Stephane Rambicourt

Commandant Amédé räumt auf - Papa im Wald stinkt's


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meinst du?“ fragte Florentine.

      „Na schau einmal, der ist total mit Säure, Lauge oder so verätzt und fällt auch schon fast auseinander. Sogar die Reifen sind angegriffen. Der kommt aus der Gegend um Grenoble. Wenn der von hier wäre, würde ich den sofort rausziehen lassen“, schimpfte Amédé.

      „Lass doch gut sein, das ist Sache von Madeleine oder Bois und außerdem fahren bei uns viele Autos herum, die auf der Straße eigentlich nichts mehr zu suchen hätten“, beruhigte Florentine ihren Mann.

      „Hast ja recht mein Schatz“, lenkte Amédé ein, „aber wenn ich den nochmal hier sehe, ruf ich Madeleine oder Bois an. Der Lastwagen da ist meiner Meinung nach sehr gefährlich, vorallem für andere Verkehrsteilnehmer und die Umwelt, wer weiß was der geladen hat.“

      Wenig später erreichten sie den Supermarkt in La Foux, kauften ein und machten sich einen schönen gemeinsamen Nachmittag. Der Lastwagen war vergessen.

      Wieder zu Hause angekommen transportierten beide die Einkäufe in die Wohnung, als das Telefon klingelte.

      „Ihr seid schon zurück vom Einkaufen? Gut. Mein Enkel hat gerade beschlossen, dass er hier schlafen möchte“, lachte Marie ins Telefon.

      „Wie bitte“, lachte auch Florentine, „wir kommen gleich zu euch.“

      „Also von mir aus geht das in Ordnung“, lachte Marie, „aber vielleicht sollte er einen Schlafanzug und frische Wäsche haben.“

      „Mama, ihr verwöhnt den Kleinen aber auch so sehr“, sagte Florentine grinsend, „bis gleich.“

      „Was ist denn?“ erkundigte sich Amédé.

      „Dein Sohn hat beschlossen, dass er bei Opa und Oma schlafen will“, grinste Florentine.

      „Bitte? Wie kommt er denn da drauf?“, lächelte Amédé.

      „Keine Ahnung. Aber ich denke wir sollten ausprobieren, ob er das durchhält. Ich hole ein paar Sachen, die er braucht und dann fahren wir rüber“, sagte Florentine fröhlich.

      Knapp 10 Minuten später waren Amédé und Florentine bei ihren Eltern, als auch schon Henri Simon auf sie zugestürmt kam.

      „Will bei Opa und Oma schlafen. Bitte, bitte Mama“, bettelte der kleine Mann seine Mutter an.

      „Wenn du das wirklich möchtest, okay. Dann darfst du bei Opa und Oma schlafen“, willigte Florentine ein und gab ihrer Mutter die Kleidung und vor allem auch das wichtige Schlaftier.

      „Wir probieren es einfach mal aus, ob er durchhält. Mit was habt ihr ihn denn bestochen?“ fragte Florentine ihre Mutter grinsend.

      Marie legte den Finger auf ihre Lippen und ging leise voraus zu Henri’s Arbeitszimmer. Dort saßen Opa und Enkel gemeinsam auf dem Boden und spielten mit einer Modelleisenbahn.

      „Also ihr seid mir Eltern“, lachte Florentine, als sie die glücklichen Augen der beiden Henri’s sah.

      „Mama, guck mal, Eisenbahn“, rief Henri Simon und Henri wurde plötzlich rot im Gesicht und verlegen.

      „Wann hast du die denn gekauft?“ fragte Amédé.

      „Die hab ich schon vor über vier Jahren gekauft, da war der Kleine noch nicht auf der Welt“, erklärte Henri verlegen.

      „So etwas hab ich nie gehabt“, schmunzelte Florentine.

      „Er ist ja auch ein Junge und außerdem hast du nie gesagt, dass du eine Eisenbahn haben möchtest“, grinste Marie.

      „Na gut, könnte es sein, dass mein Schatz auch mitspielen will“, lachte sich Florentine, als sie Amédé ansah.

      „Natürlich“, lächelte Amédé und setzte sich zu Henri und seinem Sohn auf den Boden.

      Marie und Florentine gingen gemeinsam in die Küche.

      „Jetzt haben wir drei Kinder da drüben“, schmunzelte Marie.

