Jörg Meyer-Kossert

Der Fall der Irminsul


Скачать книгу

im Stich zu lassen. Also stelle dich wenigstens jetzt und kämpfe!"

      Und so hatte das Schicksal seinen Lauf genommen. Odo war nichts anderes übriggeblieben, als Chrodegang zum Zweikampf herauszufordern, und Chrodegang war endlich an sein lange gehegtes Ziel gelangt, die Gelegenheit, auf die er schon so lange hingewirkt hatte, Odo zu Fall zu bringen. Er war zuversichtlich, den wesentlich älteren Odo in die Knie zu zwingen.

      Unruhig schnaubend tänzelte sein Pferd jetzt im Kreis herum. Die Unruhe seines Reiters übertrug sich zusehends auf den schwarzen Rappen. Für ihn stand viel auf dem Spiel. Wenn er unterlag, würden die Edlen seines Stammes ihn nicht mehr als Anführer akzeptieren. Zuviel hatte er in den letzten Jahren als Anführer durchgesetzt, was nicht mit den althergebrachten Regeln des Sachsenvolkes übereinstimmte.

      Während Chrodegang sich dieser Belastung bewusst wurde, sah er wie ruhig Odo in den Kampf ging. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen, seine Leute standen wie ein Mann hinter ihm und selbst wenn er unterlag, würde sie ihn sicherlich weiter als Anführer unterstützen. Chrodegang wusste, dass er am Scheideweg stand. Sein unbändiger Ehrgeiz hatte ihn bis hierhin gebracht. Er hing ihm wie ein Mühlstein am Bein. Aber er war auch die Antriebsfeder für seinen Aufstieg gewesen. Sollte er ihm jetzt doch auch die nötige Kraft geben, Odo aus dem Weg zu räumen. Voll innerer Erregung drückte er seinem Pferd die Stiefel in die Seiten.

      "Loki* mit mir!"

      Das dumpfe Klopfen der Hufe zeigte den Aufgalopp der Gegner auf der großen Lichtung vor dem Dorf an. Chrodegang war prachtvoll gekleidet und trug eines der bei den Sachsen seltenen Kettenhemden, was die anerkennende Bewunderung aller Anwesenden ebenso hervorrief wie die mit Runen kunstvoll bestickte Reitdecke.

      Odo hatte sich für den Zweikampf nicht so gut vorbereiten können. Seine Behausung war weit weg, sein Weg hierher lang und frostig gewesen. Aus Skepsis gegenüber Chrodegangs Falschheit hatte Odo es vorgezogen, im Freien zu zelten und hatte mit seinen Leuten die Unterkunft innerhalb des Dorfes verschmäht. So kam er einfach daher. Lediglich die Waffen, die er trug, zeigten seinen hohen Stand an.

      Ohne Umschweife ritten die beiden Kämpfer gegeneinander. Die Äxte und Speere flogen, die Schilde splitterten, aber hielten stand. Schon waren sie von ihren Pferden abgesprungen und zum Nahkampf übergegangen. Selten sah man den Langsax* auf beiden Seiten so ausgezeichnet geführt wie in diesem Kampf. Keiner der beiden Kontrahenten konnte sich einen wirklichen Vorteil erarbeiten. Es war ein Jammer, dass dieser Kampf einen Sieger brauchte.

      Als Odos Kräfte, seinem Alter geschuldet, zu erlahmen begannen, setzte Chrodegang den entscheidenden Stich.

      Einen kurzen Moment hielten beide Kämpfer inne. In Bruchteilen von Sekunden sah Odo sein Volk in Chrodegangs Händen. Er sah wie die Sachsen unter seiner unbedachten Führung den Kampf gegen Karl den Großen suchen und verlieren würden, sah das Blut, das unnütz den Heimatboden tränkte. Dann sank er zu Boden und blickte ihn mit gebrochenen Augen an.

      "Wenn Karl kommt, wirst du alleine dastehen. Der Bruch deines Treueeids wird das Schwert in deinem Rücken sein!

      Mich konntest du so bezwingen. Den Franken zwingst du nie.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCAz3CWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDxoChq UU1q5z1WIKTvQKXFBDQN0popetGKBWGmgU7GaSgLCmkoJzSimTYiZeaFGKmIFRkYpkNAaZS5pDQZ tCGnKajJ5pQaZk0OYZpAtOzS4qhgKa1OzTaQIQU8GkAooGB5pppc0tBLFzTTSZ5pcZFADcc08UmM UA0ABXFKtBPFIODQUh7DiosYNS5zTSKCgBpCaQUE0kRYetKaappxNMQKaGpqnmnGgBAK