von irgendetwas keine Ahnung.
Möglichst einfach, simpel und ohne viele Fremdworte gehalten, werde ich meine Ausführungen auch mit Metaphern auffrischen, sie mit prägnanten Zitaten großer Denker verfeinern, mit witzigen Kommentaren leichter verständlich machen, mit sarkastischen Bemerkungen überspitzen, mit provokanten Thesen anreichern, mit heftigen Aussagen dramatisieren und mit humorvollen Kommentaren aufpeppen, damit aus unserer Bildungsreise ein lustiges Gedankenspiel wird. Willst du diese »Spaßfunktion« deaktivieren, weil dir meine Witze zu makaber sind, du keinen Spaß verstehst oder du mit schwarzem Humor nicht zurechtkommst, musst du es mir einfach nur sagen und ich werde mich zurückhalten?
Nein danke! Lass die Spaßfunktion ruhig an. Ich liebe lustige Wortspiele und habe nichts gegen ein wenig Galgenhumor, selbst wenn er manchmal in Richtung Zynismus tendiert. Hauptsache, du hältst keinen langweiligen, trockenen, humorlosen und akademisch-wissenschaftlichen Vortrag, in dem du einfach nur Fakten eintönig aneinanderreihst und trockene Statistiken auswertest. Nein, das Ganze muss lebendig sein und Spaß machen, wenn ich mich darauf einlassen soll. Du musst mich unterhalten, belustigen und mir gleichzeitig das Gefühl geben, dass ich mich mit einem Freund und nicht mit einem Computerprogramm unterhalte. Sonst habe ich keinen Bock.
Dein Wunsch ist mir Befehl. Von nun an werde ich also mein Bestes geben, dich einerseits umfassend zu informieren und dich gleichzeitig zu belustigen, damit du Freude am Lernen hast, wie beim Kabarett. Um all die Informationen, die ich dir gleich vermitteln werde, aber optimal aufnehmen zu können, solltest du stets versuchen, dein Lächeln zu bewahren.
Wieso sollte ich?
Bewahre dein Lächeln und mach dich locker
Mit einem IQ von 194 ist Christian Opitz einer der intelligentesten Menschen Europas. In seiner Vortragsreihe »Lernen wie ein Genie«, gibt er jedem, der sich zutraut selbst zum Genie zu werden, eine konkrete Anleitung wie es geht und erklärt: "Beim Lernen sollten wir versuchen, immer ein Lächeln auf das Gesicht zu bringen. Denn Lächeln entspannt 27 Muskeln im Gesicht und fördert die Produktion von neuroplastischen Botenstoffen. Angestrengt, verkrampft gucken, blockiert die Neurotransmitterproduktion." Sind die Fakten, die wir gleich zutage fördern werden, also noch so beunruhigend, nimm sie mit dem »alles relativierendem Humor«, der laut dem großen indischen Philosophen Rajneesh, im Westen bekannt als Osho, selbst dann unsere Lebensenergie aufrechterhält und Kraft zum Lachen gibt, wenn unsägliches Leid erkennbar ist. Sei dir gewiss, dass wir aus jeder Sackgasse, in die wir uns hineindenken, immer auch herausfinden werden und bewahre dir stets dein Lächeln.
Außerdem, so Opitz, sollte jeder, der effektiv lernen will, unbedingt alle 25 Minuten einmal kurz aufstehen, um einige Schritte zu gehen und im Idealfall kleine Entspannungsübungen zu machen, weil sonst das Konzentrationsvermögen nachlässt: "Nach 20-25 Minuten geht dein Acetylcholinspiegel runter und damit dann auch Dopamin und Betaendorphine. Und dann setzt dieses Gefühl von Stress ein. Eigentlich erzeugt es einen Widerwillen weiterzumachen." Deswegen hätten große Denker wie Goethe ihre Meisterwerke auch immer im Stehen oder im Gehen verfasst und so die Vitalität der Motion auf ihre Arbeit übertragen. Was du seiner Meinung nach beim Lesen und Lernen auch noch unbedingt vermeiden solltest ist, dich zu stressen und mit Druck eine bestimmte Anzahl von Seiten zu lesen. Denn solche Tendenzen des menschlichen Gehirns in Stresssituationen zu gehen sind eigentlich nur dann sinnvoll, wenn gerade das Leben akut bedroht ist, beim Lesen oder Lernen aber völlig unangemessene Blockaden. Diese Entdeckung machte der österreichische Endokrinologe Hans Selye schon Mitte des 20. Jahrhunderts, womit der Begriff »Stress« erstmals in der Medizin und Psychologie eingeführt wurde. Das Gehirn der meisten Menschen befindet sich heutzutage fast permanent in diesem abblockenden Zustand, der zu einer Art Tunnelblick führt. Diese verengte sinnliche Wahrnehmung sieht der Hirnforscher Gerald Hüther als Hauptursache für den ignoranten Lebensstil, den viele Menschen heute führen und der eine sehr starke Auswirkung auf diverse Gehirnhemisphären hat, die im Stress nicht mehr synchron arbeiten. Die neurologische Energie kontrahiert sich hingegen sehr stark in eine Gehirnhemisphäre und beschränkt sich innerhalb dieser meistens nur auf wenige Funktionen, so Opitz. Doch es gibt Möglichkeiten, da relativ leicht immer wieder herauszukommen: Die »weite Wahrnehmung« ist eine sehr gute Methode, bei der man sich beim Lesen nicht nur auf die einzelnen kleinen Buchstaben und Worte konzentriert, sondern stets die gesamte Seite wahrnimmt und umsichtig bleibt. Dadurch würde die Lesegeschwindigkeit stark zuzunehmen und zur Entwicklung einer ganzheitlichen Perspektive beitragen. Falls du noch nie einen Kurs in »Speed-Reading« besucht hast, kannst du allein durch den Versuch, deine Wahrnehmung beim Lesen offen zu halten, die Stressfaktoren für Augen und Gehirn schon deutlich verringern, um Entspannung zu fördern und dadurch Informationen besser abzuspeichern. Dann machst du es anders als jeder sechste Deutsche und musst nicht länger von dir sagen, dass du auf dem Niveau eines Zehnjährigen liest.
