Dieter Scharnhorst

Das PORTAL Eine Liebe aus einer anderen Realität


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ich müde war, ging ich eine Etage höher und legte mich angezogen im Wohnzimmer auf die breite Couch. Ich merkte erst später, wie Karin dazu kam, sich neben mich legte und sich an mich kuschelte.

      Das leise Schnarchen von Karin weckte mich. Da lag sie nun angezogen neben mir auf der Couch, und ich musste sie die ganze Zeit über anschauen.

      Leise sagte ich vor mich hin:

      ,,Wie sehr ich dich doch liebe.“

      Sie musste das wohl gehört haben und machte ihre Augen auf und schaute mich verliebt an.

      Dann wandte sie sich mir zu und fing an, mich leidenschaftlich zu küssen, und auch ich erwiderte ihre Küsse.

      ,,Mir geht es auch so, ich liebe dich jeden Tag mehr“, sagte sie dabei glücklich und sprach weiter:

      ,,Wenn man sich bei uns fürs Leben gefunden hat, teilt man das Bett mit ihm, und deshalb habe mich jetzt zu dir gelegt.“

      Ich war sprachlos über ihre kecke Art und antwortete ihr:

      ,,Du bist erst 17 Jahre alt und ich kann und darf erst mit dir schlafen, wenn du 18 geworden bist, also in ca. einem Jahr. Dieses ist ein Gesetz hier, und ich würde mich strafbar machen."

      Erschrocken über meine Äußerung sagte darauf Karin:

      ,,Ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, wenn man bei uns verheiratet ist, teilt man mit seinem Partner das Bett, und dass ich mich zu dir gelegt habe, ist dir doch nicht unangenehm oder ist dieses auch hier verboten?“

      Ich verneinte und küsste sie zur Beruhigung.

      Erleichtert und ausgeruht gingen wir händchenhaltend zurück an die Arbeit. Wir waren mit dem Raum & Zeit Converter wieder zu dem Zeitabschnitt angelangt, wo Anna Viktory Karins Brief in ihrer Schublade fand. Gespannt beobachteten wir was nun passierte. Total verwundert über den Fund, öffnete sie den Brief. Wir wussten, dass zu diesem Zeitpunkt keiner in ihrer Nähe war. Sie las ihn mehrmals, und ihr Gesicht strahlte vor Freude. Als sich bei ihr plötzlich die Tür öffnete, steckte sie den Brief vor Schreck zurück in die Schublade.

      Jenny kam herein, aber Anna ließ sich nichts anmerken. Wir konnten ihr dann auf dem Bildschirm folgen und wollten wissen, ob sie vielleicht jemand anderem von dem Brief erzählte, aber Anna schwieg, und zur Sicherheit hatten wir für uns die Schublade im Blickfeld gelassen.

      Dann spulten wir nach deren Zeit, im Zeitraffer für weitere sechs Wochen voraus, hielten da an, wo sie den Brief in die Hand nahm, ihn wieder und wieder las, und wir sie sagen hörten:

      ,,Oh Karin, wo immer du auch bist, was würde ich darum geben, jetzt bei dir sein zu können, um zu sehen, wie dein neues zu Hause ist.“

      Als wir das hörten, sagte ich zu ihr:

      ,,Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir deine Mutter hier nach Teneriffa holen können."

      ,,Was hast du vor und wann und wie soll das geschehen“, fragte Karin erstaunt.

      ,,Du wirst ihr nach dortiger Zeit vier Wochen später, noch einmal einen Brief schreiben. Überlege dir inzwischen einen Treffpunkt in der Nähe von eurem Haus, an den wir dann den Kontakt herstellen können“, schlug ich ihr vor.

      Karin überlegte einen Augenblick und erzählte mir von einem Minenausgang am Berg, an dem ihre kleine Schwester Lola Harald, Bill und Benno entdeckte. Die Jungen hatten uns später erzählt, dass auf der anderen Seite unseres Berges der Stolleneingang beginnt, welcher dann auf dem Grundstück der Viktorys endet.

      ,,Von dort aus holen wir sie ab“, sagte ich freudig zu ihr.

      Ich machte mich an die Arbeit und fand einen Tag im September 2090, wo Karins Mutter sich zu dieser Stelle begeben sollte. Sie verfasste nun noch einmal einen Brief, in dem sie ihr mitteilte, dass sie sie an diesem bestimmten Tag am Ende des Stolleneingangs hinter ihrem Berg treffen will, und ich suchte den exakten Zeitpunkt aus, an dem wir ihr die Nachricht zukommen lassen wollten, nur dass Karin, nicht auf sie wartet, sondern dort das Portal erscheint.

