Wolfgang Dieter Schreyer

GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.


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      Ich finde auch, es tut mir leid, o Herr, das zu sagen, Du bist auch ein bisschen hinterhältig und ungerecht.

      Du, als allmächtiger, alleiniger Herrscher dieses Universums, gibst Deinen Geschöpfen je nach Religion andere Gesetze, das finde ich ganz schlecht.

      Alle habe auch einen anderen Namen für Dich, alle halten sich selbst für die einzig wahren Gläubigen und wollen Dir alle gefällig sein, das führt oft zu Streit und Kriegen, wobei sich jeder auf Dich beruft, und sie schlagen sich gegenseitig die Schädel ein.

      Hast Du das alles bei Deiner Schöpfung so gewollt? Oder hast Du Dich in dieser Sache selbst geirrt?

      Bitte, gib mir irgendwann Deine Antwort, im Moment bin ich über meine Hybris selbst ein bisschen verwirrt.

      Amen.

      WS 15092010

      SAMMELSURIUM

      Eine kleine Sammlung von Versen und Sprüchen

      aus eigener Feder.

      Sammelsurium

      Gedanken übers Denken

      Denke, was du willst, aber tu, was ich dir sage !

      Sire, geben Sie Gedankenfreiheit !

      Denken kostet nichts.

      Ich denke immer zuerst an dich, wer denkt denn an mich ?

      Ich denke, also bin ich.

      Gedanken sind frei, sie gehen durch Mauern und zerreißen Schranken (oder so ähnlich). Alles was denkbar ist, ist auch machbar (oder möglich).

      Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur , du denkst.

      Das Denken solltest du den Pferden überlassen, die haben den größeren Schädel.

      Wenn du denkst, du hast'n, springt a aus'm Kasten.

      Und ehe es gedacht, kam das Wunder über Nacht.

      Denkst du, ick bin Jesus/Krösus, oder wat ?

      Denken kannst du vieles, aber du musst nicht alles glauben.

      WS 092010

      Generationenproblem

      >Schau mal da, die Alten, mit den tausend Knitterfalten, was für traurige Gestalten.

      Möchtest du so werden?<

      >Es gibt Schöneres auf Erden, lass uns lieber in die Bar 'rübergeh'n und uns die tanzenden Puppen anseh'n und lass uns einen darauf heben, dass wir noch lange leben.

      Doch bevor ich so warten muss aufs Gnadenbrot, saufe ich mich vorher lieber tot.<

      WS 052007

      Schulhofgespräch

      >Gestern nach der Unterrichtsstunde nannte mich die Mathe-Lehrerin:

      ' 'Du dummes, fettes, faules Schwein.''

      ' 'Das kann schon sein,'' konterte ich augenblicklich,

      ' doch im Gegensatz zu Ihnen,

      Sie mickrige, alte, zerknitterte Ziege, bin ich dabei äußerst glücklich und mit mir selbst zufrieden.''<

      WS 072008

      Schlagereinmaleins

      FREUNDSCHAFT, FREIHEIT, FRIEDE,

      LASTER, LUST, LEIDENSCHAFT,

      dazu noch ein leidend HERZ, über all der Welten SCHMERZ;

      und nicht zu vergessen all die übrigen menschlichen TRIEBE,

      wobei am stärksten natürlich die LIEBE,

      die echte, die wahre, die ganz große,

      fertig ist die SCHLAGERSOßE.

      WS 042007

      Höhere Gerechtigkeit

      Egal ob arm oder ob reich, wir sind doch letztlich alle gleich.

      Ob wir in eine karge oder protzige Kiste kumm', ob ihr Holz ist hart oder weich, wir liegen alle darin ganz stumm, unbeteiligt, starr und bleich.

      WS 042007

      Zeitenwende

      Alles geht einmal vorüber,

      jeder Schmerz, jede Freude, alles Leid,

      und wenn sie eintritt - die ewige Zeitenwende,

      reichen wir uns zum Abschied noch einmal die Hände,

      denn bis zum Jüngsten Gericht ist es noch weit.

      WS 112008

      Letzter Wille

      Wenn ich dereinst tot sein werde, soll niemand um mich trauern, ich habe, trotz allem, viel Glück gehabt in meinem Leben, und ich habe nichts zu bedauern.

      Drum sollt ihr dann schwatzen und gut speisen auf unser aller Wohl, ein rot funkelndes Glas voll Burgunder erheben und eure Stimmung nicht durch Tränen versauern.

      Ich werde mich in die Leichtigkeit des Seins erheben, über euren Köpfen schweben und euch alle von oben aufmerksam belauern.

      Woher ich das weiß ? Ich weiß es eben !

      Und ihr werdet es bald selber erleben !

      WS 042010

      Vorvorgestern bin ich Philosoph geworden, vorgestern bekam ich dafür einen Orden, gestern hat man ihn mir wieder weggenommen, heute bin ich dafür auf den Hund gekommen.

      In Vorbereitung ist jedoch schon ein neues Gedicht,

      über die Notwendigkeit der Veränderung von Gesellschaftsreformen

      der schon vor Jahrtausenden festgelegten biblischen Normen,

      als Konsequenz auf das in Kürze erwartete Urteil des JÜNGSTEN GERICHT.

      WS 082008

      Gesellschaftsunterschied

      Die zerlumpten Straßenkinder klauen wie die Raben,

      um eine kleine Chance in ihrem existenziellen Überlebenskampf zu haben.

      Die seriösen Bankberater, Kompetenz ausstrahlend, im feinen Zwirn, beschwatzen ihre ihnen vertrauenden Kunden und vernebeln ihr Gehirn.

      Eine sorgfältige, im Kundeninteresse geführte, individuelle Beratung ist nur eine Illusion,

      im Vordergrund ihres Bemühens steht nur die Maximierung ihrer eigenen Provision.

      WS 042010

      Lebensweisheit

      Die Frau lenkt, was der Mann denkt.

      Der denkt nur, dass er selber denkt.

      Manchmal ist es auch anders 'rum, so wie bei der Banane,

      die ist in der Regel krumm, und nur selten gerade.

      WS 042007

      Vergänglichkeit

      Die Liebe kommt, die Liebe geht, alles ändert sich, was gerade besteht.

      Ein unbedachtes Wort am falschen Ort, und schnell ist die Liebe fort.

      Was gestern war ein leichtes Spiel, bedeutet heute nicht mehr viel; was gestern aufregend und jung, ist heute nur Erinnerung.

      WS 042007

      Henriette, die Hausziege, ist den ganzen Tag unzufrieden, schlecht gelaunt und fortwährend am Meckern;

      Springinsfeld, ihr Lebenspartner, ist darüber äußerst genervt und fängt jetzt ebenfalls an zu zeckern.

      >Wenn du nicht sofort mit deinen Zickereien aufhörst, packe ich dich