Andrea Pirringer

Wie Gott in das persönliche Leben eingreift


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väterlicherseits gewesen.

      Der Kontakt zu ihm verschlechterte sich allerdings immer mehr und eine endgültige Trennung stand im Raum. Ich besuchte ihn noch einmal und wusste nicht, dass dies die letzte Visite sein würde. Es war Wochenende und er holte sich einen Videofilm aus der örtlichen Videothek: Die Passion Christi vom bekannten Regisseur Mel Gibson. Wir sahen uns den Film an und waren tief berührt. Besonders die Schluss-Szene mit der Kreuzigung auf Golgotha blieb mir in Erinnerung.

      Irgendwie spürte ich, dass dies der Endpunkt unserer Beziehung war. Der Zweck unserer Verbindung war erfüllt. Tatsächlich trennten sich einige Wochen später unsere Wege. Wir gingen in Freundschaft auseinander, und er bald darauf eine neue Beziehung ein.

      Auch ich fand wieder einen Partner, allerdings erst etwa drei Jahre später. - Es war wieder ein Johannes! Meine Rolle als Magdalena veränderte sich aber. Es wurde weniger schmerzlich. Durch verschiedene ärztliche Behandlungen, die ich in der Zwischenzeit hatte durchführen lassen sowie die gute Medikation hatte ich meine Schmerzen nun weitgehend im Griff. - Im Mai 2008 durfte ich auch eine (weitgehende) Heilung einer anderen Erkrankung erfahren, an der ich 19 Jahre gelitten hatte.

      Die Zeit der Prüfungen neigte sich langsam dem Ende zu. Nun folgte nach und nach eine Zeit der Gnade. Diese dauert bis heute an und wird immer intensiver. Die Fülle der Gnaden ist kaum noch überschaubar.

      MEINE ZEIT IN DER NEUEN WOHNUNG

       Der Einzug Mariens

      Kurze Zeit, nachdem ich in das neue Zuhause (Ende 1998) eingezogen war, hatte ich eine Vision. Die Gottesmutter stand als Fatima-Madonna im weißen Kleid mit goldener Krone bei mir im Flur. In der Hand trug sie einen kleinen braunen Koffer, den sie mit den Worten „Heute bin ich in dieses Haus eingekehrt“ abstellte. – Maria zog also bei mir ein.

       Dies war das erste Mal (nach der Marien-Vision in Trier in der Fußgängerzone), dass die hl. Jungfrau sich mir zeigte und nun auch ganz persönlich zu mir sprach!

      Damals hatte ich meinen Hausaltar noch nicht. Die Madonna ging voraus, zog bei mir ein und war Wegbereiterin für ihren Sohn. Sie bereitete Seine Ankunft vor!

       Paramentik

      Im Jahr 2003 begann ich, Paramente zu nähen. Ich war immer noch vom Hl. Rock in Trier beeindruckt. Ich fand dies eine interessante Aufgabe und dachte, dass das die Arbeit wäre, die sich Gott von mir wünscht.

      Ich hatte das Bedürfnis, Christus in der Person des Priesters neu einzukleiden und Ihn zu schmücken. Ich fühlte mich wie der Hl. Franz von Assisi, zu dem Jesus gesagt hatte: „Franziskus, baue Meine Kirche wieder auf!“ – Er nahm das ganz wörtlich und begann mit der Renovierung des Kirchleins in San Damiano. Erst später erkannte er, dass der Herr etwas anderes von ihm erwartete.

      Ich fertigte Messgewänder mit verschiedenen Motiven an, unter anderem eines mit dem Bild des Christus Pantokrator. 2006 aber stellte ich diese Tätigkeit wieder ein. Ich spürte, dass das nicht das war, was der Ewige von mir wollte. Ich merkte, dass Er mich für andere Aufgaben braucht.

       Wieder Hinweise auf die Großeltern

       Nicht nur manche Orte erinnerten mich irgendwie an meine Großeltern, auch traten in meinem Leben immer wieder Personen auf, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihnen aufwiesen!

