Erwin Hollecker

Bauen plus Wohnen


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der Suche nach dem möglichst optimalen Haus sind nicht nur die Lage und die Aussicht ausschlaggebend. Weitere Faktoren wie die Infrastruktur sowie die Zukunftsaussichten der Kommune, in der das Haus steht, sollten bei der Entscheidung mit einbezogen werden.

      Die Infrastruktur einer Gemeinde.

      Das Traumhaus scheint gefunden. Ideale Lage, nicht allzu weit von einer größeren Stadt entfernt und trotzdem viel Natur. Das Haus selbst nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut und mit regenerativer Energiegewinnung ausgerüstet.

      Wie aber sieht es mit den Schulen für den Nachwuchs aus? Bestehen am Ort Kinderbetreuungseinrichtungen? Eine Vorschule für das Kind bis zur weiterführenden Schule? Das sind nur einige Fragen von vielen, die noch Folgen. Wenn eine Kinderbetreuung vor Ort stattfindet, ist diese privat oder unterstützt die Kommune die Einrichtung? Wie viele Kinder besuchen die Vorschule und wie sind die Zukunftsaussichten der Schule? Die Problematik liegt in Deutschland bei zwei Faktoren. Das ist zum einen der demografische Wandel, das bedeutet das der Altersdurchschnitt der Gesellschaft steigt und dazu eine Landflucht. Immer mehr Menschen zieht es in die großen Städte und deren Randgebiete. Die Verlierer sind kleine Gemeinden auf dem Lande.

      Infolge des steigenden Altersdurchschnitts und des Wegzugs von Familien macht sich gerade auf dem Land eine Verschlechterung der Infrastruktur bemerkbar. Schulen werden aufgrund fehlender Schüler geschlossen und Busverbindungen eingestellt. Supermärkte und Fachgeschäfte schließen. Wenn eine gute Verkehrsanbindung besteht, ist das schon Mal ein Vorteil, denn damit können weitere Einkaufsmöglichkeiten genutzt werden.

      Was leistet eine Kommune?

      Die Leistungsfähigkeit einer Gemeinde ist nur so gut wie die Bürger, die in Ihr wohnen.

      Bevor also der Umzug stattfindet, sollte die betreffende Gemeinde auf ihre künftige Politik hin untersucht werden. Welche Entscheidungen wurden in der Vergangenheit getroffen und was ist für die Zukunft geplant. Wie sieht die Statistik im Bezug auf die Einwohnerzahlen aus? Wenn diese über Jahre hinweg kontinuierlich sinkt, wird die Infrastruktur früher oder später darunter leiden.

      Junge Familien sind meist sehr mobil und sehen in fehlenden Einkaufsmöglichkeiten und anderen Missständen kein so großes Problem. Hier wird oft der Anreiz der umgebenden Natur überschätzt. Doch mit den Jahren wird das Wohnen in einer überalterten Gesellschaft für junge Menschen schwierig. Soziale Kontakte mit Gleichaltrigen können nur mit langen Autofahrten aufrechterhalten werden.

      Neben einer guten Luft und einer schönen Landschaft sind auch soziale Bindungen eine Art Umweltfaktor. Wahrscheinlich der wichtigste Faktor überhaupt. Daran sollte unbedingt gedacht werden, bevor das Traumhaus auf dem Lande gekauft wird.

      Kostenvergleich - Hausbau und Hauskauf

      Ein Haus zu kaufen oder ein Haus zu bauen hängt von einigen unterschiedlichen Faktoren ab, die als Entscheidungsgrundlage dienen können.

      Es mag sich merkwürdig anhören bei einem Objekt wie einer Immobilie. Aber ein bestehendes Haus, das bereits einmal bewohnt war oder ist, ist eben gebraucht. Nicht jeder kann sich damit anfreunden, viel Geld in etwas zu investieren, das bereits von anderen genutzt wurde.

      Natürlich bestehen genügend bereits fertiggestellte Häuser von Bauträgern, die noch völlig neu sind, sodass diesem Umstand nicht so viel Rechnung getragen werden muss.

      Die Lage macht es.

      Im Grunde ist der Hausbau die preiswertere Variante, wenn alle Umstände stimmen. Die Planung ist lückenlos, alle Handwerker führen ihre Arbeiten zumindest einigermaßen pünktlich aus und das Grundstück hatte einen vernünftigen Preis.

      Wenn dann noch der künftige Hausbesitzer die Gemütsruhe besitzt, eventuelle Hiobsbotschaften von der Baustelle locker wegzustecken und damit auch Nerven zu sparen, dann ist der Hausbau dem Kauf vorzuziehen. Zudem können individuelle Baupläne realisiert werden, wie sie in Standardhäusern nicht vorkommen.

