Valuta Tomas

Verkauft


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Getränke, oder Proteinshakes in den Kopf kippen. Immerhin besser als alkoholische Getränke.

      Auf der rechten Raumseite stehen mehrere Geräte für den Muskelaufbau. Überall hängen Flachbildschirme von der Decke, auf denen Werbespots von legalen Aufbaupräparaten präsentiert werden. Daneben ist ein geschlossener Raum, bei dem Kim mehrere Fahrräder erkennen kann. Allerdings ohne Sattel. Als sie daran denkt, ein Fahrrad ohne Sitzmöglichkeit treten zu müssen, wird ihr schlecht. Alleine bei dem Gedanken bekommt sie schon Muskelkater.

      In der Mitte der Halle befindet sich eine Art Wassersäule, wo sich noch mehr Geräte für den Muskelaufbau drum herum befinden. Über ihr befindet sich eine weitere Etage, wo sie auf den ersten Blick nicht erkennen kann, was dort oben noch alles angeboten wird. Sie kommt auch nicht weiter, denn plötzlich tritt Mark in ihr Blickfeld und strahlt sie lächelnd an.

      »Hi!«, grinst er, beugt sich über den Tresen und haucht ihr einen Kuss auf die Wange. Etwas überrascht über diese normale und zugleich zärtliche Begrüßung, blickt Kim ihn überfordert an und quetscht nur ein geplättetes »Hi!« zurück.

      »Kaffee?«, fragt er neugierig.

      »Ich glaube deswegen bin ich hier! Oder habe ich doch etwas falsch verstanden?«, stottert Kim. Für einen kurzen Augenblick wird sie sauer. Wenn er tatsächlich Sex will, dann hätte er das auch schreiben können. Darauf ist sie im Moment keineswegs vorbereitet. Sie muss sich wenigstens gedanklich damit auseinandersetzen können.

      »Nein hast du nicht. Es hätte ja aber sein können, dass du vielleicht etwas anderes trinken möchtest!«

      »Was kannst du denn anbieten?« Mit einer flüchtigen Kopfbewegung fordert Mark Kim auf ihm zu folgen. Wie ein braves Mädchen geht sie dieser Aufforderung nach. Als sie Mark dann in voller Pracht sieht, geht sie ungewollt einen Schritt langsamer und betrachtet ihn von hinten. In der engen Nylonshort wirkt sein Allerwertester wirklich sehr ansprechend. Kräftige Oberschenkel und stählerne Waden, nicht schlecht.

      Bei der Bar angekommen, zählt Mark ihr sofort sämtliche Erfrischungs- und Koffeingetränke auf. Kim wirft ihre Augen hingegen wieder durch die Halle und beobachtet die Sportler beim Training.

      »Ich nehme eine Latte!«, antwortet sie flüchtig und konzentriert sich weiter auf die Menschen, die in Stundenlanger Quälerei ihren Körper in die richtige Form bringen.

      »Bist du dir sicher?«, hört sie Mark gehässig lachen. Kim dreht sich zu ihm um und sieht ein schmunzelndes Lächeln auf seinen Lippen. Gespielt genervt verdreht sie die Augen, als sie weiß in welche Richtung er derzeit denkt.

      »Ich meine das Zeug zum trinken. Aus einem Glas und so!«

      »Ich bin zwar noch recht jung, aber so viel krieg ich auch nicht zustande, dass ich gleich ein ganzes Glas füllen kann!«, lacht Mark gehässig. Schlagartig haut Kim sich eine Hand gegen die Stirn.

      »Schon klar, das Koffeingetränk meinst du!«, grinst er listig und bereitet einen Latte Macchiato für sie zu.

      »Interesse?« Kim schaut ihn fragend an, als sie die Latte nimmt und einen Schluck trinkt. Er macht nur eine Bewegung in die Halle hinein. Sie blickt dorthin und zuckt mit den Schultern.

      »Weiß nicht, was gibt es hier denn alles?«

      »Komm mit, ich zeig es dir.« Mark geht um den Tresen herum, nimmt Kim plötzlich an die Hand und zieht sie hinter sich her. Anstatt sauer über diese ungewollte Berührung zu sein, spürt sie, dass sie es doch als angenehm empfindet und belässt ihre Hand in seiner.

      Nach fast einer halben Stunde hat Mark ihr sämtliche Angebote gezeigt. Sie ist recht erstaunt über die Auswahl der verschiedenen Trainingsangebote. Als er dann allerdings noch mit einer Sauna und Massageabteilung auftrumpft, ist sie völlig geplättet. So eine Massage nach einem schweren Arbeitstag würde ihr sicherlich gut tun. Dann könnte sie sich mal fallen lassen und ihrem Körper etwas Gutes tun, anstatt ihn immer regelrecht zu misshandeln.

