Wolfgang Dieter Schreyer

GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.


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verbringen.

      Achte darauf, dass du regelmäßig nimmst deine Tabletten, denn, wenn du das nicht tust, bist du wirklich nicht mehr zu retten.

      Vernachlässige nicht die Hunde, bürste ihnen öfter das Fell und vergiss nicht, dir die Haare zu kämmen,

      sei vorsichtig beim Kochen mit dem Gas und lass nicht die Küche abbrennen.

      Denke an die vielen Bakterien, halte dich, Küche, Toilette und die Badezimmer sauber und rein,

      Sauberkeit und Hygiene sind die oberste Maxime, die müssen unbedingt sein.

      Gehe rechtzeitig ins Bett und schlafe!!

      Kannst du nicht einschlafen, nimm eine Tablette oder zähle bis tausend die Schafe! Vorher natürlich das Zähneputzen nicht vergessen und danach selbstverständlich nichts mehr essen.

      Und keinesfalls darfst du nach Mitternacht noch ungehemmt in die Röhre glotzen und dich an primitivem Sex und an den schamlosen, nackten Weibern aufgeilen, die sich nervös herumspielen an ihren schlabbrigen Fotzen.

      Das tut dir nicht gut, das macht dich krank, und du fängst wieder an zu spinnen, wenn sie juchzen, quietschen und spitze Schreie ausstoßen mit ihren schrillen Stimmen.

      Spare deine Kräfte lieber auf, um mich mal wieder richtig zur Brust zu nehmen und mir das Gefühl, ich sei keine Aussätzige, sondern eine begehrenswerte Frau zu geben.

      Ich hoffe, du wirst nicht wieder neue verrückte und verworrene Zoten erdichten und sie in den Computer schreiben, um sie allen zuzuschicken, statt sie lieber zu vernichten.

      Ich denke, sonst wird dich deine Krankheit eines Tages völlig zugrunde richten, doch wenn du bei meiner Rückkehr wieder manisch bist, dann schmeiß ich dich raus, dann sieh zu, wo du bleibst, ich bringe dich nicht ins Krankenhaus.

      WS 092010

      Leonore

      Leonore, ach Leonore,

      der Name klingt wie Musik in meinem halbtauben Ohre, und es würde mich auch nicht stören, grundsätzlich auf deine gutgemeinten Ratschläge zu hören, es sei denn, dass sie meine Gefühle aufs Äußerste empören.

      Leonore, ach Leonore,

      bitte sing' noch einmal für mich 'Am Brunnen vor dem Tore', das Lied erinnert mich immer an vergangene glückliche Zeiten, als es kaum grobe Zerwürfnisse gab oder gar erbittertes Streiten, doch falls unsere Beziehung irgendwann ist tatsächlich am Ende, reichen wir uns beim Abschied hoffentlich versöhnlich die Hände.

      Leonore, ach Leonore,

      steigst du mit mir in die unbenutzt verlassen stehende Lore?

      Wir könnten zusammen 'Fang-mich-doch' spielen und uns erfundene Geschichten erzählen

      und romantische Pläne schmieden, wann wir uns demnächst vermählen.

      Wenn wir schmutzig und schwarz wie die Neger,

      können wir uns gegenseitig mit Spucke waschen;

      zum Abschrubben habe ich bei mir einen mittelgroßen,

      handlichen, flexiblen Feger,

      und zum Abtrocknen habe ich noch ein Spitzentuch meiner Schwester in einer meiner Taschen.

      Übrigens, morgen Abend wird in Villingen beim Weiler, Sepp aufgespielt zum Tanze.

      Treffen wir uns um halb acht am Auslauf von der Skisprungschanze?

      Leonore, ach Leonore,

      du bist so vielseitig talentiert, manuell höchst geschickt und im hübschen Köpfchen sehr gescheit, du bringst es im Leben gewiss noch sehr weit;

      du bräuchtest nur einen gewieften Impresario als Berater oder einen Mann, der deine Aktivitäten in großem Rahmen Karriere versprechend erfolgreich umsetzen kann.

      Leonore, ach Leonore,

      singend gratulieren ihr all' die ihr bekannten Leute im Chore.

      Man glaubt es kaum, sie wird heute 70 Jahr,

      keine Knitterfalten, wacher Verstand und noch immer das

      naturblonde, kräftige Haar.

      Im großen und ganzen ist bei ihr noch alles super in Form, und sie erfüllt alle Kriterien weit über der altersgemäßen Norm.

      WS 092010

      Leonore, ach Leonore,

      dieser Name klingt mir wie Jubel im Ohre;

      es ist der Name meiner Liebsten, die glockenrein und

      engelhaft dort oben singt von der Empore.

      Die Kirche ist voll besucht und ausgeschmückt zum Erntedank,

      und alle Gläubigen entnahmen ihre Festtagskleidung aus dem bäuerlichen

      Schrank.

      Alle lauschen gebannt der Musik und der wundervollen Stimme der bezaubernden Sopranistin,

      welche bislang noch eine unbekannte, aber ehrgeizig aufstrebende Statistin. Sie hat viel weiches Timbre, aber auch starkes Feuer in ihrer Kehle, und sie ist auf dem Sprung zu einer großen Karriere und begeistert sicherlich bald große, voll besetzte Opernsäle.

      Als sie das 'Ave Maria' in einer beseelt einfühlsamen Weise vorträgt, bei allen Anwesenden das Herz ein wenig höher schlägt.

      Doch der Erfolg war leider schon vorbei, bevor er hatte begonnen, der Alltagstrott hat die Karriere besiegt, die schönen Träume sind längst zerronnen.

      WS 092010

      Le-o-no-re, Le-o-no-re, Le-o-no-re, dieser Name klingt wie ein jubelndes Hal-le-lu-ja, Hal-le-lu-ja, Hal-le-lu-ja, gesungen vom gesamten Chore.

      Geboren wurde sie vor fast 70 Jahren, zu Zeiten, die nicht rosig und vergnüglich waren; ansonsten lief alles recht durchwachsen ab in ihrem Leben, sie wurde leider immer wieder daran gehindert, nach Höherem zu streben.

      Die meisten Lebensjahre sind für sie wohl jetzt vorbei, und es folgen nun die letzten,

      vielleicht - zu ihrer Überraschung - werden es noch die betsten?

      Dass es in Zukunft so möge sein, wünschen ihr, außer mir, noch ganz lieb und fein, Herr Mond- und auch Frau Sonnenschein.

      >>Meine Frau, die Isebill,

      die will nicht so, wie ich es will.<<

      >>Mein Freund, das liegt allein an dir, ganz ungelogen, du hast deine Frau nicht richtig erzogen.

      Meine Frau, die Leonore,

      die dritte vorn links dort im Sängerchore.,

      hört mir immer aufmerksam, geduldig und artig zu,

      wenn ich ihr 'was sagen tu,

      und sie macht alles das, was ich ihr sage,

      ohne jegliche aufmüpfige Antwort oder

      provokante Frage.<<

      WS 092010

      Wölfchens Heimkehr

      Wer reitet so spät durch Nacht und Wind, es ist das Wölfchen, und es reitet geschwind, es drängt ihn zu seinem Häschen daheim, denn dieses wartet auf ihn zu Hause allein.

      Der Ritt dauert schon lang und der Stress ist groß,

      er spürt die Anstrengung, besonders im Schoß,

      sein Glied ist geschwollen vom Sattel, sowie der ganze Leib,

      doch am schmerzhaftesten ist die Sehnsucht nach seinem Weib.

      Der kalte Wind dringt in die Lunge, und es packt ihn das Fieber,