Erwin Leonhardi

Vernichtung statt Integration


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      Diese Geschichte ist bereits komplett abgehandelt. Die Wiederholung hier unterscheidet sich nur in Nuancen. Sie geht ursächlich auf die Verschmelzung der E- und J-Texte zurück.

      Im Austausch für die Erstgeburten, die Gott für sich reserviert hat, werden jetzt die Leviten genommen. Die Leviten werden Aaron unterstellt, also indirekt Gott.

       4. Mose 8:16 Denn sie sind mein Geschenk von den Kindern Israel und habe sie mir genommen für alles, das seine Mutter bricht, nämlich für die Erstgeburt aller Kinder 4. Mose 8:17 Denn alle Erstgeburt unter den Kindern Israel ist mein, beide der Menschen und des Viehes, seit der Zeit ich alle Erstgeburt in Ägyptenland schlug, und heiligte sie mir, 4. Mose 8:18 und nahm die Leviten an für alle Erstgeburt unter den Kindern Israel 4. Mose 8:19 und gab sie zum Geschenk Aaron und seinen Söhnen aus den Kindern Israel, daß sie dienen am Amt der Kinder Israel in der Hütte des Stifts, die Kinder Israel zu versöhnen, auf daß nicht unter den Kindern Israel sei eine Plage, so sie sich nahen wollten zum Heiligtum.

      Die folgenden Handlungen verschlimmern das zahlenmäßig absurd erscheinende Bild noch weiter. Es wäre nicht möglich gewesen, dass die 22.000 Leviten die Stiftshütte betreten. Die Schilderung ist in dieser Form nicht mehr ernst zu nehmen.

       4. Mose 8:20 Und Mose mit Aaron samt der ganzen Gemeine der Kinder Israel taten mit den Leviten alles, wie der HErr Mose geboten hatte. 4. Mose 8:21 Und die Leviten entsündigten sich und wuschen ihre Kleider, und Aaron webte sie vor dem HErrn und versöhnete sie, daß sie rein wurden. 4. Mose 8:22 Danach gingen sie hinein, daß sie ihr Amt täten in der Hütte des Stifts vor Aaron und seinen Söhnen. Wie der HErr Mose geboten hatte über die Leviten, also taten sie mit ihnen.

      Erneut stellt Gott im Rückgriff auf die letzte Plage, bei der alle Erstgeburten der Ägypter getötet wurden, seine Forderung auf, dass ihm alle Erstgeburten der Israeliten gehören. Die tauscht er jetzt gegen die Leviten.

      Über die Dienstzeit von Leviten wird verfügt, dass sie vom 25. bis zum 50. Lebensjahr reicht.

      4. Mose 8:23 Und der HErr redete mit Mose und sprach: 4. Mose 8:24 Das ist's, das den Leviten gebührt: Von fünfundzwanzig Jahren und drüber taugen sie zum Heer und Dienst in der Hütte des Stifts. 4. Mose 8:25 Aber von dem fünfzigsten Jahr an sollen sie ledig sein vom Amt des Dienstes und sollen nicht mehr dienen, 4. Mose 8:26 sondern auf den Dienst ihrer Brüder warten in der Hütte des Stifts; des Amts aber sollen sie nicht pflegen. Also sollst du mit den Leviten tun, daß ein jeglicher seiner Hut warte.

      Danach sollen sie durch ihre Brüder in der Stiftshütte bedient werden, aber kein Amt mehr innehaben. Abschließend ergeht die Anordnung, dass jeder die levitischen Veteranen behüten sollen.

      Seit dem Auszug aus Ägypten ist mittlerweile ein ganzes Jahr vergangen. Die Israeliten lagern immer noch am Berg Sinai. Demnach ist die Zeit für das erste Passahfest gekommen, das jährlich im Angedenken an den Auszug aus Ägypten gefeiert werden soll. Es soll am 14. Tag dieses Monats stattfinden.

       4. Mose 9:1 Und der HErr redete mit Mose in der Wüste Sinai im andern Jahr, nachdem sie aus Ägyptenland gezogen waren, im ersten Monden, und sprach: 4. Mose 9:2 Laß die Kinder Israel Passah halten zu seiner Zeit, 4. Mose 9:3 am vierzehnten Tage dieses Monden zwischen Abends; zu seiner Zeit sollen sie es halten nach aller seiner Satzung und Recht.

