Ben Knüller

Absurd


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      Ben Knüller

      Absurd

      Dramatische Kurzgeschichten

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Schuhe!

       Toro

       Die merkwürdigen Experimente des Herrn Lautental

       Die magische Mikrowelle

       Eine Farce des Schicksals

       Das Auge des Nerds

       Von Ehen und Bandagen

       Opa Langbein

       Heißzeit

       Der Untergang der Wohnung Norton

       Drei Fünfzig

       Arbeitslos

       Albus

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Da sind Sie ja.

      Laufen Sie bitte nicht weg, dafür gibt es keinen Grund. Falls Sie das Buch einfach gekauft haben, können Sie sowieso nicht mehr weglaufen, darüber sind wir uns hoffentlich einig. Falls Sie nun aber einer dieser Menschen sind, die den Kauf eines Buches abschätzen, indem sie erst mal die Probelese-Funktion diverser Online-Shops nutzen, möchte ich Sie auf mehrere Dinge aufmerksam machen. Erstens: wenn sie Kurzgeschichten mögen, sind Sie an der richtigen Adresse. Zweitens: wenn Sie Fan des schwarzen Humors sind, werden wir ein paar glückliche Stunden miteinander verbringen.

      Drittens, und das sollten Sie besser wissen: ich bin verrückt.

      Seit ungefähr zwölf Jahren schreibe ich nun schon Geschichten. Anfangs im Stil durchgedrehter Zeitungsartikel, inhaltlich verzerrt, geschrieben von einem vorpubertären Bengel, dem guter Geschmack und Rechtschreibkorrekturen fremd waren. Später arbeitete ich an einem Roman, der über die Zeit hinweg doch einen gewissen Charakter erkennen ließ.

      Man kann nicht richtig, nicht fließend schreiben, gibt man seiner Seele das falsche Sprechrohr. Mittlerweile glaube ich, das Richtige gefunden zu haben. Und nun sind wir hier, Sie und ich, der Autor und der Leser. Und warum auch nicht? In einer Welt, in der zwanzigjährige Teenie-Idole Biografien schreiben (oder schreiben lassen), in der es Krimis aus der Sicht von Haus- und Nutztieren gibt und eine Gärtnerin ein Sachbuch von vierhundert Seiten über ihren Wirsingkohl schreiben kann, warum sollte ich – ein junger Bibliotheksmitarbeiter, soviel sei gesagt – kein Buch veröffentlichen?

      Ich schrieb an diesem Kurzgeschichtenband seit 2011. Anfangs eher aus Jux und Langeweile, da meine damalige Arbeitsstelle hoffnungslos überbesetzt war, ich ferner auch mal ein, zwei Stunden untätig auf meinem Stuhl saß, einen Computer vor der Nase, während mich das Textprogramm verführerisch anlugte. Dann wurde daraus mehr. Die Geschichten wurden länger, ich machte mir mehr Gedanken, korrigierte altes Material, und eines schönen Tages fragte ich mich aufrichtig: warum veröffentlichst du diese Dinger nicht? Dir kann nichts passieren, wenn du es auf dem virtuellen Wege machst. Ich mag zwar keine eBook-Reader (tatsächlich habe ich den wiederkehrenden Alptraum, dass das Bücherregal als solches bald nur noch als fingergroßer USB-Stick im Wohnzimmer existiert), aber mein Gott, lassen wir mal Drei und Fünf gerade sein.

      Ich möchte mich nicht lange damit aufhalten, was für eine Art Autor ich bin, worum es in meinen Storys geht und ob sie einen tieferen Sinn haben. Wenn sie diesen Sinn finden, sagen Sie mir bitte Bescheid. Wenn ich schreibe, bin ich in einem Rausch – der beste Rausch, den es gibt. Nachteil dabei ist, dass ich mich nicht groß an den Schreibvorgang erinnere, ergo nicht genau sagen kann, was meine Motivation war. Wenn ich mich den Künsten hingebe (Sie müssen wissen, dass ich auch Filmchen drehe, Musik komponiere usw.), bin ich meist selbst über das Ergebnis erstaunt. Das klingt natürlich jetzt so, als würde ich einen pausbackigen Kobold als Ghostwriter missbrauchen. An dieser Stelle kann ich Sie beruhigen: er bekommt täglich drei Mahlzeiten.

      Wenn man mich danach fragt, was für Geschichten ich schreibe, weiche ich meistens auf meine einfachste wie verwirrendste Antwort aus. Stellen Sie sich vor, Edgar Allen Poe schreibt etwas, dass dann von Monty Python in einem Bühnenstück verarbeitet und von Stephen King lyrisch zusammengefasst wird.

      Wissen Sie, was ich meine? Ich denke nicht. Und gerade deshalb sollten Sie dieses Buch lesen.

      Natürlich ist ein Autor nichts ohne ein paar helfende Hände. Sollten Sie diesen Teil jetzt schon langweilig finden, blättern Sie bitte um.

      Ich möchte meinen alten Freunden Tim und Martin dafür danken, dass Sie von Beginn an meine schriftstellerischen Ergüsse begeisternd verfolgt haben. Ich denke immer wieder gerne an eine Anekdote zurück, die Martin oft in geselliger Runde zum besten gibt. Er war damals neu in der Schulklasse und fand neben Tim einen Sitzplatz. Der hatte wiederum Geschichten meiner Wenigkeit vor sich liegen, mampfte seine Stulle und kicherte vor sich hin. Martin, ein neugieriger Knabe mit lustigen Haaren, erkundigte sich, ob er sich die Blätter auch mal durchlesen könne, es scheine ja ganz lustig zu sein. Tim, immer noch kauend, verwies auf mich, da ich der rechtmäßige Eigentümer sei. Martin kam also zu mir – wir kannten uns noch nicht – und hatte den Gedanken, dass ich wie ein Arschloch aussehe, ein ungewaschener Rüpel, und ihm bestimmt nicht erlauben würde, meine Sachen zu lesen.

      Der folgende Dialog klang dann so:

      „Hey. Kann ich deine Geschichte lesen?“ - „Na klar.“

      Der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Martin las mir meine Storys vor, und an seinem glockenhellen Lachen erkannte ich, was gut ankam und was nicht. Eine wertvolle Lektion.

      Der nächste Dank geht an meine gute Freundin Anne. Sie bekam meine ersten ernsthaften Geschichten zur Korrektur, und ich bekam umfassende Berichtigungen und Fehlerbehebungen. Einige Ideen in diesem Buch sind von ihr. Dein Grünstift ist unvergessen, Anne.

      Ferner möchte ich auch meinem Kollegen Felix danken. Eines Tages gab ich ihm eine ausgedruckte Geschichte, und als ich später in meinen Briefkasten lugte, fand ich die liebevollste Analyse vor, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Stellen Sie sich vor, es war sogar ein selbstgemaltes Spannungsdiagramm dabei. Ein Diagramm!

      Auch mein Kumpel Matti sei nicht unerwähnt. Er kannte schon vor Veröffentlichung gut die Hälfte der Geschichten in diesem Band und las sie mit eifriger Begeisterung. Das Wort „geil“ verwendete er mit einer alarmierenden Häufigkeit.

      Ein spezieller Dank geht an meinen Cousin Marcel. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich nie