„lebenswichtigen“ Utensilien, wie zum Beispiel Trinken (heiß und kalt), Snacks, Kondome, Gleitgel, Taschentücher, Sauerstoffmasken für den Notfall, Flyer von Einrichtungen, an die vermittelt wird usw. Mit neuen Frauen – also nicht unseren Klientinnen – kommt man über die Vergabe von Hygieneartikeln ganz passabel in Kontakt. Andere wiederum trauen sich nicht, die Einrichtung zu besuchen, weil sie sich nicht als Sexarbeiterinnen oder Drogenkonsumentinnen outen möchten. Abschließend kann ich zu meinem Praktikum sagen, dass mir die letzten Wochen am besten gefallen haben. Wenn ich meine Partnerschaft bereits früher beendet hätte, wäre die Arbeit wahrscheinlich leichter gewesen, da mich der Kummer zu stark eingenommen und abgelenkt hat. Des Weiteren leuchtet mir nun noch mehr ein, dass mein Essverhalten und meine Stabilität durch Krisen, neue und ungewohnte oder einengende Situationen in zwischenmenschlichen Beziehungen und im Beruf ins Wanken geraten. Damals hätte ich mir einen Job in Vollzeit wohl kaum zugetraut, wohingegen ich heute feststelle, dass ich mit Aktivität und Stress viel besser umgehen kann als vermutet. Der Druck im Vorhinein entsteht in meinem Hirn – ich bin es, die einen Berg erbaut, der erst mal nicht erklimmbar zu sein scheint und der mich vor Schreck passiv werden lässt. Zukünftig muss ich die Dinge einfach angehen. Die Dramatik kostet nicht nur Zeit, sondern auch Energie. Nichtsdestotrotz gehört sie zu mir und wird Teil meines Selbst bleiben. Die durch den Umzug entstandenen Schulden bei Mama sind fast abbezahlt, und ich bin stolz auf mich, seit Ende April insgesamt lediglich zweimal rückfällig geworden zu sein. Das ist ein Riesenfortschritt ... Die Kilos, die ich während meiner Arbeit zunahm, purzeln langsam und ohne Anstrengung. Vor mir liegen jetzt bis einschließlich September zweieinhalb Monate Semesterferien – genug Möglichkeit zur Selbstfindung. Obwohl es mich ein wenig ängstigt, von heute auf morgen zur Ruhe gezwungen zu sein, zumal ich befürchte, ich könnte die Trennung bereuen, bin ich gleichsam gespannt darauf, wie ich das, was mich erwartet, meistere. Mein Leben kann gar nicht falsch sein, denn es ist meins!
Eifer sucht, was Leiden schafft
2. AugustEs hat tatsächlich anfängliche Zweifel an meiner Entscheidung bezüglich der Trennung gegeben. Diese haben sich inzwischen jedoch in Luft aufgelöst, weil Pascal mir mit andauernder Grenzüberschreitung mächtig auf die Eierstöcke geht. Er will mich zurück ... Statt aber zu akzeptieren, dass meine Kräfte unsere Beziehung betreffend am Limit sind und ich daher derweil nichts anderes ersehne als das Annehmen meines Wunsches, sich erst mal von mir fernzuhalten, bis Gras über die Sache gewachsen ist, ignoriert er gnadenlos.
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