Viola Schulze

Liebesspiele extrem


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Schnell raus hier, war mein erster Gedanke.

       Im selben Augenblick aber fragte ich mich: Warum eigentlich?

       Beide standen wir uns gegenüber, wie zu Salzsäulen erstarrt.

       Dann, nach einer endlos scheinenden Zeit, drehte ich mich um und wollte fortrennen.

       "Nein," rief er, "bleiben Sie. Bitte."

       Ich hielt in meiner Bewegung inne.

       "Verzeihen Sie," sagte er, "verzeihen Sie bitte." Er drehte sich um und verschwand hinter der Tür seines Wohnzimmers. Ich hört ihn herumwuseln, dann stand er wieder in der Tür. Er hatte eine Hose an und ein Hemd, das er gerade zuknöpfte.

       "Verzeihen Sie bitte nochmals. Ich hatte total vergessen, dass Sie heute kommen."

       Langsam hatte ich mich wieder gefasst.

       "Soll ich gehen?" fragte ich.

       "Nein, bitte nicht. Ich glaube, wir müssen miteinander sprechen."

       "So peinlich muss es Ihnen ja nun auch wieder nicht sein. Oder glauben Sie etwa, ich hätte noch niemals einen nackten Mann gesehen?"

       "Ich war aber mehr als nackt," antwortete er mit unsicherer Stimme.

       "Schließlich sind Sie hier zu Hause," erwiderte ich.

       "Lassen Sie heute das Putzen sein. Ich lade Sie zu einer Tasse Kaffee ein. Sagen Sie bitte nicht nein."

       Irgendwie tat mir dieser Mann leid. Es war ihm mehr als peinlich. Er fühlte sich ertappt. Ertappt bei einer Beschäftigung, die ich an mir ein- bis zweimal in der Woche ebenfalls vornahm. Nur das wusste er nicht.

       Einige Minuten später saßen wir in seinem Wohnzimmer. Vor uns der frisch zubereitete Kaffee. Er saß mit gegenüber. Zunächst herrschte peinliches Schweigen. Wir kannten uns ja kaum. Worüber sollten wir sprechen? Zumindest wie sollten wir einen Anfang finden.

       "Sie müssen das verstehen," begann er stockend, "ich bin seit 6 Jahren allein. Und ich bin nun auch nicht gerade ein alter Mann."

       Es war ihm immer noch peinlich.

       Ich entschloss mich, meinerseits zum Angriff über zu gehen. "Sie müssen sich nicht entschuldigen. Was ist denn schon gewesen? Ich habe Sie in einem Zustand gesehen, den sich manche Frau bei ihrem Mann öfter wünscht. Na und? Freuen Sie sich doch."

       "Na ja, ich möchte Sie nur bitten, mit niemandem darüber zu sprechen. Auch mit Ihrem Mann nicht."

       "Mit meinem Mann schon lange nicht," entfuhr es mir.

       Er stutzte einen Augenblick und musterte mich.

       "Also....," stotterte ich und ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg, "ich meine ...., von mir erfährt niemand etwas. Das verspreche ich."

       Wir tranken unseren Kaffee, unterhielten uns über allgemeine Dinge und natürlich über die Nachbarn. Schließlich ging ich nach Hause.

       Von diesem Tage an hatte der Mann, mit dem ich in meiner Phantasie allerlei schöne Spiele trieb, ein Gesicht. Er war es, der mir an die Titten fasste, der meine Muschi leckte, der mir seinen kräftigen Schwanz hineinschob. Ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich an ihn dachte.

       Hatte ich eine Chance bei ihm? Schließlich bin ich wenigstens zehn Jahre älter als er. Er fünfzig, ich sechzig. Er sportlich schlank, ich schon ein wenig füllig mit einigen Kilo zuviel. Er attraktiv, ich eher hausbacken. So war es. Es hatte keinen Zweck, dass ich mir etwas vormachte. So, wie er aussah, hatte er alle Chancen, jede junge, gut aussehende Frau ins Bett zu bekommen.

       Aber man sah ihn niemals in Begleitung einer Frau. Vielleicht war er schwul?

       Aber nein, den Gedanken verwarf ich wieder. Schließlich war er lange Zeit verheiratet gewesen. Andererseits? Es soll es ja Männer geben, die ihre Homosexualität erst sehr spät entdecken.

       Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen.

