J.D.Hogefeld

HERBST 1969.


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      J.D.Hogefeld

      HERBST 1969.

      Wie alles begann. Die Gefühlswelt der Siebziger.

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Der 18. September 1969

       The Day after

       Das erste Mal

       Herbst

       Ein neuer Anfang

       Jugenderinnerungen

       Ein Telefonanruf

       Alles Neu macht der Mai

       Sommerspiele

       Der erste Jahrestag

       Wintermärchen

       Danksagung

       Epilog

       Impressum

       Vorwort

      Herbst 1969.

      Wie alles begann.

      Die Gefühlswelt der Siebziger.

       Copyright: Johann Dietrich Hogefeld

       Umschlagsfoto mit freundlicher Genehmigung von Bernhard Terjung.

       Verlag Max Biegel, Bernhard Terjung, Wuppertal 1974

       I may not always love you

       But long as ther e are stars above you

       You never need to doubt it

       I`ll make you so sure about it

       If you should ever leave me

       Though life would still go on believe me

       The world could show nothing to me

       So what good would living do me

       If you should ever leave me

       Well life would still go on believe me

       The world could show nothing to me

       So what good would living do me

       God only knows what I`d be without you

      Brian Wilson, September 1966

       Der 18. September 1969

      Haltestelle „Wupperfeld“. Der Oberleitungsbus war schon weg. Wieder mal voll mit den Pennälern der Schule „Sedanstrasse“ und den Cliquen vom Mädchen-Gymnasium Kothen. Aber sie fährt ja immer im Benziner. Der kommt etwas später und ist meist ganz leer, bis auf… Komme mal wieder zu spät nach Hause, aber egal, dafür sehe ich sie. Da kommt der Bus, ob sie wohl drin ist? Zischend gehen die Doppeltüren auf, hinterer Einstieg, ja auf der großen Plattform am Fenster steht sie und schaut raus. Lange blonde Haare zum Pferdeschwanz gebunden, die ihr bis in den Rücken reichen. So ca. ½ m schätze ich, und tiefblaue Augen sowie eine ganz passable Figur für ihre Größe. Denn groß ist sie nicht, eher so um die 1,62 – 1,68 m, aber was soll´s, es passt alles zusammen und sie hat gute Proportionen, viel Holz vor der Tür. Hans-Werner, mein bester Schulfreund, meint auch es stimmt alles und es wird sich lohnen. Nun ja, er hat gut reden. Ist schon seit Kindergartenzeit mit Gisela zusammen und haben sonst keine Probleme. Ich benutze die beiden als Flankenschutz, um näher an sie heranzukommen. Sieht heute so traurig aus, nein nicht traurig, eher etwas trübselig oder auch unnahbar. Muss sie heute ansprechen, ob sie und ihre Klassenkameradinnen zu unserer Klassenfete in zwei Wochen kommen können. Los trau dich, sprich sie endlich an, noch zwei Stationen. „Freiligrathstrasse“, sie steigt doch immer „Roseggerstrasse“ aus. Aber kein Blickkontakt, sie schaut immer nur aus dem Fenster. Mist. Wie denn auch. Jetzt kommt „Rosegger“. Sie drückt sich an uns vorbei mit ihrer schweren Tonne, die Doppeltüren gehen zischend auf, los geh ihr hinterher, nein zu spät, die Tür schließt sich. Ich schau ihr nach, blond wehende Haare überqueren die Strasse, verschwinden hinter der Kurve aus meinem Blickfeld. Aus. Chance vertan.

      „Hör mal Hans-Werner, kommt ihr auch am Achtzehnten zu unserer Klassenfete? Vertrauenslehrer Blichert macht die Aufsicht bis 23 Uhr, brauchen nur noch einige Mädels, etliche Partylöwen und so.“

      „Nein Danke“, schmunzelt er, „z.Zt. kein Bedarf, haben auch schon was vor“, und gibt seiner Gisela einen Kuss. Der Glückliche. Haltestelle „Toelleturm“, dann „Wettiner“, „Marper Schulweg“. Hier muss ich raus, die beiden haben noch zwei Haltestellen bis zur Trennung und nutzen ganz innig die verbleibende Zeit.

      „Na dann, okay, bis morgen “, und ich bin raus.

      Auf dem Nachhauseweg muss ich die Situation noch mal durchdenken. Keine Ahnung wie sie heißt, wo sie wohnt, ob sie schon einen Freund hat. Auch keine Telefonnummer, es ist aber auch zu blöd. Trau dich doch endlich. Werde nächsten Tag zum „Alten Markt“ laufen und dort einsteigen, das macht zwei Stationen mehr, vielleicht die Gelegenheit dann direkt beim Einsteigen. Fass dir ein Herz und sprich sie gleich an, nicht so lange warten, mehr als Schiefgehen kann es ja nicht und einen Korb einfangen. Und dann die Fete? Du hast dich doch aufgespielt und allen eine „Bomben-Klassenfete“ nach dem Reinfall am Gymnasium „Kothen“ versprochen. Ich und meine Clique, nicht umsonst haben wir zusammen eine Ehrenrunde gedreht. Und Andreas? Der wird´s verstehen, und Harald, ja der macht wieder den Diskjockey, hat ja immer alle neuesten Hits parat. Unser Vertrauenslehrer, Oberstudiendirektor Hr. Blichert, hat schon als Aufsichtsperson zugesagt. Cola, Limo, Chips usw. auch alles kein Problem. Nur die Mädels fehlen. Und dein Pro und Contra Aufsatz für Schulfeten hat dir der Weinlaub um die Ohren gehauen. Wusste ja gleich dass dieser Bismark-Fan kein Verständnis für Klassenfeten hat. Glatte 5 in Deutsch, da ich nur „Pro“ war. Aber was soll´s, jetzt bin ich der Feten-Hero und muss das Ding schaukeln. Ja, wenn ich ihr von der Deutscharbeit erzähle, das ist doch ein Ansatz, „Pro-Fete“ und wir brauchen euch Mädels und dich dazu. Mit euch können wir den Paukern mal das richtige Fetenleben zeigen und wo all die Pro´s herkommen. Das wär`s doch. Nein. Klingt irgendwie so gestelzt. Dann schaut sie einfach weg und sagt kein Wort