte, holte ich den Wein aus dem Kühlschrank und füllte ihn in ein Glas. Ich stellte das Glas vor Nick auf den Tisch und er lächelte mich an. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch, als unsere Blicke verschmolzen. Ich hatte meinen alten Master geliebt und ihm treu gedient, doch er hatte niemals solche Gefühle in mir erweckt. Ich fühlte mich wie ein Teenager. Es war aufregend und beängstigend zugleich. Meine Knie waren weich und mein Herz raste so schnell, dass mir beinahe schwindelig wurde. Das Piepsen der Mikrowelle riss mich aus meiner Starre und ich wandte mich hastig ab. Meine Hände zitterten ein wenig als ich den Teller auf Nicks Platz stellte.