       Am folgenden Dienstag war ich wieder allein in seiner Wohnung. Ich putzte wie immer. Auf dem Küchentisch lag der Umschlag mit dem Geld. Er hatte auch den Betrag für das vergangene Mal hineingelegt, obwohl wir nur Kaffee getrunken hatten.

       Als ich fertig war, ging ich noch einmal ins Wohnzimmer. Dort hatte er neben seinem Fernseher an der Wand ein Regal, in dem seine Videokassetten standen. Ordentlich in Plastikboxen und alle säuberlich beschriftet. Er hatte Fernsehfilme aufgezeichnet. Es waren auch ein paar gekaufte Kassetten dabei. Ganz vorne standen drei Kassetten ohne Beschriftung. Die hatte ich gesucht. Ein Blick auf die Uhr, ich hatte noch reichlich Zeit. Mit Videorekordern und Fernsehern kenne ich mich aus. Es war also kein Problem für mich, die Kassetten abzuspielen.

       Mein Herz schlug schneller, als der Titel erschien: "Dicke Titten, große Ärsche". Also doch nicht schwul. Ich ließ den Film im Schnelllauf vorlaufen. Es wurden kräftige Frauen gezeigt, die es mit mehreren Männern trieben. Ein ganz gewöhnlicher Porno.

       Der zweite Filme hieß: "Omafotzen. Saftig und geil." In dem Film vögelten junge Kerle mit alten Frauen. Frauen, gegen die ich nach meinem Aussehen noch jugendlich wirkte.

       Ich war gespannt auf den Film in der dritten Kassette. "Alte Fotzen, junge Schwänze" hieß er.

       Mir war alles klar. Der Mann stand auf ältere Frauen.

       Ich stellte die Kassetten wieder an ihren Platz und schaltete Fernseher und Videorekorder aus.

       Ich muss blind gewesen sein. Der Kerl stand auf ältere Frauen. Ich musste beste Chancen haben. Ich habe große Titten. Ich habe einen großen Arsch, so groß, dass ich Hosen nur noch mit langer Jacke oder Bluse trage, die die Größe meines Hinterteils verdecken. Ich bin älter als er, sozusagen im besten Oma-Alter.

       Es galt, einen Plan zu entwickeln, wie ich ihn verführen konnte. Ich wollte mit ihm ins Bett. Er sollte mich lecken und ficken. Schon der Gedanke daran, ließ ein warmes Gefühl bei mir im Schritt entstehen.

       Heute noch?

       Noch ungefähr ein halbe Stunde, dann kam er nach Hause. Mein Mann kam erst in drei Stunden. Mehr als genug Zeit, wenigstens einen Anfang zu machen. Vielleicht klappte es ja.

       Ich setzte mich in die Küche und überlegte.

       Ich durfte noch nicht fertig sein mit Putzen, wenn er nach Hause kam. Dann musste ich mich entschuldigen und einen Grund erfinden, weshalb ich noch da war. Wenn er das akzeptierte, müsste ich anbieten, ihm Kaffee zu kochen. Wenn er das Angebot annahm, wäre er in Zugzwang und müsste mich einladen, mit ihm den Kaffee zu trinken.

       Dann musste ich das Gespräch auf Sex bringen. Unauffällig. Vielleicht über seine Videokassetten? Nein, das ging nicht. Er durfte auf keinen Fall erfahren, dass ich von seinen Pornokassetten wusste.

       Ich könnte Kaffee auf dem Tisch verschütten und mich beim Wegwischen so hinstellen, dass er in meinen Ausschnitt sehen konnte. Vielleicht ergab sich auch die Gelegenheit, dass ich mich bücken musste und er meinen Hintern sehen konnte, wenn sich der Stoff meines Kleides so richtig stramm über die Backen spannt und sich vielleicht auch mein Slip abzeichnet.

       Ich dachte auch daran, ihm Kaffee über seine Hose zu schütten und ihn mit der Serviette trocken zu reiben. Diese Idee aber verwarf ich wieder. Das war zu plump und ich befürchtete, dass er diesen Plan durchschauen würde.

       Meine Gedanken kehrten zu den Videokassetten zurück. Wenn ich das Gespräch auf Video brachte, würden wir uns erst über Filme ganz allgemein unterhalten. Dann konnte ich das Gespräch auf Videotheken lenken, die Pornoabteilungen ansprechen und schließlich - etwas verlegen - eingestehen, dass ich noch niemals einen Porno gesehen habe, aber schrecklich gerne einmal einen sehen würde.