Brigitte Pedde

Willi Baumeister


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      Brigitte Pedde

      WILLI BAUMEISTER

      1889 – 1955

      SCHÖPFER AUS DEM

       UNBEKANNTEN

      HERAUSGEGEBEN VON DER WILLI BAUMEISTER STIFTUNG

      / IMPRESSUM

      Autorin: Brigitte Pedde

      Gestaltung: Henrike Noetzold

      Fotos: Reinhard Truckenmüller

      Projektkoordination, Lektorat: Markus Neuschäfer

      Bildredaktion: Cristjane Schuessler

      Onlineredaktion: Bernd Langner

      Herausgeber: Willi Baumeister Stiftung

      Herstellung und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

      Lizenz: Dieses Werk ist unter einem Creative-Commons-Lizenzvertrag lizensiert: Namensnennung – keine kommerzielle Nutzung – Weitergabe unter den gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Um die Bedingungen der Lizenz einzusehen, folgen Sie bitte der URL: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de

      © VG Bild-Kunst, Bonn, 2013 für alle Arbeiten von Willi Baumeister

      ISBN: 978-3-8442-6815-7

      Dank: Felicitas Baumeister, Jörg Dörnemann, Jochen Gutbrod, Hadwig Goez, Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart

      Bildnachweise/Bildrechte: SEITE 13 Margrit Baumeister SEITE 15 Hermann Brandseph, Stuttgart SEITE 21 Frau Adolf Loos SEITE 39 Gustav Schleicher SEITE 40 André Kertész SEITE 83 Johannes Schubert SEITE 84 Johannes Schubert SEITE 90 Bon Foto Stuttgart; Willy Maywald, © Association Willy Maywald / VG Bild-Kunst, Bonn 2013 SEITE 100 Johannes Schubert

      Nicht in allen Fällen war es möglich, die Rechtsinhaber geschützter Bilder zu ermitteln. Selbstverständlich wird der Verlag berechtigte Ansprüche auch nach Erscheinen des Buches erfüllen.

      WILLI BAUMEISTER DIGITAL

      / EIN KUNSTBUCH IM OPEN ACCESS

      Mit dem vorliegenden Band geht die Willi Baumeister Stiftung neue Wege. Erstmals ist eine Einführung in das Werk eines zentralen Künstlers der Moderne im Internet frei verfügbar, als hochwertiges Kunstbuch im Open Access. Dies erscheint uns nicht nur ein konsequenter Schritt für die Aufgabe einer Stiftung, sondern auch ein wichtiges Anliegen im Sinne von Willi Baumeister.

      Die Open-Access-Bewegung weist zu Recht darauf hin, dass Kreativität und Innovation nicht vollkommen unabhängig entstehen, sondern stets von anderen Inhalten inspiriert werden. Zahlreiche Spuren solcher An­regungen finden sich auch in Willi Baumeisters Leben und Werk: Als Maler und Akademieprofessor setzte er sich für einen offenen künstlerischen Austausch ein.

       »Creativity and innovation always builds on the past«

      Lawrence Lessig, Keynote zur Open Source Convention 2002

      Während der nationalsozialistischen Diktatur galt die Kunst der Moderne in Deutschland als unerwünscht. Trotz Mal- und Ausstellungsverbot konnte Baumeister seine Arbeit in der Inneren Emigration fortsetzen. Unter hohem persönlichen Risiko gelang es ihm, den Kontakt zur internationalen Kunst nicht abreißen zu lassen.

      Diese Schwierigkeiten und Gefahren sind mit den heutigen Möglichkeiten nicht zu vergleichen. Immer mehr junge Künstler stellen ihre Arbeiten im Internet vor, aber ausgerechnet bei den Kulturstiftungen ist das freie Angebot noch nicht selbstverständlich. Mit dem Guerilla Open Access Manifesto des Internetaktivisten Aaron Swartz wurde das Problem sichtbar, dass viele Werke der Vergangenheit nur einem exklusiven Kreis zur Verfügung stehen, wenn sie nicht für immer verloren sind.