      Im Jahr 1999 arbeitete ich etwa ein halbes Jahr in einer Firma in München als Reinigungskraft. Mein dortiger Chef hatte große Ähnlichkeit mit meinem verstorbenen Großvater mütterlicherseits. Nicht nur äußerlich, sondern auch von seinem Verhalten her gab es einige Parallelen. Dort hatte ich auch einen älteren Arbeitskollegen, der so ähnlich aussah wie mein Urgroßvater mütterlicherseits.

       Pater Rupert Mayer

      Als ich einige Jahre später in München die Bürgersaalkirche kennenlernte, die gleichzeitig auch Gedenkstätte des Pater Rupert Mayer ist, fiel mir ebenfalls eine starke Ähnlichkeit des Paters mit meinem Urgroßvater mütterlicherseits auf. – Dadurch spüre ich auch, dass die Verstorbenen meiner Familie mich immer begleitet haben.

       Maresa-Desolata Meschenmoser

      Einige Zeit, nachdem ich in die neue Wohnung eingezogen war, es war wohl nach ca. fünf Jahren, bekam ich eine eigene Hauskapelle. Dies ergab sich so: Gott fügte es, dass ich ein Buch über die Begnadete Maresa Meschenmoser (aus Kaufbeuren, bereits verstorben) lesen durfte. (Pfarrer Franz Rudrof, Weg einer Menschenseele zu Gott, 1990, ISBN 3853530079. Es ist mittlerweile vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich.)

      Während der Lektüre des Werkes über ihr Leben bemerkte ich zahlreiche Parallelen zu meinem eigenen. Ich spürte eine schwesterliche Nähe zu Maresa. Sie hatte auch eine Hauskapelle sowie eine Statue der Fatima-Madonna besessen und so keimte in mir der Wunsch, ebenfalls einen solchen Hausaltar besitzen zu wollen.

       Dieses Buch war für mich die Vorbereitung und Einstimmung auf meine eigene Hauskapelle, von der ich damals noch nichts ahnen konnte.

      DIE HAUSKAPELLE ENTSTEHT

      Bereits in den 1980er Jahren (!) hatte ein Onkel von mir einen Tabernakel gezimmert, der viele Jahre auf einem Dachboden stand und verstaubte, weil wir keine Verwendung dafür hatten. Nun aber fand der Schrein plötzlich seinen Weg zu mir in meine Wohnung! Durch Vermittlung meiner Großmutter (die damals noch lebte), die Kontakt zu Priestern eines polnischen Klosters hatte, fügte sich auf wunderbare Weise eines ins andere und der Tabernakel konnte vollständig ausgestattet werden. - Ich stellte ihn in der Mitte meines Wohnzimmers auf.

      Eine Künstlerin (bereits verstorben) hat damals die Türen nach der Vorlage einer Ikone mit der Szene Maria Verkündigung aufwändig bemalt. Bereits in den 1980er Jahren hatte also Gott diesen Hausaltar vorbereitet! Zur damaligen Zeit konnte noch niemand ahnen, welche Bestimmung er später einmal haben würde!

      Den Altar dekorierte ich mit der Fatima-Madonna, der ehemaligen „Wander-Muttergottes“, die sich im Besitz meiner Mutter befunden hatte und welche sie mir gerne übergab. Ebenso stellte sie mir eine etwa gleich große Herz-Jesu-Figur, für die es damals keine Verwendung gab, zur Verfügung. Diese hatte auch jahrelang ungenutzt in einem Schrank gestanden und wartete dort auf ihren „Einsatz“.

      Vor dem neuen Hausaltar betete ich nun regelmäßig, auch den Rosenkranz, was mir im Laufe der Zeit zunehmend leichter fiel. An manchen Tagen konnte ich sogar mehrere Rosenkränze ohne Schwierigkeiten beten. Seit dem Jahr 1997 habe ich fast jeden Tag treu den Rosenkranz gebetet, bis heute.

       Die Gottesmutter offenbarte einmal einer begnadeten Person, dass das Rosenkranz-Beten eine Form der Auserwählung ist.

       Heute habe ich die Gnade, dass ich ohne größere geistige Zerstreuung und ohne Ermüdung beten kann.

      Mit dem regelmäßigen Gebet begannen auch die göttlichen Gnadengeschenke zu fließen.

       Häuser der Anbetung

      Eines Tages führte mir Gott ein weiteres Buch zu: Häuser der