Carlo Fehn

Der Radspitz-Killer


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bereits erblicken konnten, hörten sie auch schon, wie – begleitet von rhythmischem Klatschen – erste Gesänge angestimmt wurden.

      »Also dann, auf einen schönen gemeinsamen Abend und herzlichen Glückwunsch zu eurer ersten Teilnahme an der Wenzel-Prozession!«

      Harald gab Martina und Pytlik die Hand und umarmte beide. Seine Frau tat es ihm anschließend gleich. Danach suchten sich die Vier ein gemütliches Plätzchen. Die Stimmung war ausgelassen. Pytlik schaute sich um und stellte fest, dass die fleißigen Helfer am Abend vorher ganze Arbeit geleistet hatten. Alles war feierlich geschmückt und an mehreren Plätzen konnte man den Rauch sehen, der von den Grillrosten langsam in den Himmel stieg. Der Parkplatz unterhalb der Scheune war komplett mit Bänken und Tischen vollgestellt und in Verbindung mit dem Biergarten und dem Gasthof konnten alle Teilnehmer einen Platz finden. Der Hauptkommissar sah auch Gerhard Hölzer, den Eigentümer der Radspitz-Klause, der bereits damit begonnen hatte, die ersten Getränkebestellungen entgegenzunehmen.

      »Puh! Wunderschön! Ich muss wirklich sagen, die Leute haben sich alle sehr viel Mühe gegeben. Es ist hier oben aber auch wirklich schön. Und mit den vielen Lichtern – ganz toll!«, war Martina sichtlich berührt vom Ambiente und der Atmosphäre. Eine freundliche junge Stimme unterbrach sie dann.

      »Darf’s bei euch schon etwas sein?«

      Pytlik und Harald tranken Bier, die Frauen ließen sich einen Wein schmecken. Nachdem die Gläser das erste Mal leer waren, bemerkten die Vier, dass viele sich von ihren Bänken erhoben und langsam hinauf zur Kapelle liefen. Wenige Minuten später gedachte der Pfarrer in einer kurzen Rede der Männer, die vor fünfzig Jahren hier oben ihr Leben gelassen hatten, weil sie der Dorfgemeinschaft hatten helfen wollen. Der abschließende fromme Wunsch des Geistlichen, den Abend und die Nacht nun in geselliger Runde miteinander zu feiern, wurde anschließend erfüllt.

      Nach der schlechten Erfahrung des Vortages hatte Martina irgendwann spontan entschieden, das Angebot zu nutzen und sich zusammen mit Pytlik später, falls es noch notwendig sein sollte, in der Scheune einen Schlafplatz zu suchen und erst am nächsten Morgen wieder hinunterzulaufen ins Dorf. Sie unterhielten sich gut mit Ursula und Harald, Pytlik traf doch noch den einen oder anderen Bekannten und Martina konnte sich nicht darüber beklagen, ab und an beim Getränkeholen von anderen Männern interessiert angesprochen worden zu sein.

      ***

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