       Guerilla Open Access Manifesto

      Aaron Swartz, 2008

      Zusammen mit der Self-Publishing-Plattform epubli.de bieten wir das Werk Willi Baumeisters daher mit einer Creative-Commons-Lizenz an, zur freien nichtkommerziellen Verwendung. Mit einer zusätzlichen Print-on-Demand- und eBook-Version ist das Buch auch für Leser verfügbar, die andere Darbietungsformen bevorzugen. Sofern uns die Bildrechte vorliegen, verweist ein Link in der Titelzeile der Bilder auf unsere Webseite. Dort sind die Abbildungen in hoher Auflösung abrufbar, damit Baumeisters Werk in Schulen und Universitäten auch weiterhin Anlass zu Diskussion und Gespräch bietet.

       www.epubli.de

      Unser herzlicher Dank gilt vor allem der Autorin Brigitte Pedde, Jörg Dörnemann und Markus Neuschäfer von epubli, sowie Henrike Noetzold für die Gestaltung, Reinhard Truckenmüller für die Fotos und Cristjane Schuessler für die Bildredaktion. Das Archiv Baumeister und die Willi Bau­meister Stiftung sind Felicitas Baumeister unendlich dankbar für alles, was sie für das Werk ihres Vaters getan hat. Auch diese Publikation beruht auf ihrer Idee und Initiative.

      Wir wünschen uns, dass das Werk Willi Baumeisters dem kulturellen Gedächtnis erhalten bleibt und allen Interessierten offen steht.

      Jochen Gutbrod, Willi Baumeister Stiftung

       Willi Baumeister

      Berlin, 1927

      / VORWORT

      Willi Baumeister (1889 – 1955) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum und zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne überhaupt.

      Er schuf etwa 2000 Gemälde, 2200 Zeichnungen und 240 grafische Blätter. Neben seiner freien künstlerischen Arbeit entwarf er die Bühnenbilder und Kostüme für ein Dutzend Theateraufführungen und war in der Werbegrafik sowie der grafischen Gestaltung und Ausstattung von Ausstellungen tätig. In zahlreichen Artikeln nahm er zu Fragen der gegenstandslosen Kunst Stellung und schrieb ein umfassendes theoretisches Werk mit dem Titel Das Unbekannte in der Kunst.

      In diesem Werk war der Leitgedanke die Frage nach der universellen geistigen Quelle, welche die Menschheit von Anfang an bis heute für ihre künstlerischen Werke nutzt. Sein Wissen, das er in beharrlicher Reflexion und mit umfangreicher Erfahrung erworben hatte, gab er auch an seine Schüler weiter. Baumeister war ein im positiven Sinne von der Kunst Besessener. Wenn er nicht in seinem Atelier war, hatte er stets ein Skizzenbuch bei sich, in das er zeichnete oder Ideen aufschrieb. Kunst zu schaffen war für Willi Baumeister ein permanenter Prozess der Entdeckung.

      Von Beginn seiner künstlerischen Laufbahn an war Baumeister nach Westen, nach Frankreich orientiert. Seine ersten Werke malte er im impressio­nistischen und post-impressionistischen Stil. Paul Cézanne war für ihn der große Erneuerer der modernen Kunst. Der deutsche Expressionismus blieb ihm immer fremd. Sein ausgesprochener Sinn für Klarheit und handwerkliche Perfektion1 suchte andere Ausdrucksmittel. In den 1920er Jahren kommt sein Malstil den französischen Puristen nahe.

      Selbst während der nationalsozialistischen Diktatur hielt Baumeister seine künstlerischen und freundschaftlichen Kontakte nach Frankreich aufrecht. Wenige Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er noch an einer Ausstellung in Paris teil.

      So war er auch der erste deutsche Künstler, der nach dem Krieg 1949 in Paris eine Einzelausstellung hatte.

      Während