Katharina Kopplow

LUCIFER


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       Morningstar Kapitel 8

       Morningstar Kapitel 9

       Morningstar Kapitel 10

       Morningstar Kapitel 11

       Morningstar Kapitel 12

       Morningstar Kapitel 13

       Morningstar Kapitel 14

       Morningstar Kapitel 15

       Morningstar Kapitel 16

       Morningstar Kapitel 17

       Morningstar Kapitel 18

       Morningstar Kapitel 19

       Impressum neobooks

      Höllensturz Kapitel 1

      „Michael.“

      Zärtlich strichen Lucifers schmale Finger über die Wange des Erzengels, zeichneten die schönen Lippen nach und tasteten sich schließlich über den Nacken bis zum Schulterblatt. Große, weiße Flügel hüllten ihn ein, Lucifer hatte sie wie einen Kokon um seinen Geliebten gelegt, sodass ihn niemand würde erreichen können. So sehr der Rest des Himmels sie auch verurteilte, Michael gehörte zu ihm und er würde ihn niemals kampflos aufgeben.

      Der Engel in seinen Armen regte sich, zog sich erst zusammen, streckte sich dann wieder leicht und blinzelte schließlich verschlafen hoch. Sogleich fanden warme Lippen zueinander und noch halb im Schlaf erwiderte Michael den Kuss, während Lucifers Finger eine ganz bestimmte Stelle an seiner linken Schulter streichelten.

      „Tut es noch weh?“, erkundigte sich Lucifer besorgt und blickte in diese herrlich blauen Augen voller Mitgefühl und Zuneigung. Am liebsten hätte er den Tag hier bei Michael im Bett verbracht, abwechselnd kuschelnd und... anderen Aktivitäten frönend, die ganz und gar nicht rein und erhaben waren.

      Michael drehte den Kopf zu der Stelle, doch natürlich konnte er die frische Tätowierung in Form zweier verschlungener Buchstaben nicht erkennen. LM, Lucifer und Michael. Sie hatten darum gelost, welcher Buchstabe zuerst genannt wurde, und Michael hatte gewonnen, das Vorrecht dann aber an Lucifer abgetreten, um diesem eine Freude zu machen.

      „Nein, aber es zieht noch ein wenig“, murmelte der Erzengel und suchte wieder Lucifers Blick. „Und deines?“

      „Auch alles in Ordnung“, bestätigte dieser, dann konnte er sich nicht länger zurückhalten und küsste diese verführerischen Lippen erneut, die sich sofort teilten und seine Zunge Willkommen hießen. Michaels Geschmack breitete sich in seinem Mund aus und ihre nackten Körper schmiegten sich eng aneinander.

      Die Gelegenheit nutzend rollte Lucifer seinen Freund auf den Rücken und legte sich kurzerhand auf ihn. Eine steif aufgerichtete Morgenlatte drückte gegen seine Schenkel und der Seraphim wollte sich grade daran machen, seinen Freund von dieser zu befreien, als Michaels Finger sanft durch das wilde, weiße Haar kraulten und ihn zurückzogen.

      „Ich muss gehen“, hauchte der Erzengel bedauernd. Erneut streiften seine Lippen Lucifers und ließen diesen wohlig aufseufzen.

      Michael setzte sich auf und befreite sich aus den großen Flügeln, sodass Lucifer, der noch unter dem wohlig warmen Laken verweilte, einen guten Blick auf den entblößten Körper erhaschte. Im Gegensatz zu seinem eigenen wirkte Michaels Körper beinahe zerbrechlich, doch in den schmalen Armen steckte mehr Kraft, als man erwartet hätte. Seine weißen Flügel waren zerzaust von der Nacht und Michael strich die Federn eilig glatt. Blonde Locken hingen ihm ins Gesicht und in die blauen Augen. Er war - in einem Wort – perfekt.

      „Starr mich nicht so an“, murmelte Michael errötend und beugte sich über die Bettkante, um seine auf dem Boden verteilte Unterwäsche einzusammeln, dann verzog er sich zu Lucifers Ärger aus dessen Blickfeld ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Als er wieder hervortrat, trug er eine weite, schmucklose Toga, die den mit Knutschflecken übersäten Hals und Nackenbereich freiließ. Der Vorteil dieses Kleidungsstücks war, dass es sich sehr leicht und schnell ausziehen ließ.

      „Hast du keine Bürste?“, beschwerte er sich und versuchte, die goldenen Locken mit den Fingern zu entwirren, jedoch mit mäßigem Erfolg.

      „Das fragst du mich jedes Mal und ich antworte dir jedes Mal, dass sie oben auf dem Spiegelschrank liegt“, schmunzelte Lucifer und setzte sich auf. Er spürte Michaels Blick auf sich, bevor dieser sich umdrehte, um sich die Haare zu kämmen.

      Währenddessen begann auch der Seraphim, sich anzuziehen und die über den ganzen Raum verteilten Federn einzusammeln. Die Morgendämmerung hatte er wohl verpasst, doch seit Michael häufiger hier übernachtete, passierte es so häufig, dass sich schon niemand mehr deswegen beschwerte, obwohl es eigentlich die Aufgabe des Lichtbringers gewesen wäre, über die Dämmerung zu wachen.

      „Ich muss zur Arbeit.“ Michael hatte sich unbemerkt genähert und umarmte Lucifer fest von hinten, um einen kleinen Kuss auf dessen Nacken zu hauchen. Als Erzengel fungierte Michael als Botschafter zwischen Himmel und Erde und war oft in der Welt der Menschen unterwegs. Er mochte diese Aufgabe nicht sonderlich, da die Menschen ihm mit Furcht begegneten, wann immer er sich ihnen zu erkennen gab, dabei war Michael der liebste und gütigste Engel, den Lucifer kannte.

      „Sehen wir uns dann heute Abend bei dem Treffen?“, wollte er leise wissen.

      „Ich denke schon“, erklang nach einem kaum merklichen Zögern die Antwort. „Aber ich bin bis abends in der Menschenwelt unterwegs, vermutlich komme ich also etwas später. Besprecht nichts Wichtiges ohne mich.“

      Lucifer drehte den Kopf und küsste ihn sanft auf die Wange.

      „Wir halten dich auf dem Laufenden.“

      Nicht mehr lange würde es dauern, bis sie ihren Plan in die Tat umsetzen und eine Revolution im Himmel beginnen würden. Die Unterdrückung der niederen Engel und das strenge Kastensystem sollten aufgelöst werden, jeder Engel ein Recht auf eine eigene Meinung und Freiheit der Berufswahl erhalten und eine rechtliche Gleichstellung aller Bewohner des Himmels durchgesetzt werden. Ein hehres Ziel, das zu erreichen sicherlich Jahrzehnte dauern würde, doch die Unterstützung, die Lucifers Vorhaben bisher erfuhr, war überwältigend. Nicht nur die unterdrückten, sondern auch zahlreiche Engel der oberen Triade wünschten sich endlich die Gleichstellung, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen.

      „Bis heute Abend“, hauchte Michael und gab ihm einen letzten Kuss aufs Ohr, bevor er sich von Lucifer löste und ihn glücklich anlächelte. Schnell drückte der Seraphim seinem Geliebten einen Abschiedskuss auf die Stirn.

      „Pass auf dich auf. Ich liebe dich, Micha.“

      Er kicherte.

      „Ich dich doch auch, Lu, ich dich doch auch.“

      Höllensturz Kapitel 2

      Bekleidet mit einer prächtigen