      Der Hauskauf wiederum hat den Vorteil, dass all die nervenaufreibenden Geschichten rund um den Hausbau nicht mehr wichtig sind. Das Haus steht ja schon.

      Ein Preisvergleich zwischen Hausbau und Hauskauf ist bezogen auf reale Preise schwierig. Im Grunde funktioniert das nur, wenn im gleichen Baugebiet sowohl fertige Häuser als auch Grundstücke angeboten werden. Dann kann aus den Preisen der fertigen Häuser und der Grundstücke errechnet werden, ob sich der eigene Hausbau lohnt.

      Überall in Deutschland, und auch im Rest der Welt, ist die Lage preisbildend.

      Die eigenen Kriterien als Grundlage nutzen.

      Die Immobilien im Raum Dresden zum Beispiel unterliegen enormen Preisspannen. Der Großraum Dresden besitzt sowohl innerstädtische Lagen wie auch Häuser im Grüngürtel und den umliegenden Gemeinden. Welche dieser Lagen kommt infrage?

      Welche Bedürfnisse bestehen an den Grundriss des Hauses? Wie viele Stockwerke oder Zimmer soll es besitzen? Das sind die ersten Orientierungspunkte. Damit kann schon mal auf die Suche gegangen werden. Sowohl nach einem Haus wie auch nur bebaubaren Grundstücken. Ist etwas gefunden, kann der Vergleich beginnen, wenn es möglich ist. Entspricht der Kaufpreis des Hauses oder des Grundstückes den ortsüblichen Preisen. Handelt es sich um ein Haus, so kann in der gleichen Gegend nach einem Grundstück gesucht und dann die Kosten für einen Bau kalkuliert werden. Umgekehrt funktioniert es genauso.

      Gerade die örtlichen Besonderheiten im Bereich des Handwerkes sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Der Bau eines Hauses in einer Lage, in der die Handwerkerstunden sehr hoch sind, verteuert den Hausbau entsprechend. Da könnte der Kauf eines Hauses von einem preiswerter bauenden Bauträger die bessere Alternative sein.

      Grundstücke für ein Eigenheim finden

      Würde ein Immobilienmakler danach befragt werden, wie der Wert eines Grundstückes einzuschätzen ist, käme wohl meist die Antwort, dass die Lage das ausschlaggebende Argument für den Preis ist.

      Um es genau zu sagen, da wo keiner hin will, ist es preiswert, da wo alle hinwollen, ist es teuer.

      Doch wie findet der angehende Bauherr oder die Bauherrin denn nun ein passendes Grundstück? Das hängt wie alles im Leben von den Umständen ab. Was ist der Wunsch und was ist möglich.

      Wenn bereits nach einem Grundstück gesucht wird, so steht in der Regel das dafür auszugebende maximale Budget auch schon fest. Damit ist ein bestimmender Parameter schon festgelegt. Ein weiterer Parameter könnte der Arbeitsplatz sein und wie viele Kilometer der Hausbesitzer in spe bereit ist, täglich zurückzulegen. Denn der Unterschied zwischen Stadt, Stadtrand und ländlicher Gegend macht sich im Preis gewaltig bemerkbar.

      Sind diese Punkte soweit geklärt, kann es an die Suche gehen. Dabei sollten möglichst alle Medien miteinbezogen werden. Online über eine Suchmaschine genauso wie in der Tageszeitung. Auch Zwangsversteigerungen sind immer wieder eine gute Quelle für preiswerte Grundstücke. Aber Vorsicht vor Altlasten. So manches „preiswerte“ Grundstück birgt ein Geheimnis aus der Vergangenheit. Im Zweifel immer Nachfragen, der Verkäufer ist zu wahrheitsgemäßen Angaben verpflichtet.

      Doch noch ist Deutschland nicht so verbaut, das keine schönen Grundstücke mehr zur Verfügung stehen würden. Im Gegenteil, durch den Bevölkerungsschwund freuen sich die kleinen Gemeinden über jede Familie, die sich in Ihren Orten heimisch machen wollen, und bieten entsprechendes Bauland an.

      Der Zeitfaktor beim Grundstückskauf

      Beim Grundstückskauf sollte der zukünftige Hausbesitzer eines haben: Zeit. Wer unter Druck handeln muss, aus welchen Gründen auch immer, macht meist ein schlechtes Geschäft. Dies gilt natürlich umsomehr für Verkäufer, die ihr Grundstück schnell verkaufen müssen. Darauf sollte unbedingt geachtet werden. Natürlich sind gerade