Iris Schneider

Flucht in die Hoffnungslosigkeit


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      Iris Schneider

      Flucht in die Hoffnungslosigkeit

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       KAPITEL 1 Prolog

       KAPITEL 2 Verletzte Kinderseele

       Kapitel 3 Der Umzug

       Kapitel 4 Zum ersten Mal zu Dritt

       KAPITEL 5 Iris

       KAPITEL 6 Geringe Einsicht

       KAPITEL 7 Das Gespräch

       KAPITEL 8 Der Mann ist das Problem…

       KAPITEL 9 Endlich Urlaub

       KAPITEL 10 Eine Zeit für sich

       KAPITEL 11 Der Abschied

       KAPITEL 12 Portugal

       KAPITEL 13 Aussichtslose Hoffnung

       KAPITEL 14 Eine neue Brille

       KAPITEL 15 Ein nächstes Kind

       KAPITEL 16 Die Warnung

       KAPITEL 17 Eine Klärung

       KAPITEL 18 Unschönes Ende

       KAPITEL 19 Eine letzte Lüge

       KAPITEL 20 Ein Abschied für immer

       KAPITEL 21 Epilog

       Impressum neobooks

      KAPITEL 1 Prolog

      Ich hatte nicht mehr daran geglaubt Elena wiederzusehen.

      In meinen Gedanken habe ich versucht sie mir vorzustellen, aber ich sah immer nur meine kleine Prinzessin vor mir. Das zierliche, kleine Mädchen, das ich nachts auf den Armen getragen habe, um sie zu beruhigen, wenn sie wieder einmal von Albträumen weinend erwachte.

      Dann machte ich ihr ein Glas warme Milch und brachte sie wieder leise ins Bett, damit ihre Mutter

      „Ich hab dich lieb“, hatte sie mir gesagt und ihr zierliches Händchen in meine große Hand geschoben. nicht aufwachte. Sie konnte ihre schlechten Träume noch nicht richtig ausdrücken. Bruchstücke kamen dabei heraus.

      Traumtrümmerteile. Und mit diesen kam das herzzerreißende Schluchzen und Zittern aus ihr.

      Ständig handelte es sich um handfeste Streitereien zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter. Diese dunklen Stunden hatten sich in Elenas kleine Seele tief hineingeätzt. Als ein großer Brandfleck.

      Wiederholt träumte sie von gleichen Szenen des Erlebten. Aus dem Land ihres Vaters, Tunesien.

      Immer wieder fuhr ihre Mutter mit ihr dorthin. Immer wieder erlebte sie unschöne Dinge, die sich tief in ihr kleines Herz bohrten. Auch ich litt Höllenqualen, wenn ihre Mutter wieder mit ihr wegfuhr. Mir blieben nur Tonis leere Versprechungen von Liebe und Heimatgeplätscher.

      Wie glücklich war Elena hier im Deutschen Kindergarten. Sie fühlte sich dort geborgen und aufgehoben. Sie hatte Freundinnen und erzählte und plapperte in einem fort, wenn sie nachhause kam. In ihrem Kinderhort war sie ein unbeschwertes Kind.

      Jedes Mal, wenn sie mit ihrer Mutter wieder aus Tunesien zurück kam, war sie ein kleiner, fremder, erwachsener Mensch geworden, mit großen, dunklen, traurigen Augen, die mich fragend anguckten. Sie war nicht mehr das unbeschwerte Mädchen, das hier winkend von mir fuhr.

      Die Liebe zu Toni hatte sich bei mir zunehmend intensiviert. Obwohl sie ihre Kühle mir gegenüber nie ganz verloren hatte. Ich habe trotz allem zu ihr gehalten und nie meine Hoffnung aufgegeben, dass irgendwann alles gut werden würde. Für unsere Liebe und für unsere kleine Familie, die immer wieder aufs Neue zusammenwuchs, trotz des negativen, zwischenzeitlichen Geschehens und Tonis leeren Versprechungen, dieser Tunesischen Ehe endlich ein Ende zu setzen.

      Als Ihr Lebenspartner bekam ich immer wieder mit, wie sehr Toni dort unten gelitten hatte, weil sie als deutsche Frau in diesem Land nie richtig akzeptiert worden war.

      Wie oft hatte sie aus Tunesien weinend angerufen und ich habe sie versucht zu trösten. Ich hatte ihr gesagt, sie solle endlich die Scheidung mit ihrem Mann durchziehen.

      Eines Tages kamen sie, die schockierenden Worte von Toni, die mich tief verletzten.

      „Ich liebe meinen Mann doch noch und ich werde mit Elena wieder nach Tunesien gehen.“

      Ein Schock, den ich lange nicht verkraften konnte, wo ich doch glaubte, diese ruhelose Frau endlich ändern zu können.

      Unterdrückung und Gewalt legten sich wie ein schwarzes, erstickendes Gewand über Toni und Elena.

      Dann kam der Tag, wo beide aus meinem Leben verschwanden.

      Jahre vergingen, ohne dass ich nur ein Lebenszeichen von ihnen hörte, bis ihre Fotos im Internet auftauchten

      KAPITEL 2 Verletzte Kinderseele

      Endlich war es wieder still geworden in der unteren Wohnung. Die Kleine hatte aufgehört zu schluchzen. Fast jede Nacht um die gleiche Zeit, hörte ich seit Tagen dieses Weinen und Jammern von dem kleinen Mädchen. Jedes Mal nahm ich mir vor, die Frau aus der unteren Etage daraufhin anzusprechen. Aber Mutter und Kind verschwanden schon früh am Morgen aus dem Haus. Heute kam ich früher nachhause und blieb vor ihrer Wohnungstür stehen. Ein Telefongespräch war schwach zu hören. Wortbruchstücke teilten mir mit, dass sie mit dem Ausland telefonierte. Plötzlich schrie sie in lautstarken, scharfzüngigen Sätzen:

      „Nein…, ich will es einfach nicht mehr. Elena kann es auch nicht mehr ertragen, was willst du denn noch?“

      Jemand kam die Treppe herauf. Schnell verschwand ich in die nächste Etage und schloss hastig meine Wohnungstür auf.

      Nachdenklich warf ich meine Jacke auf das Sofa und steckte mir eine Zigarette an. Nervös rollte