Ivy Mirror

Verführt – Erzogen - Versklavt - Gefangene des Orients


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ihrem Sitzplatz aus blickte sie eine kurze Weile in die Menschenmasse noch hinein. Doch auch von hier waren die zwei gesuchten Gesichter nicht zu finden.

      Um sich die Zeit ein zu vertreiben bis sie die beiden wieder entdecken würde, holte Jasmin den Ring, den sie sich gekauft hatte aus ihrer Handtasche, die sie dabei hatte, hervor und betrachtete ihn im Sonnenlicht der arabischen Stadt genau.

      Es war wirklich ein sehr hübscher Ring wie sie fand mit einer Gravur innen drin, die sie leider weder lesen, noch übersetzen konnte. Auch der Händler hatte ihr nicht sagen können, was sie bedeutete, da auf dem Basar kaum ein Händler die deutsche Sprache beherrschte.

      Sicher aber würde sie den Reiseführer fragen, was die Innenschrift Preis gab, sobald das Getümmel auf dem Basar sich wieder etwas gelichtet hatte und ihre Freundin und der Reiseführer zurück, im Getümmel auftauchen würden.

      Zur Sicherheit aller war die Vereinbarung getroffen worden, dass bei Verlust des Reiseführers oder einer der Geführten sich alle Beteiligten am Brunnen, direkt neben dem Eingangstor der arabischen Stadt wiedertreffen wollten, auf der Jasmin gerade saß und sich noch schon ein wenig von Panik und Hektik erholte.

      Sicherlich hatten Antonia und der Reiseführer bereits gemerkt, dass sich alle drei verloren hatten. Komisch, dass bislang keiner von den beiden hier am Tor der Stadt aufgetaucht war. Der Jeep vom Reiseführer stand auf jeden Fall noch vor diesem Eingangstor der kleinen Wüstenstadt da.

      Es durfte also allenfalls die Frage einer kurzen Weile sein, bis Antonia und den Reiseführer hier auftauchten. Ein etwas komisches Bauchgefühl hatte Jasmin auf Grund der besonderen Umstände schon. Doch konnte der Ausflug mit einheimische Reiseführer wirklich so fehl laufen?

      So, dass sich alle drei nicht nur verloren hatten im Getümmel, sondern am Ende Antonia vielleicht sogar noch richtig verschollen gegangen war?

      Diese scheußliche Möglichkeit wollte Jasmin lieber nicht in Betracht ziehen. Und so, um sich die letze Weile also zu vertreiben, betrachtet Jasmin den Ring in ihrer Hand, steckte ihn an den Finger, an dem er am besten passte, ihren linken Ringfinger.

      »Passt perfekt. Steht dir gut«, sprach eine Stimme plötzlich hinter ihr. Jasmin bekam einen Schreck und zuckte zusammen.

      Noch bevor sie sich umdrehen konnte und zu Gesicht bekam, wer da hinter ihr stand, wer zu ihr sprach, fühlte sie eine Hand, die sich ihr vor die Augen legte. Eine zweite Hand legt sich gleichsam um ihren Mund rum, fest, hielt ihn zu. Jasmin wollte sich wehren, in die Hand beißen.

      Doch noch während sie das gut bei Bewusstsein zu tun versuchte, sank sie auf einmal wie seelisch und körperlich betäubt zusammen, sowohl ausgelöst von der Hitze des Tages ausgelöst wie auch vom Schock des plötzlichen Überfalls, der sie lähmte.

      Ihre körperliche Kraft, die Gewalt ihrer sonst recht lauten Stimme, die hätte schreien können, beides war zusammen verschwunden. Sie kippte weg, schlief ein. Nicht wissend, was mit ihr geschah. Sie wachte erst Stunden später wieder auf, so schien es, in einem Kerker.

      Der Kerker, in dem Jasmin erwachte, war mit nichts weiter bestückt als mit einem Metallbett, einem Spiegel und einem Stuhl, der neben dem Bett stand. Ein kleines Fenster, das den Blick auf die Wüste außerhalb des Kerkers frei gab, war der einzige Anhaltspunkt darüber, dass Jasmin sich zumindest irgendwo in der Umgebung, wo sie auch entführt worden war, aufhalten musste.

      Jasmins Körper lag aufgespannt unter diesem Fenster auf dem Bett. Jemand hatte ihre Füße und Hände an die Pfosten des Metallbettes gebunden. Ihr Körper war nackt, ausgezogen worden. Ihr war kalt zumindest etwas. Sie fröstelte, spürte Angst in der Magengrube.

      Und da sie nicht wusste, wo sie war, bei wem sie war und warum überhaupt man sie hierher entführt hatte, raste ihr Herz wie wild. Insbesondere als sie feststellte, dass sie ganz allein zurück gelassen in diesem Keller lag. Auch noch festgebunden.