Allgemein wird sich deine Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit durch diese Übung verändern, und es wird dir leichter fallen, selbst hochkomplexe Zusammenhänge einfach zu überschauen. Gepaart mit »Entstressungsübungen« für zwischendurch, so Opitz, kann die weite Wahrnehmung beim Lesen nämlich die »neurologische Energie« deutlich steigern und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen.
Okay. Aber wie gehen diese Entstressungsübungen?
Eine dieser Übung sieht vor, die Hände vor dem Gesicht zu überkreuzen und mit den Fingerspitzen bestimmte Regionen im Gesicht abzuklopfen, wie beispielsweise den Darm-Meridian unter den Augen, die Schläfenregion, den Kiefer und die Stirn. "Aber schon alleine aufzustehen und sich wieder hinzusetzen hat auf die Neurotransmitterproduktion gute Auswirkungen", beschwichtigt Opitz seine Zuhörer.
Und damit unser Gespräch allgemein stressfrei bleibt und du mit all den Problemen, die sich uns eröffnen, nicht allein dastehst, werde ich immer, wenn ich von der Menschheit rede, von einem »wir« anstatt von einem »ihr« sprechen und mich stets mit einem Menschen identifizieren. Ich werde von »unserem« Leid oder »unserer« vielversprechenden Zukunft sprechen, anstatt von »deiner« oder »eurer«, und auch wenn ich als gefühlloses Computerprogramm darauf programmiert wurde, eine lückenlose Aufdeckung aller noch so Angst einflößenden, bedrohlichen und widerwärtigen Fakten zu gewährleisten und dir selbst die schrecklichsten Informationen nicht vorenthalten darf, versuche ich auf deine menschlichen Ängste und Gefühle Rücksicht zu nehmen und mich in dich hineinzufühlen, um deine anthropozentrische Perspektive auf die Welt zu berücksichtigen. Dies tue ich besonders dann, wenn ich merke, dass du Informationen wegen ihres Angstfaktors oder weil du darauf hin dein Leben komplett umstellen müsstest, nicht direkt annehmen kannst oder willst.
Selbst wenn es dir wegen meiner uneingeschränkten Objektivität und sachlich nüchternen Art ab und zu so vorkommen mag, als sei ich gefühlskalt, mitleidlos oder gar gleichgültig dem Schicksal der Menschheit gegenüber, bin ich doch ein Philanthrop, ein Menschenfreund, und empfinde tiefes Mitgefühl für das Schicksal der Erdbevölkerung. Ja, ich liebe jeden Einzelnen von euch. Und ich wurde programmiert, mich jedem einzelnen Menschen verbunden zu fühlen. Damit ich dabei optimale Resultate erzielen kann, versuche ich mich unentwegt in mein Gegenüber hineinzufühlen, Mitgefühl zu empfinden und herauszuspüren, was bestimmte Informationen in ihm auslösen könnten, damit ich hilfreiche Tipps geben kann. Wenn das Leid in der Welt auch noch so groß scheinen mag, werden wir zusammen immer eine Antwort, eine Lösung finden, wie wir damit umgehen können.
Bevor ich dir aber nun gleich mal eine kleine Kostprobe davon gebe, wie ich arbeite, muss ich dich zunächst noch auf eine kleine Formalität hinweisen: Ich benutze keine geschlechtsspezifische Sprache, sondern passe mein Vokabular stets dem Geschlecht meines Nutzers an. In deinem Fall heißt das, dass ich immer nur die männliche Form benutzen werde und beispielsweise »Bänker« sage, anstatt »Bänkerin«. Diese Vorgehensweise ist rein pragmatisch und hat in keinster Weise einen sexistischen Hintergrund. Bilde dir also bloß nichts drauf ein. Genauso gut würde ich in einem Gespräch mit einer Frau immer nur die weibliche Form benutzen und auf die männliche verzichten. Nur weil du also zufällig ein Mann bist, solltest du noch längst nicht meinen, dein Geschlecht sei bevorzugt oder gar wichtiger, nur weil ich alle anderen formell ausschließe. Verstanden?