      Nach der Besichtigungsrunde, betreten beide ein Büro, in dem Mark sich an einen Schreibtisch setzt und laut ausatmet. Er wirft seine Augen über sämtliche Papiere, was Kim ihm gleich macht und die Nase rümpft.

      »Hm lecker, Buchhaltung! Ich hasse das Zeug!«, grinst sie.

      »Ich ebenfalls! Aber irgendjemand muss es ja machen!«

      »Und wieso machst du das und nicht der Chef? Ist doch eigentlich seine Aufgabe und nicht deine!«

      »Doch ist es!«, grinst Mark, legt beide Hände an den Hinterkopf und lehnt sich entspannt zurück.

      »Es ist meine Aufgabe, weil ich der Chef bin!« Kim braucht ein paar Sekunden bis der Groschen bei ihr fällt. Erstaunt weitet sie die Augen.

      »Das ist dein Studio??«, stottert sie überrascht. Mark nickt.

      »Ja!«, klärt er sie auf und dann fällt es Kim wie Schuppen von den Haaren. Sie setzt sich ihm gegenüber und zieht frech eine Augenbraue hoch.

      »Deswegen ist es also kein Problem für dich monatlich so viel Geld für Sex auszugeben!?«, stellt sie fest und erntet ein verhaltenes Lächeln von Mark. Anstatt weiter auf dieses Thema einzugehen, läutet er ein anderes ein.

      »Und wie geht’s dir? Etwas besser?«, erkundigt er sich nach Kims Wohlbefinden. Kim lächelt ihn geheimnisvoll an, trinkt einen Schluck ihrer mitgenommenen Latte und schaut ihn schelmisch über den Rand des Glases an.

      »Was?«, grinst er neugierig.

      »Ich war heute bei der Bank, um einen neuen Kredit zu beantragen. Er wurde abgelehnt!«

      »Oh, das tut mir leid! Aber wieso hast du dann so gute Laune?«, stellt Mark eine berechtigte Frage. Das Schmunzeln von Kim entgeht ihm keineswegs.

      »Hm, ich musste den Direktor nur etwas mit meinem Körper überzeugen und er hat wie ein räudiger Hund den Antrag bewilligt. Tja, nun bin ich um zweihundertfünfzigtausend Dollar reicher!«, gackert sie wie eine Horde Enten. Zuerst zieht Mark überrascht beide Augenbrauen hoch, lacht kurz, wird dann aber ernst.

      »War es sehr schlimm?« Kim betrachtet ihn und hat sofort den Mini Tampon vor Augen. Sie hebt eine Hand und deutet mit dem Daumen und Zeigefinger dessen Größe an.

      »Im ausgefahrenen Zustand?«, stottert Mark fassungslos und blickt auf den Abstand, den Kim ihm zeigt.

      »Ja, ich weiß echt nicht was er da gevögelt hat, aber nicht mich!«, grinst sie bis zu den Ohren. Sie erzählt noch von dem Immobilienmakler, bis sie zum Zustand der Lagerhalle kommt. Als sie erzählt, dass es noch mindestens vier Wochen dauert bis sie die Halle nutzen kann, spürt Mark ihr die Enttäuschung deutlich an.

      »Ich muss morgen die Bestellung aufgeben, damit ich die Regale wieder füllen kann, ansonsten laufen mir die Kunden weg! Wo ich allerdings in der Zwischenzeit die Lieferung lagern soll, weiß ich bis jetzt noch nicht! Da wird wahrscheinlich meine Wohnung herhalten müssen!« Kim wandert gedanklich durch ihre eigenen vier Wände und verwirft diese Idee innerlich. Sie würde nie wieder ihre Wohnungstür aufbekommen. Das Bett könnte sie auch nicht mehr nutzen, weil sie keinen Schlupfwinkel finden würde, um dorthin zu gelangen.

      »Da fällt mir was ein, komm!«, schießt Mark aus seinem Stuhl, schnappt sich wieder Kims Hand und zerrt sie nach draußen. Vor einer alten verrosteten Tür bleibt er stehen, fummelt mit einem Schlüsselbund herum und schließt auf.

      »Rein mit dir!«, lächelt er Kim an. Sie blickt in einen dunklen Raum und ist sich keineswegs sicher, ob sie da wirklich rein will. Mark ist zwar ein echt netter Kerl und ziemlich süß, aber ihre Alarmglocken versuchen sich doch an einem zaghaften Läuten.

      »Herrgott, wie kann man nur so ängstlich sein?«, grinst er, schubst Kim mit einem sanften Stups durch die Tür und folgt ihr. Er schaltet eine kleine Lampe an und dann sieht sie eine recht kleine Lagerhalle. Mehr als zweihundert Quadratmeter ist das definitiv nicht.

      »Da du ja offensichtlich eine verdammt gute Geschäftsfrau bist…«, unterbricht er ihren Blick durch die leere Halle und grinst bis zu den Ohren.

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