Wolfgang Dieter Schreyer

GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.


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so schön,

      ich bin immer gezwungen, dich anzuseh'n.

      Ich möchte küssen deine Lippen

      und dir das Rouge von deinem Schnutchen nippen.

      Deinen Mund möchte ich küssen mit meiner Zunge und mit ihr in ihm bohren bis tief in die Lunge.

      Mit meiner Nase möchte ich reiben dein entzückendes Näschen, dass wir beide bekommen fast brandige Bläschen.

      Natürlich möchte ich auch zärtlich bohren in deinen süßen, nach Marzipan schmeckenden Ohren, und wenn sie sich hartnäckig dagegen sträuben, muss ich sie unerbittlich küssen, um sie zu betäuben.

      Was ich dann tun möchte, ist mir schon klar,

      ich streichle und puste dir säuselnd dein zerstruweltes Haar.

      All' dies wird abwechselnd wiederholt für eine gewisse Weile, bis dann an der Reihe sind die noch ausstehenden Körperteile.

      Kinn, Hals, Schultern, alles Teile, die dir schmeicheln, möchte ich als Nächstes küssen und streicheln.

      Mit meinem Mund möchte ich unter deine Arme zu den verschwitzten Achseln fahren

      und mit meinen Lippen und Zähnen lecken und ziepen an den gekräuselten, salzigen Haaren.

      Und dann natürlich deine wundervollen, schmiegsamen Brüste, ein wahrer Blickfang zur Steigerung meiner sexuellen Gelüste.

      Sie sind geschaffen, um an ihnen zu zutzeln und zu tutschen, deshalb bin ich unwillkürlich gezwungen, an ihren Wärzchen zu nuckeln und zu lutschen.

      Dann geht es weiter hinunter bis zum Bauch,

      der bekommt seine Streicheleinheiten natürlich auch.

      Dann möchte ich einleiten eine kleine Wende

      und fahre mit den Liebkosungen fort am unteren Ende.

      Hier sind süß und verlockend anzuseh'n

      die kleinen, zierlichen marzipanigen Füßchen mit den appetitlichen Zeh n.

      An dem großen und den kleinen möchte ich ausgiebig lutschen, um dann noch ein klein wenig weiter zu rutschen.

      Ein bisschen lecken, küssen und kitzeln möchte ich die empfindliche Sohle, dass es dich dabei prickelt wie bei frisch zubereiteter Bowle.

      Dann kommen an die Reihe Spann, Fersen, Kniekehle und Wade, irgendeines zu vernachlässigen wäre außerordentlich schade.

      Und dann über die Schenkel gleiten zum Po und zum Rücken und wieder zurück, das bringt wahrhaftig großes Entzücken.

      Und schließlich führt k ein Weg vorbei an der zentralen Stelle inmitten der Schenkel,

      das heißersehnte Ziel nach all' dem bisher vorausgegangenen Liebesgeplänkel.

      Diesem Körperteil werden viele Namen gegeben, medizinische,

      liebevolle, geheimnisvolle und vulgäre,

      ich finde, der Name Venusmuschel macht ihm bei dir alle Ehre.

      Diese ist wohlschmeckend, weich, geschmeidig, feuchtglänzend und elastisch,

      und wenn sie sich für die Liebe öffnet, ist das absolut phantastisch.

      Ich möchte gerne noch vieles mit dir machen, was ich heute leider jedoch nicht mehr kann,

      doch all' diese Gedanken bringen mir Freude und Erregung, obwohl ich nun ein alter Mann.

      Solche lustvollen, sündigen Wünsche und Phantasien gehen mir nie ganz aus dem Kopf

      und lassen mich vergessen, was ich inzwischen bin - ein armer, kranker, impotenter Tropf.

