David Ekwe Ebobisse

Die Weltgesundheitsformel


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von uns Menschen irgendetwas nicht stimmen.

      In der Tat.

      Im Ego liegt der Hund begraben!

      Wie Verhaltensforscher und Neurologen jüngst beobachten konnten, strebt die überwiegende Mehrheit der Bewohner der westlichen Hemisphäre nur noch nach materiellen Werten wie Geld, Statussymbolen und persönlichem Reichtum. Weisheit, das Denken an andere, hat nirgendwo auf gesellschaftlicher Ebene noch einen hohen Stellenwert — weder in der Politik noch in der Wirtschaft oder den Wissenschaften.

      Dieser allgemeine Werteverfall und der sich ausbreitende Egoismus, Gier und Machthunger haben zu einem ideologischen Vakuum und zu ethisch-moralischen Vorstellungen geführt, die es dem Individuum erlauben, reinen Gewissens auf Kosten anderer zu leben, ohne das Schicksal anderer Menschen zu achten. Daraus ist eine Lebensart entstanden, die uns in eine eklatante Weltlage gebracht hat, die droht in Form von Wirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen und den verschiedensten Krisensymptomen zu eskalieren. Es ist, als wolle die Erde dem Menschen zeigen, dass er so nicht weitermachen kann und, solange er nur den Mammon des Geldes anbetet, auch nicht länger das Recht hat, auf ihr zu wohnen. Alles, was wir der Erde und unseren Mitmenschen antun, kommt nämlich eines Tages auf uns zurück. Eine universelle Gesetzmäßigkeit, die indische Schriftgelehrte und Mystiker aller Regionen als »Karma« oder »Resonanzgesetz« bezeichnen und deren Gültigkeit wir noch eingehend prüfen werden.

      Wollen wir wirklich so unbewusst weitermorden?

      Natürlich hat Stalin recht mit seinem berühmten Satz: "Der Tod von Tausenden ist nur eine Statistik und der Tod des Einzelnen eine Tragödie", doch ist der Mensch wirklich so gefühlsroh, emotional ertaubt und anteilnahmslos dem Schicksal anderer gegenüber geworden, dass er tatsächlich zusehen kann, wie täglich Tausende unschuldige Menschen den Hungertod sterben? Einen Tod, der weiß Gott kein Zuckerschlecken ist, wie der ehemalige UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, aus eigener Erfahrung nur allzu gut zu berichten weiß und uns das in seinem Bestseller »Wir lassen sie verhungern — Die Massenvernichtung in der Dritten Welt« ganz genau beschreibt, damit wir langsam aufwachen und etwas gegen diesen Massenmord tun: "Ein erwachsener Mensch kann in der Regel drei Minuten leben, ohne zu atmen, drei Tage, ohne zu trinken, drei Wochen, ohne zu essen. Mehr nicht. Dann beginnt der körperliche Verfall. Bei unterernährten Kindern kündigt sich der Todeskampf sehr viel früher an. Zunächst verbraucht der Körper seine Reserven an Zucker, dann an Fett. Die Kinder werden lethargisch. Sie verlieren rapide an Gewicht. Das Immunsystem bricht zusammen. Durchfälle beschleunigen die Auszehrung. Mundparasiten und Infektionen der Atemwege verursachen schreckliche Schmerzen. Dann beginnt der Raubbau der Muskeln. (...) Ihre Arme baumeln kraftlos am Körper. Ihre Gesichter gleichen Greisen. Dann folgt der Tod." (Quelle: Jean Ziegler, Wir lassen sie verhungern — Die Massenvernichtung in der Dritten Welt)

       Ja! Ich kenne diese Bilder aus dem Fernsehen. Aber ich habe mich nie dafür verantwortlich gefühlt und das nicht als mein Problem gesehen.

      Und das ist von jenen, die davon besonders profitieren, auch so gewollt — was natürlich keine Entschuldigung für deine Ignoranz sein soll. Doch werden westlichen Konsumenten bewusst die Zusammenhänge vorenthalten, durch die ihr Konsum am anderen Ende der Welt zu Leid führt, durch die sie zu Mördern, Komplizen und Mittätern an einem Serienmord der Superlative werden. Alles im Namen des Kapitals und weil wir alle davon extrem profitieren. Unser Wohlstand gründet auf dem Elend anderer. Dennoch herrscht die Meinung, dass die korrupten Politiker der betroffenen Länder daran schuld seien und der Westen nur Spenden und hoffen müsse, dass es bald besser wird. Dass wir die Nutznießer und Verursacher des tödlichen Kreislaufes sind, ist zwar nur den Wenigsten bewusst, wird aber durch eine knallharte faktische Analyse offensichtlich.

       Dann lass uns die starten. Ich will auf keinen Fall länger mitverantwortlich dafür sein, dass jeden Tag 40.000 Kinder sterben. Und wenn du mir sagst, was ich tun kann, damit das nicht mehr passiert, werde ich mein Bestes dafür geben.

