Klaus-Gunther Häuseler

Lesestoff


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      Mit Humor und Phantasie

      Quer durch den Alltag

      Wenn Du heute Geburtstag hast,

      sei Dir das Freude, niemals Last.

      So gräm Dich nicht, sei lieber froh,

      denn älter wirst Du sowieso.

      Und dieser Tag zählt auch nicht mehr

      als alle anderen vorher.

      Drum wechsle das Kalenderblatt

      mit Lust auf einen neuen Tag.

      Ich möchte heut die Arbeit schwänzen.

      Warum? Ich habe Turbulenzen.

      Würd gerne hüpfen, tanzen, springen

      und übermütig Lieder singen.

      Ich möchte heut die Arbeit meiden.

      Warum? Ich kann sie grad nicht leiden.

      Will lieber raus in die Natur,

      genießen Luft und Sonne pur.

      Drum drehe ich mich noch mal rum,

      schau dann aufs Kalendarium

      nach einer angemessenen Frist

      und stelle fest, dass Sonntag ist.

      Der Hamster sich im Rade dreht

      von morgens früh bis abends spät.

      Schlimm ist, dass niemand ihn befragt,

      ob er das gerne tut und mag.

      So wie’s beim Hamster fraglich ist,

      wird’s auch bei Menschen sein gewiss.

      Die kreiseln gleichfalls Tag für Tag,

      drehen am Ende nur am Rad.

      Dann ist es allerdings zu spät.

      Denk früher nach, wie’s um sie steht,

      egal ob Menschen oder Tier!

      Das wird geraten nicht nur Dir.

      Ich kannt ’nen Mann, den Möchtegerne,

      der griff zeitlebens Richtung Sterne.

      Jedoch am Ende half das nicht.

      Er blieb ein unbedeutend’ Wicht.

      Ich kannt ’ne Frau, die wollte immer

      von allem mehr. Die Gier wurd schlimmer.

      Kaum einer konnte sie mehr leiden.

      Fast jeder tat sie eisern meiden.

      Mein Rat an Dich und an die meisten

      ist: Schuster, bleib bei deinen Leisten.

      Ob Mann, ob Frau, Zwerg oder Riese:

      Halt flach den Ball! Bleib auf der Wiese!

      Ein ernstgemeintes Kompliment

      tut gut, wie jedermann sich denkt.

      Es lässt den Menschen fröhlich strahlen.

      Vergessen sind rasch Müh und Qualen.

      Jedoch ein Lob fällt oftmals aus.

      Gezielter aus dem Stand heraus,

      stattfindet leider mehr das Tadeln,

      was schmerzt und sticht wie tausend Nadeln.

      Ob in der Ehe, im Büro,

      wird kritisiert gerade so.

      Kaum nette Worte, welch ein Fluch.

      Zerschnitten wird des Tisches Tuch.

      Dabei ist Würdigung nicht schwer,

      beglückt zugleich Mitmenschen sehr.

      Doch eines sollte niemals sein:

      Unehrlich’ Lob, nur so zum Schein.

      Wird jemand dabei erst ertappt,

      ist längst die Falle zugeschnappt.

      Denn wer glaubt solchem Lügenschnabel,

      wohl künftig noch bei Lob und Tadel?

      Ich stehe klar zu meinem Dreck,

      feg ihn gefälligst selber weg.

      Ich mach mir feige nicht die Mühe,

      zu kehren ihn vor Nachbars Türe.

      Ich stehe fest zu meinen Taten,

      auch die, die schon einmal missraten

      und hüte mich, frei nach Belieben,

      sie andren in die Schuh zu schieben.

      So sollten alle sich verhalten,

      und zwar die Jungen und die Alten.

      Verantwortung zu übernehmen,

      ist ehrenhaft, kein Grund zum Schämen.

      Meist nenn die Dinge ich beim Namen,

      fall damit schon mal aus dem Rahmen.

      Dann wiederum, mit viel Geschick,

      halt ich an Deutlichkeit zurück.

      Ich formuliere drum herum,

      was je nach Lage gar nicht dumm.

      Bin mit den Worten indirekt,

      was unterm Strich meist nicht verletzt.

      Ich sage nicht, dass einer spinnt.

      Er geht halt seinen eignen Weg.

      Ich sag auch nicht, dass jemand faul.

      Er lässt halt lieber Hände ruhen.

      Ich sage nicht, der hat gepupst.

      Er hat sich einfach Luft gemacht.

      Ich sag auch nicht, der hat verloren.

      Er ist im Spiel halt zweiter Sieger.

      Wenn ich umschreibe so die Dinge,

      nicht selten ich am End gewinne.

      Was Du nun denkst, ich weiß es nicht.

      Geh nicht zu hart nun ins Gericht.

      Vielleicht kommt kurz Dir in den Sinn,

      dass ich eventuell doch spinn?

      Dann denk daran, bevor’s zu spät:

      Ich geh grad meinen eignen Weg.

      Anfällig ist der Hahn im Korb

      für allerlei Geplänkel.

      Er kräht lautstark in einem fort,

      ist scharf auf Brust und Schenkel.

      Er mischt das gackernd Völkchen auf,

      bandelt