Wolfgang Dieter Schreyer

GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.


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und wenn du mich sogar wieder an deinen stolzen Brüsten tutschen lässt, lade ich dich gerne ein zu einem gemeinsamen, vergnüglichen Versöhnungsfest.

      Zwar bemühe ich mich immerfort, dass ich ein fehlerfreier, toleranter und idealer Gatte werde, doch ein schwacher Charakter hat es halt nicht immer leicht auf dieser unberechenbaren Erde.

      Verzeih' mir, bitte! Verzeih'! Das ist ein echter Hilfeschrei!

      WS 052010

      Ein kleines Liebeslied für meine Frau

      Ich liebe dich trotz allem, was zwischen uns ist gewesen, wir verhalten uns manchmal wie zwei störrische alte Besen, doch ich gedenke, ich bin von manchem bösen Gedanken inzwischen genesen.

      Ich liebe dich, meine Süße, du mein mir angetrautes Weibchen, deine Lippen, deine Titten und deinen Arsch, kurzum dein ganzes schmiegsames Leibchen.

      Ich bestaune oft deine Hartnäckigkeit, dein treffsicheres Bauchgefühl, deine vitaleAktivität

      und des nachts die gurgelnden Geräusche deiner träumenden Kehle.

      Für entspannten, ruhigen Schlaf wünsche ich dir statt Tabletten zukünftig eine erwachte, fröhliche, befreite Seele.

      Ich bewundere deinen Ordnungssinn, deine Strebsamkeit, deine Reinlichkeit und deinen unermüdlichen Fleiß, kurzum deine stolze Hausfrauenehre.

      Ich lasse dich bei der Arbeit gerne selbstständig walten und komme dir dabei möglichst wenig in die Quere.

      Ich liebe die alltäglich von dir appetitlich zubereiteten Speisen,

      und ich sehne mich nach dem mittäglichen Essen wieder nach zärtlichem

      Geknutsche, Liebkosen und beieinander liegendem Gekuschel -

      und nach dem Genuss deiner zarten, köstlich saftigen Venusmuschel.

      WS 23.10.2010

      Lobeshymne

      Wenn meine Frau ich hätte nicht, wäre ich ein armer Wicht.

      Sie ist eine Klassefrau,

      wie ein wohl gelungenes Gedicht.

      Sie ist freundlich, flink und fleißig, obwohl doch weit schon über dreißig, sauber, bescheiden, ordentlich und schlank, und meist gesund, nur selten krank.

      Sie ist famos im Organisieren und immer vornweg beim Kommunizieren; gute Einfälle und Ideen hat sie immer parat, und sie trägt einen Diamantring*) mit drei Karat.

      Sie hat tausend tolle Kochrezepte und hat für mich immer gute Konzepte, was ich zu tun und zu lassen habe, auch wenn ich sie danach gar nicht frage.

      Nähmaschine und Herd bedient sie wie ein Profi, den Schneider und den Koch im Haus erspart sie, ihre selbst komponierten Gerichte immer lecker schmecken, so dass man nach dem Essen sich stets die Finger muss lecken.

      Sie arbeitet und schuftet und rackert und macht, manchmal sogar bis tiefin die Nacht; dann fällt sie ins Bett mit letzter Kraft:

      >Gott sei Dank, für heute habe ich es wieder geschafft.<

      Und das tut sie alles ohne Lohn, ohne Geld, auch festes Taschengeld sie von mir nicht erhält.

      Manchmal, in Zeiten mit speziellen Gefühlen, bei leisen musikalischen Tönen,

      kann sie bei erregter Stimmung auch noch lustvoll stöhnen.

      Ich spreche hier aus, was sich viele Männer nicht trauen:

      >Ich habe die perfekteste aller perfekten Frauen.

      < Natürlich hat sie auch kleine Fehler, doch das nehme ich nicht so krumm,

      denn sie ist, Gott sei Dank, kein bisschen blöde oder dumm.

