Dr. Wolfgang Lipps

Das Leben findet während der Fahrt statt


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Duden, Politik und Gesellschaft, 2. völlig neu bearbeitete Auflage, das folgende Stichwort einzustellen, das erst von einer späteren Redaktion entdeckt und offensichtlich wieder ausgemerzt wurde:

      Volponie ▲Liberale, v.a. süddeutsche Bewegung mit humanistischen Zielen, u. a. in Verbindung mit britisch-französischem Gedankengut des 19. Jahrhunderts. Seit Mitte der 70er Jahre (Heidelberger Tagung) von zunehmender Bedeutung. Wissenschaftliche Bezeichnung: Volponismus. ▲(nach P. Volponi) Bezeichnung für den häufig vergeblichen Kampf des Individuums um Selbstbehauptung in einer feindlichen Umwelt.

      Das ganze Spektakel beschäftigte ausser den Hauptrednern, etwa 15 an der Zahl, ungefähr weitere 30 Helfer. Die grosse Veranstaltung im Kammermusiksaal des Kongresshauses der Stadt Heidelberg hatte über 400 begeisterte Zuhörer, von denen maximal 10 nicht merkten, wie wunderbar sie unterrichtet und mitgenommen wurden, und stand unter dem Motto:

       Prinzipielles – vom Grundsatz zur Behauptung.

      Eine kleine Auswahl der Referate zeigt die hohe intellektuelle und lehrreiche Bedeutung dieses Kongresses, es sprachen unter anderem:

       Dr. Joe Tuengerthal: „Stirbt ein Reisender im Verlauf einer Dienstreise, so ist diese damit beendet“

       Dr. Opfermann: „Katenologische, Hippopotamologische und Volponische Gesetzgebungsstile“

       Wolfgang Klein: „Möglichkeiten und Grenzen regressionsarmer kinetischer Rinderzucht in der Ostsee (einschliesslich Bottnischer Meerbusen) – Rückblick auf ein Wagnis“.

       Wolfgang Lipps: „Berufsbilder und Sacksammelstellen“

       Rudolf N. Worringen: „Stellungnahme zur Anlage 3 des Mitteilungsblattes der Verwaltung für Wirtschaft 1949 s. 129 betreffend das Berufsbild des Scherenmonteurs“

       Fried Kohler: „Zur Entwicklung des Leisereiders“

       Dr. Umbach: „1. Warum eigentlich nicht“,

       2. „Wo kämen wir hin?“

       Peter Heinrichs: „Sind Werbeleute sozialer Abfall?“

       Rudolfo Ohno: „ Grundsätzliches zum Berufsbild des Aschenbecherbauers“.

      Und so weiter und so fort!

      Besonders hatte es uns die Sprache des Gesetzgebers angetan, der sich damals wie heute erfrecht, die törichsten Anweisungen in Gesetzes- oder Verordnungsform hochtrabend unter das Volk zu bringen und der erwartet, dass alles, was er „unter sich macht“, tatsächlich nicht nur befolgt, sondern sogar ernst genommen wird.

      Das haben wir, unter anderem, an Verordnungen festgemacht, die sich einmal mit den „Sacksammelstellen“, was immer das sein mochte, in der Bundesrepublik befassten, und die zum anderen elaborate Ausarbeitungen zum Berufsbild der Scherenmacher, Taschenmessermacher, Rasiermessermacher, Instrumentenmacher usw. enthielten. So hatte das von Worringen zitierte Mitteilungsblatt der Verwaltung für Wirtschaft ernsthaft die Sacksammelstellen in Baden-Württemberg aufgelistet.

      Ich habe die Gelegenheit benutzt, in Bezugnahme auf den Professor, der mich als Assistenten an seinem Institut für Internationales Wirtschaftsrecht sechs Monate lang mit einem Teilaspekt seines hochbezahlten Gutachtens in Sachen „Barcelona Traction“, natürlich ohne jede zusätzliche Bezahlung, gezwiebelt hatte, zu den Sacksammelstellen folgenden Antrag einzubringen:

      Ich nehme mit Verwunderung zur Kenntnis, dass Herr Professor Wolfgang Serik, Heidelberg, um Aufnahme in die Liste der Sacksammelstellen in II. Baden-Württemberg gebeten hat. Ich bin der Meinung, dass dieser Antrag abgelehnt werden muss, und zwar nicht aus geographischen Gründen, denn der überwiegende Teil der Augustinergasse befindet sich zweifellos in Baden-Württemberg. Ich glaube jedoch, dass die erste Bekanntmachung über Sacksammelstellen …über Gebühr erschwert wird, wenn den Sacksammelstellen auch das Sammeln von ausserordentlich kleinen und von angewachsenen Säcken zugemutet wird. Ich meine, dass hier ein Fall gegeben ist, wo die Leistungsverwaltung vor der Vielfalt des zivilen Lebens zurückweichen muss.

      Das Mitteilungsblatt der Verwaltung für Wirtschaft hatte sich ferner lang und breit ausgelassen über die Anerkennung der Lehrberufe „Schneidwarenschleifer“ und „Taschenmesserreider“ sowie der Lehrberufe „Besteck- und Arbeitsmesserreider, Rasiermessermacher, Scherenmonteur und Taschenmesser-ausmacher“. Da wurde bei den Fertigkeiten unter anderem das „Reiden von Zwischenstücken der Rohlinge“ beschrieben.

      Das gab mir Gelegenheit zu folgender Stellungnahme:

      Zu 1 c. kann ich mich der Ansicht der Industrie nicht anschliessen….Besonders entsetzt bin ich über die Forderung der Industrie, das Reiden des Zwischenstückes eines Rohlings überhaupt in ihren Hinweis aufzunehmen. Ich bin nicht dafür, dass wir uns …in Stellungnahmen gegenüber der Bundesregierung über Unanständiges, ausserdem aber auch Selbstverständliches, unterhalten. Welches Weib niederen Standes immer dazu Lust verspürt, mag, wenn die Gelegenheit dazu vorhanden ist und sittsame Bürger nicht gestört werden,

       das Zwischenstück eines Rohlings reiden.

       Der Rohling kann das meistens leiden,

       wir können es auch nicht vermeiden,

       und damit muss man sich bescheiden,

       ohne sich daran zu weiden!

      Der Kongress war ein grosser Erfolg!

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