      Während sie sich Gedanken machte, wer sie hierher entführt haben könnte, zu welchem Zweck und wo überhaupt ihre gute Freundin Antonia abgeblieben war, hörte sie auf einem unterirdischen Gang, der wohl als Zugang zu diesem Kerkerzimmer diente, Schritte.

      Die Schritte kamen näher und näher. An die Tür des Kerker Zimmers heran. Dann öffnete sich die Tür. Jasmin hielt den Atem an und schloss instinktiv aus kindlicher Angst heraus die Augen. Sie stellte sich sogar Tod als sich die Tür öffnete, so sehr fürchtete sie sich vor dem Menschen, der nun eintrat.

      Hoffentlich bin ich nicht in die Fänge eines Vergewaltigers geraten, dachte Jasmin als die unbekannte Person ungesehener Weise das Zimmer betrat.

      »Ich weiß, dass du lebst, also öffne die Augen und schau mich an.« Die Stimme der Person richtete sich direkt an dies ich tot stellende Jasmin.

      Sie wagte jedoch kaum der Aufforderung so plötzlich nachzukommen. Sie brauchte einen Moment, um sich zu besinnen, um sich selbst Mut zu machen. Die Stimme hatte immerhin recht. Sie musste der Gefahr ins Auge sehen, da sie vor dieser so oder so nicht fliehen konnte, da sie ja an das Bett angefesselt war, auf dem sie lag. Sie konnte schwer flüchten.

      Und da sie ernsthafte Konsequenzen um ihr leibliches Wohlergehen fürchtete, wenn sie der Aufforderung die Augen zu öffnen nicht nachkam, blendete sie dieser gar nicht erst aus, sondern tat, was der Entführer wohl von ihr verlangte.

      Sie staunte allerdings, bei pochendem Herzens in ihrer Brust, nicht schlecht als sie erblickte wer sie hier her, hier hin in diesen Keller verschleppt hatte. Dabei blieb ihr fast das Herz stehen.

      Es war ihr eigener Reiseführer. Oh Gott, was hatte er nur vor?

      »Sie?«, entrüstete sich Jasmin. »Was soll das? Wozu haben Sie mich hierher gebracht? Wo ist Antonia? Was haben Sie mit mir vor?«

      Ohne, dass der Reiseführer auf die Fragen Jasmins antwortete, legte er einen Kleiderstapel, bestehend aus einem kurzem Hemd, einem Rock und ein paar Schuhen neben Jasmin auf dem Bett ab.

      »Diese Kleidung«, sprach der Reiseführer, »wirst du anziehen, sobald eine Dienerin des Palastes hier unter der Erde erschienen ist, dich beruhigt, gewaschen und vom Bett los gebunden hat.«

      »Das werde ich nicht tun«, antworte Jasmin. »Ich werde keines dieser Kleidungsstücke anziehen. Nicht bevor man mir nicht auf der Stelle sagt, wo ich bin? Was soll ich hier?«

      Ohne, dass sie eine Antwort auf ihre Frage vom Reiseführer erhielt, bäumte sie sich gegen die Fesseln des Bettes auf.

      Sie strampelte in ihnen. Mächtig. Mit Händen und Füßen. Da sich diese dadurch jedoch nicht sprengen ließen, Hände und Füße nur schmerzten, zumal der Reiseführer stumm blieb, den sie befragte, ließ sie die Strampelei.

      »Richtig«, sagte der Reiseführer. »Hör auf dich zu wehren. Akzeptiere deine Situation wie sie ist. Du kämpfst hier, so tief verschollen unter der Erde, so oder so nur gegen dein eigenes Glück in der Wüste an. Beruhige dich also.«

      Das war einer der einzigen drei Sätze, den der Reiseführer an Jasmin richtete, nachdem er gekommen war, um Kleidung an ihr Bett zu bringen und bevor er aus dem Zimmer der Gewalt auch schnell wieder verschwand. »Die Dienerin kommt gleich«, kündigte er an, bevor er hinter sich die Tür des Kerkerzimmers wieder verschlossen hatte.

      Kapitel 3 – Dienerinnen

      Die Schritte waren zu hören, wie der Reiseführer den Gang zum Kerker wieder verließ. Jasmin begutachtete die Kleidung, die er ihr gebracht hatte. Sie machte einen recht edlen und hochwertigen Eindruck, im Vergleich zumindest zum schäbigen Zimmer, in dem man sie gefangen hielt.

      Das Hemd, das man zum Bekleiden ihrer Brüste auf den Stuhl gelegt hatte, war aus Seide. Zum Wickeln gemacht. Ein passender Wickelrock guckte unten drunter hervor. Er war nicht aus Seide, sondern aus transparentem Tüll.