      Was mich nur manchmal irritiert, dass sie mich so herzlos kritisiert.

      >Du bist so langsam; sei nicht so träge;

      du bist so schlampig; so putzt man nicht die Zähne.<

      Mir scheint, sie erwartet, ich soll so perfekt sein wie sie, bei aller Sympathie - das schaffe ich im Leben nie.

      WS 052007

      *) aus synthetisch gepresstem Kohlenstoff (der Wahrheit zuliebe)

      Kindheitserinnerung

      Als ich noch ein Knabe war,

      etwa mittleren Bubenalters und von mittlerer Größe, sensibel, zurückhaltend, oft gehemmt und mit weißblondem Haar, war ich zusammen mit meinen Eltern in irgendeiner Gästerunde, ich weiß nicht mehr genau zu welcher Zeit und zu welcher Stunde.

      Ich war vergnügt, aufmerksam und aufgeschlossen, habe die Gäste bedient, und wenn ein Glas leer war, habe ich Getränke nachgegossen.

      Als ich deswegen von jemandem habe ein Lob bekommen, das weiß ich noch wie heute und hier, sagte ich stolz: >Ich bin eben ein Kavalier.<

      >Ein Kaffer bist du, und kein Kafferlier,< diesen Kommentar hat mein Vater sicher nur scherzhaft getan und auch nicht böse gemeint, doch ich habe das sehr ernst und mir zu Herzen genommen,

      an vieles andere erinnere ich mich nur noch sehr verschwommen.

      Mir war im Grunde schon damals klar, was in etwa ein Kaffer war, ein ungebildeter, primitiver Schwarzer aus dem Busch, mit krausem Haar, doch ich kam mir nicht wie ein Neger vor, sondern wie ein einfältiger, tumber, kleiner Tor.

      PS.:

      Manchmal mache ich es heute ähnlich wie mein Vater, vielleicht nicht ganz genau, dasselbe auch mit meiner Frau.

      Wenn ihre Toilette mal etwas länger dauert, und sie von mir auf Komplimente lauert, sage ich schon mal aus Spaß:

      >Früher warst du ein süßes Kätzchen, hattest noch kein Struma, heute bist du kein Kätzchen mehr, sondern ein ausgewachsener Puma.< Der Unterschied ist, wie ich find',

      meine Frau ist schließlich, wie sie immer betont, erwachsen, ich war damals noch ein Kind.

      Meistens missversteht sie meinen Spaß und sagt dann beleidigt zu mir:

      >Weißt du was, du kannst mich mal <

      Dann stehe ich, so wie früher, vollkommen bedeppert da, unverstanden und blass.

      WS 052007

      Ein Hochgenuss.

      Es gehört für mich zu den feinsten Genüssen:

      das Verzehren von frischen, schaumigen Schoko-Negerküssen,

      und jedes Mal, wenn mein Weibchen mir dabei die Schokolade aus den

      Mundwinkeln leckt,

      scheint das Glück für mich schon fast perfekt.

      Doch als ob ich es nicht bereits aus Erfahrung wüsst', dass es in mir immer wieder erweckt die sinnlichsten Gelüste, wenn es mich umarmt und mit seinem wonnigen, warmen, weichen Mund mir zärtlich fordernd den süßen Schaum von den klebrigen Lippen küsst.

      Negerküsse sind himmlische Verführer zur Liebe, sie verheißen uns ein Vorgefühl vom paradiesischen Glück,

      sie animieren uns erregend zur genüsslichen Vorbereitung der Liebe

      und es öffnet sich den innig Liebenden vom siebenten Himmel ein unendlich

      weites, seliges Stück,

      wenn sie glücklich berauscht vom lustvollen Ausleben ihrer sie überströmenden Sinnlichkeit bis tief in das Universum schauen können -für einen kurzen, aber unvergesslichen Augenblick.

      WS 112009

      Meine