      Mal wieder machten wir die gleiche Prozedur wie das letzte Mal mit der Schublade, wo Anna Viktory den 2. Brief von ihrer Tochter vorfand. Sie öffnete, las ihn und freute sich auf das Treffen am 23. September 2090 um 11 Uhr, und auch diesmal erzählte sie keinem etwas davon.

      Wir waren müde geworden, und da es schon spät war, schalteten wir alles aus und machten noch draußen in der Natur einen ausgedehnten Spaziergang zu Dritt. Es war eine herrliche kühle Nacht und Karin berichtete meiner Mutter von dem ereignisreichen Tag, und dass wir versuchen wollen, morgen ihre Mutter von 2090 nach 2014 auf die Insel Teneriffa zu holen. Sie wünschte uns viel Erfolg dabei und freute sich schon auf diese Begegnung.

      Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen wir voller Vorfreude an die Arbeit. Nachdem ich den Raum & Zeit Converter wieder einschaltete und auf den 23. September 2090 um 10.30 Uhr auf das Haus der Viktorys gerichtet hatte, warteten wir ab, was wohl nun geschehen würde.

      Wir erblickten Anna Viktory nervös im Haus herumlaufen, aber sonst war niemand dort anwesend, weil außen der Rest der Familie bei der Arbeit an den Weinstöcken beschäftigt war. Dann schauten wir wie Karins Mutter allein den Minenausgang betrat, ihn durchquerte und den langen Schacht entlangschritt. In dem Moment schaltete ich das Portal ein. Anna Viktory sah am Ende des Stolleneingangs nicht Karin sondern das gelbe Portal.

      Sie stutzte, denn sie hatte Karin erwartet und rief ängstlich nach ihrer Tochter:

      ,,Karin, wo bist du, was bedeutet das gelbe Objekt hier?“

      ,,Maman, ich bin hier, folge meiner Stimme und habe keine Angst, durch das gelbe Portal zu gehen, rief Karin aufgeregt ihrer Mutter auf französisch zu.“

      Anna Viktory folgte der Bitte ihrer Tochter und ging wie hypnotisiert hindurch, und im nächsten Augenblick war sie schon bei uns.

      Vor Schreck versagte ihre Stimme, und ich merkte, dass sie mit sich kämpfte und sich dauernd an den Kopf fasste, denn das Portal war noch immer offen.

      Karin fasste zu erst die Initiative und warf sich ihrer Mutter in die Arme. Beide schluchzten vor Freude, aber danach löste Anna sich abrupt aus der Umarmung ihrer Tochter und machte ihr wegen der Flucht vor der Impf-plantierung sofort heftige Vorwürfe.

      In dem Augenblick schaltete ich das Portal aus und merkte sofort, dass Anna plötzlich ihren Vorwurf abbrach und augenblicklich klar im Kopf wurde.

      Dann nahm auch sie mich wahr und fragte:

      ,,Wo bin ich hier und was ist gerade passiert?“

      Selbst Karin war über den plötzlichen Wandel ihrer Mutter überrascht. Da ich die französischen Worte nicht verstand, bat ich Karin, ihrer Mutter den Übersetzer aufzusetzen und mir dann zu berichten, was sie gesprochen hat, und danach begann dann endlich unsere Begrüßung:

      ,,Willkommen auf Teneriffa im Jahr 2014, Madam Viktory, ich bin der Freund ihrer Tochter und sie sind durch diesen Raum & Zeit Converter von ihrer Zeit in die unsere gelangt und das selbe ist Karin am 4. July passiert. Und noch etwas Erfreuliches kann ich erwähnen, hier gibt es keine dreifüßigen Ungeheuer noch Impf-plantierung. Als ich vor einigen Minuten das Portal abschaltete, bemerkte ich, dass das runde Silbergefecht bei ihnen hier ihre Wirkung verloren hatte.“

      Total sprachlos, musste Anna Viktory diese Informationen erst einmal verdauen.

      Sie setzte sich auf den Stuhl, bat um ein Glas Wasser und sprach:

      ,,Mir ist so ganz anders im Kopf seit das Portal geschlossen ist, und ich kann ab jetzt alles deutlicher begreifen und fange langsam an, die Situation hier zu verstehen und bekomme dadurch von allem hier einen ganz neuen Eindruck, das hatte ich seit meiner Impf-plantierung nicht mehr. Obwohl ich eine Art Landstreicherin bin und mein rundes Silbergefecht nicht fest genug sitzt, stand ich bei uns immer nur teilweise unter dem Einfluss der dreifüßigen Ungeheuer. Hier bin ich ganz frei und schäme mich für das was ich Jenny durch die Prozedur der Plantierung antat und Karin antun wollte. Ich bin ganz froh darüber, dass sie durch ihre Flucht hier bei ihnen angekommen