Erwin Guido Kolbenheyer

Meister Joachim Pausewang


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auf der Tenn, da rannt ihn ein Ganser an mit Fauchen, strackem Hals, bissig der Schnabel. Ich sähe den Jungen. Was wird er tun? Wird er mir zulaufen, heulen oder den Ganser mit seinem Schäuflein jagen, dann er grub just im Weizen? Er warf wohls Schäuflein hin, aber packet den Ganser um die Gurgel und würget ihn, daß ich nichts sähe dann einen Haufen Flügel, Bein, Röcklein in einer Spreuwolken. Ließ nit ehender, bis der groß Ganser vor ihm lag und kaum ein Glied kunnt regen. Und stund dein Bruder vor seim besiegten Feind, schalt ihn einen Buben und reudigen Gaudi. Der Ganser krächzet matt und kläglich dawider, bis ihn mein Andres beim Fieder griff und in die Sunn zerret. So hat der sich Hosen, Bruch und Wammes verdient. – Und balde, du lägest noch an der Brust, da ist er im Mühlweiher ertrunken, indem er sein Hündlein retten wollt. Haben sie beid herausgezogen, den Andres und das Hündlein. Er hielts im Tod noch am Nacken …“

      Ich gewahret, was ich fürder niemals mehr an meinem Herrn Vater gesehn: die Zähr an der Wimper hangend. Er schluchzet einmal auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. Da fahet ich seine Hand und küsset sie; schwoll mir die Brust vor Leid um meinen lieben Bruder Andres.

      „Herr Vater, war ich ertrunken an seiner Statt!“

      Und er senket für einen Herzschlag seine Augen zu mir nieder und ließ seine Hand ein wenig auf meiner Schulter ruhn; wandte sich allsogleich und ging. So hatt der erst Tag, an dem ich Hosen trug, mir doch ein Glück bescheret.

      Und ich sag dir, Basil, er war ein stolzer, kühner und herrlicher Mann, seine Stirn hoch und gewölbet, sein Aug von blauer Tiefe, was seine Hand griff, war gezwungen, ihm eigen zu sein. Er hat alles verloren, was einer sunst Eigen nennet, nur sich selbsten nie. Und allso hat er bestanden, bis ihn vor Paris die Kugel strecket. Hat in seim letzten Atemzug noch mein Namen gehaucht und mein Glück miterstorben vor Paris. Das kann der Junker Strör von Gellwitz stündlich bezeugen, der ist dabei gestanden und hat mir alls hinterbracht.

      Am andern Tag, da ich Höslein trug, kam mein Herr Vater auf mich zu und hielt ein schwanken Rebstock in der Hand. Kam mir verdächtig für, ließ gleichwohl nichts merken. Er griff mich beim Schopf und ich überzählet meine Sünden. Salzet mir eins übern Hintern, so daß ich sprang.

      „Joachim, hast gemerkt, wie dieser Rebstock tuet?“

      „Ei ja, Herr Vater, er tuet nit wohl.“

      „Nimm ihn und treib unsre Gäns zum Weiher, du Mann mit Hosen, und hüt sie gut! Hab acht auf das gehrend Gesindel, so auf der Straßen zieht. Hab acht auf Gugelleut und Begarden, so eine weite Kutten tragen. Hab fürderst acht auf die Schützen der Bacchanten, die haben Schleuder und Stein und vermöchten einen Gansbraten wohl zu treffen. War selbsten einst so ein fahrend Schülerlein gewest, hatt desgleichen einen Schützen, der präsentiret mir manch ohngerupften Braten. Und merk, die Gans ist zween Batzen wert; und so eine fehlt, wird ihr Andenken dein Fell bleuen. Und sieh mir auf den Ganser mit dem Graukopf, das ist derselb, den mein Andres fast erwürget.“

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