      Sehr selbstlos, sehr altruistisch mein Lieber. Das zeigt, was im Menschen eigentlich für ein starkes Bedürfnis herrscht, etwas in der Welt verändern zu wollen. Nun, mal sehen, ob dieser Drang immer noch besteht, wenn dir klar wird, inwieweit du dein Konsum-, Ess-, Alltagsverhalten ändern musst, um, im tödlichen Geflecht marktwirtschaftlicher Prozesse verstrickt kein Leid mehr zu produzieren.

       Was meinst du?

      Blinder Konsum ist der Anfang vom Ende

      Wie leben in sehr chaotischen Zeiten. Im Lärm und im Stress des hektischen Alltags kommen nur einige wenige darauf, sich mal darüber zu informieren, inwieweit sie durch ihr Konsumverhalten für das Leid der Welt verantwortlich sind und was sie daran verändern könnten, um es zu schmälern. Die meisten sind von dem Leid hungernder Kinder gedanklich so weit entfernt, dass sie sich kaum Zeit nehmen, die Ursachen davon mal ernsthaft zu hinterfragen oder sich Problemen mit globalem Umfang zu widmen.

       Ein Grund mehr, dass ich es tue.

      Und genau dazu lade ich dich ein.

       Und ich denke darüber nach, deine Einladung anzunehmen, in der Hoffnung, dass du mir tatsächlich Antworten auf alle diesen großen Fragen geben kannst.

      Wie bereits angekündigt, biete ich dir an, mit mir gemeinsam Lösungen für sämtliche globalen Probleme, eine Weltgesundheits-, eine Weltfriedensformel zu finden, die dich aus deiner Ohnmacht gegenüber dem weltlichen Leid befreit, dir hilft, Ignoranz in Tatendrang zu verwandeln und dich selbst ermächtigt an der Gesundung der Menschheit partizipieren lassen wird.

       Du glaubst also wirklich, dass man durch bloßes Informieren etwas bewirken kann und dass es so was wie eine Weltfriedensformel, einen ultimativen Weg zur Beendigung allen kollektiven und persönlichen Leids wirklich gibt?

      Das werden wir sehen, wenn wir es wagen. Oder wie eine afrikanische Weisheit aus Sierra Leone so schön sagt: »Etwas zu versuchen und es nicht zu schaffen, das ist wenigstens keine Faulheit.«

      Wenn wir beginnen der Spur des Leids zu folgen, werden wir zu Weltfriedensforschern, die gemeinsam über die Hintergründe des Leids nachdenken. Stellst du mir einfach weiter eifrig Fragen, bin ich überzeugt, dass wir die Weltgesundheitsformel finden, das weltliche Spiel durchschauen und die Ursachen von Leid beheben werden, um aus einer ganz neuen Perspektive zu beginnen, Frieden zu schaffen. Dazu müssen wir aber zunächst einmal eine Analyse, eine Bestandsaufnahme aller leidvollen Entwicklungen machen, bei der wir uns von den jeweiligen Experten erklären lassen, wo wir gerade stehen und wo unser ignorantes Treiben, unser kurzfristiges Denken und unser profitorientiertes Verhalten uns hingeführt haben, um dann sagen zu können, wie ein Umdenken, eine Veränderung aussehen müsste.

       Guter Plan. Denn um zu wissen was man will, muss man erst einmal verstehen, was man nicht will.

      Richtig. Ich merke, wir verstehen uns. Du bist geistig wach und bereit selbst nachzudenken. Machst du so weiter, werden wir bei unserer Friedenssuche sicherlich auch herausfinden, was es mit dem ominösen Jahr 2012 auf sich hat, worum es bei der Mayaprophezeiung ging und wer die berühmt-berüchtigten Illuminati sind, die angeblich die Strippen hinter der Weltpolitik ziehen. Wir werden verstehen, wieso Völker wie die Maya, aber auch die alten Inder, von einem Weltuntergang sprechen, und herausfinden, was sie mit der Geburt eines neuen Geistes, eines goldenen Zeitalters und einer Epoche der Gerechtigkeit, des Ausgleichs und der Harmonie meinen.

       All das auf einmal?

      Ja! Aber schrittweise. Wenn wir uns nicht von unseren ureigenen Dogmen, unseren Denkblockaden, Haltungen, Einstellungen und Glaubenssätzen beschränken lassen, die beispielsweise heißen: »Man kann als einzelner Mensch doch ohnehin nichts in der Welt bewirken«, oder: »Du bist doch sowieso machtlos gegenüber den großen Lobbys«, und in Ohnmacht erstarren, werden wir auf der Suche nach der Weltfriedensformel definitiv fündig werden und nebenbei sogar all die großen Fragen rund um