      WS 042007

      Unzufriedenheit

      Gelegentlich sehne ich mich nach einem ganz anderen Leben,

      z.B. mit meinen Kumpeln durch die Dorfkneipen zu ziehen und überall

      einen zu bechern und zu heben,

      oder frisch gestylt und rasiert, mit dem neuesten Aftershave 'Good luck' an Backe und Kinn, auf der Straße hübsche Frauen an zu quatschen, um mit ihnen über ihre geheimsten Wünsche zu reden;

      ob sie dabei verschämt tun oder mich lüstern anschauen, egal, (denn ich weiß, was Frauen wünschen) ich würde sie greifen und erhaschen und sie im Park gleich nebenan nach allen Regeln der Kunst verführen und vernaschen.

      Ich möchte auch regelmäßig auf ausschweifenden Partys feiern und als Veranstalter selbst rauschende Feste geben,

      oder ich möchte auch mal in ein Bordell gehen und den Huren zuhören, wenn sie von ihrem schwerkranken oder behinderten Kind erzählen, der Grund für ihr bescheidenes Leben.

      Manchmal überkommt mich auch der Drang, Kinderschändern,

      Lustmördern, Finanzjongleuren, Versicherungsvertretern, Spekulanten und anderen Kakerlaken, so, wie man es mit Heuschrecken tut, die Beine einzeln auszureißen und sie bis aufs Blut zu peinigen und zu quälen; wenn ich das nächst Mal auf die Welt komme, irgendwie, irgendwann, irgendwo, werde ich mir jedenfalls ein aufregendes, spannendes, abenteuerliches, voll ausgefülltes Leben auswählen.

      Mein jetziges Leben ist so langweilig und fad, aufregende, interessante Dinge kann ich lediglich, dafür aber sehr bequem, im Sessel am Fernseher glotzen,

      ich finde mich abscheulich, ich finde mich selbst zum Kotzen.

      Es wäre höchste Zeit, nach etwas Höherem zu streben, doch dazu bin ich wiederum zu faul und zu träge, so bin ich eben, das ist mein Leben.

      WS 092010

      Umständliche Liebeserklärung

      Du bist mein Glücksstern, groß wie ein Planet, du bist meine Sonne, die immer zu mir steht, du bist mein Silbermond, der meine Nächte erhellt, du bist meine Sternenschnuppe, die zu mir vom Himmel fällt, du bist mein Goldstück, das ich immer bei mit trage, du bist mein Reichtum bis an das Ende aller Tage; du bist das Universum für mich, kurzum gesagt: i c h l i e b e d i ch !

      Du bist für mich wie eine durch die Zeit ein wenig verwitterte Marmorsäule, die mich hält und stützt in allen Lagen,

      du weißt am Besten, was mir gut tut, ich brauche dich danach gar nicht zu fragen, du bist

      für mich da zu jeder Zeit, an guten und an schlechten Tagen,

      ich kann mich an dir emporranken in schwindelerregende, verbotene Höhn,

      das kann jetzt jeder Leser, anhand der einem kranken Hirn entsprungenen Pamphlete,

      selber seh'n.

      Am besten drücke ich dir meine Gefühle durch ein Liebeslied eines erfahrenen Profi aus, nämlich durch Reinhard Mey. Als eingefleischter Frohnauer war er ja einstmals fast unser Nachbar, als wir beide noch in Heiligensee wohnten (nicht genau wörtlich zu nehmen, aber global betrachtet).

      Ich zitiere jetzt Wie vor Jahr und Tag', eine poesievolle Komposition, der nichts hinzuzufügen ist:

      >Wie vor Jahr und Tag liebe ich dich doch, vielleicht weiser nur und bewusster noch, und noch immerfort ist ein Tag ohne dich, ein verlor'ner Tag, verlor'ne Zeit für mich.

      Wie vor Jahr und Tag ist noch immerfort das Glück und dein Name dasselbe Wort, allein was ich geändert haben mag, ich lieb dich noch mehr als vor Jahr und Tag.

      Mit wie viel Hoffnung hat alles angefangen, wie viel Erwartung auf dem Weg, der vor uns lag,

      wir sind seitdem manch Stück darauf gegangen, und doch ist er für mich neu wie vor Jahr und Tag.

      Ich