      Wenn ein Volk von mindestens 2 Millionen Menschen mit allem Hab und Gut ein Jahr lang an einem gedrängten Platz lagert, die Stiftshütte baut und diverse Zusammenkünfte arrangiert hat, müssen irgendwelche Spuren, beispielsweise Scherben oder Aschestellen, vorhanden sein. Auch Berge von Tierknochen, wie sie bei den fleißigen Opferungen zwangsläufig übrig geblieben sein müssen, sollten ihre Spuren hinterlassen haben. Knochen veraschen nicht beim Verbrennen. Sie hinterlassen ihren Kalk. Aber bisher konnten die Archäologen nichts finden.

      Ein Argument der Exegeten, dass nichts gefunden wurde, hebt auf die angebliche nomadische Tradition der Israeliten ab. Nomaden ließen prinzipiell keine Reste zurück, wird behauptet. Dieses Argument ist aber nicht stichhaltig, denn das Volk war gerade 430 Jahre lang sesshaft. Außerdem finden Archäologen typischerweise Aschereste an Kochstellen oder Opferplätzen, die selbst echte Nomaden nicht mitnehmen können.

      Das erste Passah-Fest

      Moses verkündet dem Volk die göttliche Anweisung, das Passah-Fest zu begehen.

       4. Mose 9:4 Und Mose redete mit den Kindern Israel, daß sie das Passah hielten. 4. Mose 9:5 Und sie hielten Passah am vierzehnten Tage des ersten Monden zwischen Abends in der Wüste Sinai; alles, wie der HErr Mose geboten hatte, so taten die Kinder Israel.

      Es besteht Unsicherheit, was mit denen, die Tote zu beklagen haben, bezüglich Passah geschehen soll. Diese Personen sind derzeit unrein. Dazu will Moses mit Gott sprechen.

       4. Mose 9:6 Da waren etliche Männer unrein über einem toten Menschen, daß sie nicht konnten Passah halten des Tages. Die traten vor Mose und Aaron desselbigen Tages 4. Mose 9:7 und sprachen zu ihm: Wir sind unrein über einem toten Menschen; warum sollen wir geringer sein, daß wir unsere Gabe dem HErrn nicht bringen müssen zu seiner Zeit unter den Kindern Israel? 4. Mose 9:8 Mose sprach zu ihnen: Harret, ich will hören, was euch der HErr gebeut.

      Als Antwort erhält Moses, dass diese Menschen das Passah-Fest einen Monat später feiern sollen. Zusätzlich wird ihm mitgeteilt, dass sie dann so essen sollen wie es am Passah geboten ist.

       4. Mose 9:9 Und der HErr redete mit Mose und sprach: 4. Mose 9:10 Sage den Kindern Israel und sprich: Wenn jemand unrein über einem Toten, oder ferne von euch über Feld ist, oder unter euren Freunden, der soll dennoch dem HErrn Passah halten; 4. Mose 9:11 aber doch im andern Monden, am vierzehnten Tage zwischen Abends, und soll es neben ungesäuertem Brot und Salsen essen. 4. Mose 9:12 Und sollen nichts dran überlassen, bis morgen, auch kein Bein dran zerbrechen, und sollen's nach aller Weise des Passah halten.

      Wer rein ist und das Fest nicht feiert, soll aus seinem Volk ausgestoßen werden. Ausländer, die zu Gast sind, sollen das Fest mitfeiern.

       4. Mose 9:13 Wer aber rein und nicht über Feld ist und läßt anstehen, das Passah zu halten, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk, darum daß er seine Gabe dem HErrn nicht gebracht hat zu seiner Zeit; er soll seine Sünde tragen. 4. Mose 9:14 Und wenn ein Fremdling bei euch wohnet, der soll auch dem HErrn Passah halten und soll's halten nach der Satzung und Recht des Passah. Diese Satzung soll euch gleich sein, dem Fremden wie des Landes Einheimischen.

      Die Wolke über der Stiftshütte

      Seit der Inbetriebnahme der Stiftshütte steht tagsüber eine Wolke über dem zentralen Holzbau und nachts leuchtet dort ein Feuerschein.

       4. Mose 9:15 Und des Tages, da die Wohnung aufgerichtet ward, bedeckte sie eine Wolke auf der Hütte des Zeugnisses; und des Abends bis an den Morgen war über der Wohnung eine Gestalt des Feuers. 4. Mose 9:16 Also geschah es immerdar, daß die Wolke sie bedeckte und des Nachts die Gestalt des Feuers.

      Dies ist einfach zu erklären,