      „Ich finde es so wunderschön. Danke Mama“, erwiderte Florentine und umarmte ihre Mutter, „vielleicht haben wir jetzt einmal wieder einen gemeinsamen Abend für uns.“

      „Ist doch in Ordnung. Wenn es Probleme gibt, melde ich mich schon. Versprochen“, erklärte Marie.

      Nach einer Stunde verabschiedeten sich Florentine und Amédé von ihrem Sohn, Marie und Henri. Auf der Heimfahrt sagte Amédé plötzlich:

      „Meine über alles geliebte Ehefrau, wir haben heute sturmfreie Bude. Wahnsinn.“

      „Na mal sehen wie er durchhält, unser kleiner Held“, grinste Florentine.

      Zu Hause aßen sie eine Kleinigkeit zu Abend, alberten miteinander herum und landeten gemeinsam auf ihrem Sofa.

      „Du Schatz, das ist auch mal wieder schön, zu zweit alleine zu sein“, flüsterte Amédé seiner Florentine ins Ohr.

      „Stimmt, das hatten wir beide schon lange nicht mehr. Aber unser kleiner Mann fehlt mir bereits jetzt schon“, sagte Florentine lächelnd.

      „Na dann muss ich dich und du mich ersatzweise knuddeln, sonst bekommen wir ja noch Knuddelentzug“, lachte Amédé, küsste seine Frau und verbrachte eine lange heiße Liebesnacht mit ihr.

      Am nächsten Morgen, sie konnten seit langem einmal wieder richtig ausschlafen und in Ruhe gemeinsam frühstücken, wurde Florentine unruhig.

      „Mir fehlt Henri Simon so, können wir nicht schnell rüber fahren und ihn abholen?“ bat Florentine.

      „Ja, klar. Sag mal, was denkst du. Wir könnten doch mal wieder mit Papa und Mama zu Colette Mittagessen gehen?“ überlegte Amédé.

      „Das ist eine sehr gute Idee. Ich rufe gleich bei Mama an und sag ihr Bescheid“, freute sich Florentine und hatte bereits das Telefon in der Hand.

      „Hallo Mama. Wie war denn die Nacht?“ fragte sie ihre Mutter neugierig.

      „Alles gut. Keine Probleme. Die beiden Henri’s haben gut durchgeschlafen“, lachte Marie herzhaft.

      „Echt? Du musst mir nachher erzählen, wie ihr das gemacht habt“, grinste Florentine, „was hältst du davon, Amédé hatte die Idee, mal wieder gemeinsam, mit euch zu Colette Mittagessen zu gehen.“

      „Das ist eine gute Idee. Kommt ihr her oder wollen wir uns bei Colette treffen?“ erwiderte Marie.

      „Wir kommen zu euch und gehen dann gemeinsam zum Place Dolet. Bis gleich Mama“, schmunzelte Florentine.

      „Erzähl, wie war die Nacht. Haben sie überlebt?“ lachte Amédé.

      „Mama sagt, dass Henri Simon durchgeschlafen hat. Bin mal gespannt, was sie zu erzählen haben“, freute sich Florentine, „wir gehen dann gemeinsam zu Colette zum Essen.“

      Kurze Zeit später trafen Amédé und Florentine bei Marie ein.

      „Ich höre ja gar nichts, wo ist denn mein kleiner Held“, fragte Florentine erstaunt.

      „Eisenbahn“, lachte Marie, ging voraus zum Arbeitszimmer ihres Mannes.

      Henri lag auf dem Boden und Henri Simon, mit einer Eisenbahnermütze und einer blinkende Signallampe, saß auf ihm drauf. Dabei sangen beide Kinderlieder.

      Es war ein Anblick für Götter. Marie, Florentine und Amédé lachten und freuten sich sehr, als sie die beiden Henri’s so sahen.

      Erst jetzt erblickte Henri Simon seine Eltern, sprang auf und rannte auf beide zu und drückte sich fest an sie.

      „Na wie hat es meinem kleinen Helden bei Opa und Oma gefallen?“ fragte Florentine, während sie Henri Simon umarmte und küsste.

      „Toll Mama. Ganz lange Eisenbahn spielt“, freute sich Henri Simon.

      „So, so, ganz lange Eisenbahn gespielt. Dann weiß ich warum mein Schatz durchgeschlafen hat“,